...gestern bei Will Varley im Hansa.
Ich hatte ja hier vorab eine Karte noch angeboten, weil einer meiner Mitgänger krank war. Naja, aus meiner Sicht kann jeder froh sein, die nicht gekauft zu haben. Vorband war ne Britin mit Gitarre, die sich selbst "im Scherz" dafür entschuldigt hat, dass sie traurige Lieder singt. Das ist ja ok, aber ich fand den ganzen Auftritt einfach nur lästig. Sowas kann man machen, aber mir hats null gefallen. Ich hab mir das 3 Lieder lang angehört und bin dann raus, als sie "Teenage Dirtbag" auf Depri
gecovert hat. Naja, ein paar "Whohoo"-Weiber waren ja da, die sogar das abgefeiert haben.
Nach der "Umbaupause" kam dann WIll Varley, wobei ich mich frage, was da umgebaut werden musste. Die Pause von 30 Minuten dafür, dass ihm jemand ein volles Bierglas auf den Schemel stellen musste, war auch totaler Quatsch. Das war schon alles an die üblichen Konzertroutinen angepasst. So waren auch die jeweiligen Auftritte exakt an die zu erwartenden Zeiten abgemessen. Vorband exakt ne halbe Stunde von 20.00 Uhr bis 20.30 Uhr und die Hauptattraktion von 21.00 Uhr bis 21.15 Uhr, dann raus, dann noch gute 10 Minuten Zugabe und fertig ist der Effizienztrip.
Will Varley hatte ich 2018 glaub ich das letzte Mal an gleicher Stelle gesehen. Ein etwas verspulter Typ, der damals in Ansätzen bereits immer das Vergangene glorifiziert hatte, das ganze aber auch überzogen mit einem Zwinkern dargestellt hat, hat sich durch 2 Kinder, Corona-Pause und wohl einer Stimmband-OP zu einem Welthasser entwickelt, der an nichts mehr etwas positives finden kann. Seine Kinder nerven, seine Frau und er machen das ganze Zweckmäßig und er findet eigentlich alles scheiße, was gerade ist und trauert allem nach, was mal war und so triefen seine Lieder von Selbstmitleid, Vergangenheitssucht und Lethargie. Ich konnte damit gestern nichts anfangen. In Ansätzen hat man immer wieder mal rausgehört, was er eigentlich drauf hätte. Seine Stimme ist großartig, sein Spiel auch gut und dass er auch aus dem typischen Liedermuster ausbricht - das finde ich schön. Nur die Rolle, die er inzwischen auf der Bühne inne hat, die wirkt wie der ewig gestrige Onkel auf einem Familientreffen, der verbittert von seinen 2 lustigen Aktionen in seinen Zwanzigern erzählt.
Ich werd ihn mir nicht mehr anschauen und wünsche ihm, dass er irgendwie aus seinem wohl schrecklichen Alltag irgendwie wieder rauskann. Denn das Gejammer von Leuten mit Kindern, die sich unentwegt beschweren, hab ich im Umfeld dann doch schon genug. Das brauch ich nicht auch noch auf der Bühne. Wobei, kleiner Tipp, der die Leute schön zum Ausflippen bringt: Einfach mal fragen, warum sie die dann gemacht haben, wenn sie eh alles daran scheiße finden. (kapier ich übrigens auch nicht, warum dann wieder der Modus gewechselt wird.)
Also, Will Varley gestern war leider
