So, dann versuche ich auch mal meine Gedanken zu ordnen:
Insgesamt bin ich seit diesem Jahr wieder sehr begeistert vom Taubertal, nachdem ich letztes Jahr zeitweise nicht mehr so richtig Lust hatte (was aber sicherlich auch am Doppelpack Wacken/TTF lag, man wird ja doch älter). Einen wesentlichen Beitrag daran hatten unsere Nachbarn, die alle super nett waren. Haben endlich mal ein paar Forumsleute kennen gelernt (liebe Grüße an Hooge, Doc und Floh), und von den Nachbarn auf der anderen Seite sogar eine CO2-Flasche bekommen, die uns den Arsch und den Bierkonsum gerettet hat.
Anreise:
Die verzögerte Öffnung des Campgrounds und der Parkplätze am Mittwoch wurde m.M.n. gut gehändelt. Durch die Umleitung auf die Ausweichflächen sind wir zwar in der Schlange etwas weiter hinten gelandet, aber es wurde schon darauf geachtet, dass die Reihenfolge im Großen und Ganzen eingehalten wurde. Super war, dass die Parktickets dann mobil in der Anstehschlange verkauft wurden, dadurch gings echt schnell, sobald die Flächen geöffnet wurden.
Bändchen:
Yay, Stoffbändchen! Aber trotzdem so windig, dass sie bei einigen den Moshpit, bzw. das Campingplatzleben nicht überstanden haben.
Dixis Zeltplatz Berg:
Hatten selbst zum Glück wieder nen guten Platz, aber für alle, die nicht in der Nähe des Zauns campen, sind die Wege schon sehr weit. Und warum gibt es keine Pissrinnen/offenen Pissoir-Dinger auf dem Zeltplatz? Ich glaube, die würden einiges gegen das Wildpinkeln helfen.
Nachtruhe:
Wie letztes Jahr auch, eine absoluter Witz. Samstag auf Sonntag wurden die Camps in unserem Umkreis wohl gebeten leiser zu machen, dafür hat das Assi-Camp eine Reihe weiter aus Protest noch mal doppelt so laut gedreht. Wenn das Ganze so willkürlich durchgesetzt wird, kann mans auch einfach bleiben lassen. Unabhängig von festgeschriebener Nachtruhe bin ich trotzdem der Meinung, dass es Grenzen bei der Beschallungslautstärke geben sollte. M.M.n. gibt es ne Grenze zwischen Party machen (gerne auch die ganze Nacht) und absoluter Assozialität.
Großcamps:
Anmeldung lief easy, auch extra Camper nachzumelden war garkein Problem. Nachzügler konnten problemlos zu unserem Platz fahren. Die zentrale Stromversorgung ist einfach super, es ist echt angenehm, sich nicht mit lauten Aggis rumschlagen zu müssen. Eventuell könnte man die Option einführen, dass man (auch gegen Aufpreis) einen weiteren Stromanschluss dazubuchen kann. Unser Camp ist aus 2-3 großen zusammengewachsen, da sind wir dieses Jahr mit Kühlschränken und Durchlaufkühler schon fast an die Grenze gestoßen. Ja, mir fällt gerade auch selbst auf, dass wir dann einfach zweit Großcamps anmelden können.
Eine Sache, die auch mit dem vorherigen Punkt zusammenhängt, ist, dass durch die örtliche Beschränkung der Großcamps sich natürlich auch die "lauten" Camps bündeln. Die Frage ist, ob es logistisch möglich ist, einen weiteren, kleineren Bereich mit Stormversorgung einzurichten, beispielsweise am AdW bei den Campern. Fürs Greencamping ist unser LKW leider zu groß.
Toilettensituation Konzertgelände:
Als Frau hast du halt einfach Pech gehabt, was die Laufwege angeht. Immerhin sind die Klos echt top sauber, Seife und Klopapier gabs immer. Auch super lange Anstehen musste ich nie, da bin ich dann doch froh, dass es auch die dezentralen Pissoirs gibt. Zwei Vorschläge zur Verbesserung: Paletten o.ä. unter den Wasserstellen würden etwas gegen die Schlammschlacht helfen. Und lasst doch das gendern der Toiletten. Es sind eh einzelne Kabinen, ist doch vollkommen wurscht. Die Dixis teilten sich ja auch alle.
Achja, gab es nicht am Einlass früher Dixis? Die waren nach dem Abstieg/vor dem Aufstieg zum Berg schon praktisch.
Müllpfand:
Ist schon immer ein Scheißsystem und wirds auch immer bleiben. Verstärkend kommt da noch dazu, wenn die Müllrückgabe in Richtung Großcamps erst Sonntags um 13:00 Uhr aufmacht (ihr wisst doch, wann die Großcamps abreisen, das muss man bei der Anmeldung angeben) und die Rückgabe bei den Parkplätzen Montags zu hat (dann wenn alle anderen zu Fuß zu den Autos laufen und ihren Müll dabei haben). Warum nicht (siehe Wacken, Summerbreeze, etc.) die Müllsäcke am Rand der Camps stapeln und die ganze Rückgeberei bleiben lassen? Insgesamt ist es aber wirklich viel sauberer am Berg, es ist schön zu sehen, dass sich da anscheinend bei den Leuten was tut.
Line up:
Im Nachhinein dann doch nicht so schlimm wie erwartet.

Und Headliner hat noch keiner gebraucht.
Hat der Volker bei der Pressekonferenz eigentlich ganz schön erklärt, man muss halt auch das neue Publikum abholen und dabei versuchen die Alten nicht vor den Kopf zu stoßen.
Nur eines versteh ich nicht, wenn es doch schon ein genreübergreifendes Festival ist, warum lasse ich dann zwei Bands aus dem selben/ähnlichen Genre mit ähnlicher Zielgruppe gleichzeitig spielen? Das die Destroy Boys (Newcomer, aus Amerika, mit immernoch unterrepräsentiertem, hohen Frauenanteil) gegen die Donots (deutsch und etabliert) nur verlieren können war doch klar?
Soviel mal von mir, vielleicht fällt mir in den nächsten Tagen noch was ergänzendes ein.