So, legen wir los.
Du hast dir den richtigen Partner gesucht, ich gelte ja auch in den USA als konservativ.
Ich halte Mitt Romney für die Merkel der USA. Er ist bereit alles zu sagen und zu jedem das, was derjenige hören will. Sprechen beide zur Basis tun sie konservativ (in klarem Widerspruch zu ihrer bisherigen politischen Laufbahn), in Wahrheit wird ein opportunistischer Wendehalskurs gefahren.
Ich bin sehr skeptisch dass Romney einen konservativen Kurs fahren wird. In der Tat prophezeie ich jetzt schon dass der richtige Wahlkampf wieder moderater gefahren wird. Das ist nämlich immer so.
- Schaffung von 12 Millionen neuer Jobs
(haha.... erst schließt er diverse Werke, und jetzt sowas. Außerdem, wo will er die her nehmen?)
Obama verspricht doch ähnliches. In der wirtschaftlichen Krise, in denen die USA steckt ist es doch klar dass man das verspricht.
- stärkerer Gegenwind gegen den Iran und Putin/Russland (hier u.a. wegen Raketenschild)
Wäre ich Amerikaner wäre ich für eine strikte Politik des "non-interventionism". Ich bezweifle dass Deutschland dass wirklich will, denn das würde es nötig machen den Wehretat zu erhöhnen. Deutlich. (Wofür ich übrigens auch bin, aber das nur nebenbei)
- Senkung von Steuern für Unternehmen, De-Regulierung auf dem Markt
(seine Kumpels von der Finanzlobby freuen sich sicher)
Habe ich mit beidem kein Problem. Gut wenn die USA kein Hochsteuerstaat wie Deutschland sind.
- USA sollen mittelfristig von ausländischen Energielieferungen unabhängig werden.
(da die Amis das Konzept des Energiesparens nicht begreifen und regenerative Energie net im Plan haben, wird das wohl auf Atomkraft rauslaufen)
Wenn die regenerativen Energien endlich mal konkurrenzfähig werden kann man die gern nutzen. Leider subventioniert man die ja hierzulande kaputt. Keine Technologie, die man unabhängig von ihrer Leistungsfähigkeit stark subventioniert wird sich je substantiell verbessern.
Und unser Konzept des Energiesparens - dass man die Energie unglaublich teuer macht - ist in höchstem Maße unsozial. Ich finde es jedenfalls unglaublich, dass kein einziger Politiker etwas gegen Spritpreise von 1,80 € zu tun gedenkt. Von Strompreisen gar nicht zu sprechen.
Wer leidet denn da drunter? Normal- bis Schlechtverdiener!
- Reduzierung der Staatsverschuldung, Schaffung eines ausgeglichenen Haushaltes.
(gut, einen ausgeglichenen Haushalt gabs schonmal. Unter dem Demokraten Clinton. Dann kamen die Bushs.)
Und Obama hat es auch nicht zu einer Reduzierung der Staatsverschuldung gebracht. Wusstest du, dass der Großteil des Wachstums der Regierungsausgaben von 2001 bis 2009 Sozialausgaben waren?
- Streichung von Sozialprogrammen
Man muss sparen!
- massive Steuererleichterung für Spitzenverdiener (was Romney ja selbst ist, aber er hat sein Geld ja eh in der Schweiz und weigert sich, seine Steuererklärung offenzulegen)
Wieviele deutsche Politiker legen ihre Steuererklärung offen? 0? Mal davon abgesehen dass er sehr wohl Steuererklärungen vorgelegt hat. Das reicht der Opposition nur nicht, die wollen noch mehr Daten.
Aber mal kurz ein paar Daten. Die oberen 5% der US Einkommen zahlen 59% der Steuern. Die nächsten 45% der Einkommen 39%. Damit zahlen die oberen 50% 98% aller Steuern. Das ist ungerecht. Aber nicht, weil die Reichen so wenig zahlen. Sondern weil sie so unverschämt viel zahlen.
- Privatisierung staatlicher Krankenkassen (was einer Abschaffung gleich kommt)
Ich halte nichts von staatlichen Krankenkassen. Ein System wie in Deutschland erscheint mir klüger.