Ich bin auch zurück und schön wars. Das Wetter war viel besser als in der Vorhersage, wo es den ganzen Freitag hätte regnen sollen. Da hat der halbe Tag Regen nicht viel ausgemacht, v.a. war dadurch die Nacht nicht so kalt und am nächsten Tag gabs Sonne satt.
Organisatorisch hat sich im Vergleich zum letzten Jahr gar nichts geändert, was aber auch nicht nötig war. In Eichstätt flutscht einfach alles, das Bier ist billig, die Wege kurz und das Camping auf der Wiese geht auch bestens.
Bandmäßig habe ich einiges gesehen und alles vom Zeltplatz auch gehört, wenn ich nicht auf dem Konzertgelände war - das eine etwas aufmerksamer als das andere.
Vorne gesehen:
The Prosecution: mein Highlight war gleich am Anfang. Wunderbarer Skapunk aus der (erweiterten) Gegend hat mich gleich an die Sondaschule (auf Englisch) erinnert und es ging gut ab und ich hab mir auch gleich eine CD mitgenommen und werde ich mir bei jeder weiteren sich bietenden Gelegenheit anschauen.
Anschließend gings wieder zum Grill zurück und Dirty Blondes haben halt Hintergrundgedudel gemacht. Da es da auch das Regnen anfing, war ich null motiviert, vorzugehen. Deshalb habe ich auch den halben
Pipes&Pints -Auftritt sausen lassen, aber das letzte Drittel dann doch noch vorne angeschaut. Die waren ein ganz netter Murphys-Klon. Nichts Besonderes, aber wem die Musikrichtung gefällt, der sollte da mal reinhören.
Während
Skindred füllte sich dann das Gelände schon ziemlich - ich hab die Zeit genutzt, um noch Zeug aus dem Auto zu holen und ein wenig auf dem Zeltplatz rumzuschauen. Ich finde, man hat gemerkt, dass die Abiprüfungen noch nicht rum sind - deutlich weniger Arschlöcher als letztes Jahr waren da. Das Chaos hielt sich auch eher in Grenzen und gemütliche Festivalstimmung konnte sich ausbreiten.
Zurück gings zu
Hoffmaestro. Ich kannte ja 1-2 Lieder von denen und bereits beim Einhören auf die zu Hause ist mir aufgefallen, wie wandelbar die sind. So viele Musikrichtungen in einer Band vereint habe ich noch nicht gesehen. Es war ein klasse Auftritt und mit dem Gefühl gings dann zu den Feierabendbieren unter den trockenen Pavillon.
Huecco lief vorne noch, aber der hat sich den Ohren nicht wirklich aufgedrängt.
Am nächsten Tag, geweckt von den sehr sanften und einfühlsamen Klängen von Hammercult (Ich glaube, der Sänger hatte Verstopfung und noch einen Brösel vom Frühstücksbrötchen im Hals) gings dann zu
DasPack wieder vor. Der Auftritt war....ok. Nichts Besonderes und vielleicht wars noch a weng früh dafür und vielleicht war ich auch noch verschreckt von dem Geplärre vorher. Die weiteren Bands haben wir ausgelassen und sind lieber noch ein wenig auf dem Zeltplatz rumgesteuert und wirklich - dieses Jahr waren wirklich sehr viele coole Leute am Start. Der Nachmittag bei bestem Sonnenschein war einfach super.
Zurück zum Gelände gings dann zu
Kulturshock. Das ist ansich ganz nett, aber für mich wars zu überladen und ein bisschen zu viel Gejaule, aber die Menge hat super mitgemacht und war auch bestens unterhalten. Meins wars einfach nicht.
Anschließend hat sich das Gelände richtig gefüllt. Jeder wollte einen Blick auf
Sepultura werfen, so auch ich. Das ist einfach nicht meine Musik und so gings vielen anderen Schaulustigen wohl auch. Nach ca. 3 Liedern ging die Massenflucht los. Anfangs steuerten die Leute um die 20 auf den Zeltplatz zurück, nach 3-4 weiteren Liedern die etwas Älteren, denen wir uns anschlossen und die Metalfans hatten ihre Band für sich. Sepultura habe ich nun einfach auch mit einem Haken versehen und mehr wars nicht.
Abschließend gabs noch die zweite Hälfte von
Madsen, die ich schon viel besser gesehen habe (ich finde, die Frau passt nicht in die Band) und so wars auch ein Auftritt von der Stange.
Dende hinterher hats besser gemacht. Wie konnte nur aus so was gutem die aktuelle Scheisse entstehen, die den Deutsch-Hip-Hop vertritt? Dende ist jedenfalls ein Held der alten Schule und schaffts auch, dass ich solche Musik klasse finde, weil der wirklich was kann. Wie kann einer nur so viele Wörter auf einmal raushauen? Gewohnt pointensichere Texte, ein gut abgestimmter Auftritt und ein Publikum, das sowas nicht so gut kann. Raus kommt der Auftritt von Dende gestern Abend.
Sonic Boom Six hätten mich eigentlich auch noch interessiert, aber ich hatte keinen Bock mehr. Das eigene Camp war zu verlockend und es soll ja auch nicht stressig werden.
Fazit: ich hatte zweieinhalb wundervolle Tage in Eichstätt mit netten Secs, lustigen und interessanten Leuten, wirklich relativ gutem Wetter (ich hatte schlimmeres erwartet), einem tollen Gelände, fairen Preisen an den Buden und guter Organisation mit einem echt klasse Lineup zu einem super Preis. Ich kann bis auf eines (s.u.) nicht meckern und komme nächstes Jahr garantiert wieder.
PS: kleiner Mecker doch noch: dieses Jahr scheint es unter Zeltplatzassos sehr "in" zu sein, mit Mehlpackungen auf fremde Camps zu feuern. Der Sinn erschließt sich mir nicht so ganz, aber ich habe Hohlköpfe noch nie so recht verstanden. Achja, und danke nochmal an die netten Damen am Einlass, die meinen Ausweis als Nachweis sehen wollten, dass ich Ü18 bin. Die nette Dame, die ich auf dem Parkplatz getroffen habe, und die mich auf 24 geschätzt hat, möchte ich auch sehr herzlich grüßen. Das ist mir schon lange nicht mehr passiert. Danke!
