Schule, Studium und Ausbildung
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Schule, Studium und Ausbildung
In diesem Thread darf und soll über Schule, Studium und Ausbildung diskutiert werden. - Völlig egal, ob über Eure persönliche Laufbahn oder allgemein über das deutsche Bildungssystem.
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Re: Schule, Studium und Ausbildung
kottsack hat geschrieben:Hast im Grunde schon recht, aber du musst das auch so sehen: bei der Masse an Leuten, die inzwischen auf die Uni losgelassen werden, musst halt irgendwie sauviele wieder rauskicken. Ich würd mich, wenn ich Verantwortlicher wäre, auch für sowas wie Mathe entscheiden:DocBrown hat geschrieben:Man kann in den richtigen Vorlesungen aussortieren und nicht eine dazuerfinden (das es in Mathe, Ing, NatWis etc. Mathe gibt ist klar - es geht hier um unmotiviert dazugelegte Vorlesungen oder welche die über ihre Bedeutung hinaus aufgebauscht wird).
- du kannst es in so gut wie jedem Fach rechtfertigen (weil fast überall mit Statistiken gearbeitet wird)
- es ist, wenns ne Kreuzl-Klausur ist, sauleicht und sauschnell zu korrigieren, als wenns eine Klausur mit freiem Text ist
- Mathe hat jeder die gleichen Startbedingungen und das, was z.B. bei mir im Grundstudium damals gefragt wurde, hat jeder im Grundkurs schonmal durchgemacht.
- drittens und das mein ich persönlich: Mathe schadet niemandem.
Also, nochmal zum Anfang: ich finds auch nicht gut, wenn derbe sortiert wird, aber besser am Anfang als am Ende und so lange die Zulassung zur Uni dermaßen unfair läuft, finde ich es auch gerechtfertigt, dass stark ausgesiebt wird.
Ich kanns nur aus meinem Fach sagen, aber die, die in den Nebenfächern ausgesiebt wurden, die waren in den Hauptfächern auch nicht gerade vorne dabei (euphemistisch ausgedrückt).
Das mag hart klingen, aber aus der Perspektive der Gegenseite, auf der ich inzwischen bin, ist das das Gescheiteste.
Also ich finde, Mathe ist zum Großteil eben auch Veranlagung, ob man das kapiert oder eben nicht. Man kann das zwar mit Fleiß wettmachen, aber man muss dann deutlich mehr Zeit reinstecken, als bei anderen Gebieten.
Ich finde das mit dem Aussieben zwar okay, aber man sollte eben die Fachrelevanz nicht aus den Augen verlieren. Was hat zum Beispiel Mathematik beim Politikwiss.-Studium oder beim Geographie- und Soziologie-Studium verloren. Ist ja gut, wenn man sich mit Statistiken etc. auskennt, aber über Mathe sollte man in solchen Fächern auf keinen Fall aussieben, weil es eben eher irrelevant für die Kompetenz im Kernfach ist.
Oft ist es ja auch so, dass wenige Tutorien etc. angeboten werden und die sind gerade bei Mathe extrem wichtig. Und dadurch scheitern dann wieder welche, das kann ja auch nicht der Sinn sein.
Gerade wo dauernd der Akademikermangel in Deutschland herbeigeredet wird, sollte man sich bei den Fächern auf die Kernkompetenzen konzentrieren und lieber schauen, dass man Studenten ausbildet, die in eben diesen bestmöglich ausgebildet sind.
- kottsack
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Re: Schule, Studium und Ausbildung
OK, ich nehms auf und halte dagegen. Ich bin zwar kein Dozent, aber ich bekomme es aus der Sicht der Lehrenden ganz gut mit und die, die ich kenne, wollen alle den Leuten wirklich etwas beibringen.
Nun ist es aber so, dass einfach so eine Unmenge an Leuten ankommt, dass an vernünftige Lehre nicht zu denken ist und das bekomme ich selbst wirklich mit.
Im Praktikum, das ich damals im Studium nach dem Aussieben gemacht habe, hatten wir Zweiergruppen, wo wir was gelernt haben und wo wir ca. 6h pro Versuchstag Zeit hatten, dass der Betreuer uns was erklärt.
Jetzt betreue ich 18er Gruppen, die so einen Versuch in drei Stunden durchführen, weil ihnen alles an Vorarbeit abgenommen wird, weil viele meckern, wenn sie mal um 17.00 Uhr kein Feierabend ist. Zum Vergleich - mein entsprechender Kurs dauerte jedesmal mindestens bis 21.00 Uhr von kurz nach Mittag weg und da haben wir auch alle was gelernt. Das fanden wir auch alle nicht toll, aber es war notwendig und wir sind weder unverschämt, noch moserig geworden. Ein Studium ist immer noch ein Job - und keine Dauerparty, was viele so wohl sehen. Es gibt einen guten Teil an Leuten, die auch mitziehen, aber empirisch sind die Hälfte der Leute bei diesen Grundlagenpraktika, deren Inhalt fast jeder braucht, einfach fehl am Platz. Wenn mir dann kein Bock entgegen gebracht wird und ich auch noch unfreundlich angemault werde, wenn ich ihnen sage, dass sie ihre Mützen runtertun sollen und sich die gemachten Nägel bis zum nächsten Tag abschneiden sollen, weil man so einfach nicht arbeiten kann (aus Gründen der sicherheit und der Durchführung), dann habe ich bei denen auch keine Lust, was zu erklären. Das sind dann auch die Kandidaten, die das Skript sowieso nicht durchgelesen haben. Wenn da mal anständig gesiebt werden würde, dann wären mir solche Pfeifen erspart und die Förderung der Interessierten könnte gut fortlaufen und würde nicht darunter leiden, dass ich depperte Modestudenten wie eine Kindergartengruppe betreuen muss. Dauernd dieses Gejammere, dass das alles so viel zu tun wäre - ich habs mal verglichen: die Bachelors haben weniger SWS als ich damals und das war zwar ordentlich Arbeit, aber wirklich schaffbar. (was ich auch von aktuellen Studis bestätigt bekomme - wir ham ja auch einige PRaktikanten bei uns rumspringen)
So, hinterher bei der Klausuraufsicht gibts dann auch noch ordentlich Pfeffer von denen. Sätze, die ich hören durfte (ohne Übertreibung und so wirklich passiert):
- Na toll, wegen solcher Scheissfragen flieg ich jetzt hier durch oder was? (Grundkurs-Basiswissen aus der 12. Klasse)
- Diese Willkür von euch Arschlöchern kotzt mich an...
- Psst, was muss ich dir zahlen, dass du mir da noch Punkte anrechnest?
- Wofür zahl ich denn Studiengebühren, wenn ich dann die Klausur nicht schaffe?
- eine andere Korrektorin wurde in der Straßenbahn von zwei Studis aufgehalten und ihr wurde Prügel für die verbockte Klausur angedroht
So, das Schlimme ist, dass diese ganzen Knaller trotzdem irgendwie ihren Abschluss kriegen - ihren Bachelor. So, und was meinst du/meint ihr, wie sich das auf dessen Wertschätzung auswirkt?
Ich verallgemeinere nicht, dass alle, die einen Bachelor haben, es nicht drauf haben, aber, sie werden damit in einen Topf geworfen. Mein Studi, der bei mir Bachelorarbeit gemacht hat und jetzt dann noch die Masterarbeit, der hats drauf und der wird am Ende der Arbeit mehr drauf haben, als ich damals nach Studienende. (ich war beileibe kein Musterstudent, aber ich wollte was lernen)
Und dafür brauchts gar nicht viel: der ist fleißig, engagiert, korrekt und hört zu, wenn er was erklärt bekommt und so sollten die alle sein. Ich will nicht, dass die nicht feiern gehen und jeder hat mal einen schlechten Tag, aber dadurch, dass Hinz und Kunz auf die Uni dürfen, geht sehr viel an Wissenstransfer verloren und umso schneller man diese bremsenden Leute loswird, umso besser ist es für die, die das wirklich studieren wollen und auch für die Studis selbst, damit sie was machen können, was sie auch bis zum Ende durchziehen.
Jetzt bin ich etwas abgeschweift. Also, zum Matheproblem: Tutorien mags wenige geben, aber was Studis auch lernen müssen, ist selbstständiges Arbeiten. Sie können Lerngruppen bilden (das bringt denen, die es nicht können was und die, die es können, die verbessern sich auch noch), können die Profs fragen, wenn sie was nicht verstehen und ein kleiner Aushang bei den Physikern geht auch immer. Die Mathe, die man als Nebenfächler braucht ist für die ein Klacks und mit ein paar Nachhilfestunden werden beide glücklich. Der Physiker kommt unter Leute und verdient sich was und der Studi bekommts kompetent erklärt. Da, finde ich, gibts wirklich kein Problem. Notfalls greift das Prinzip: Leistungsmöglichkeit ergibt sich aus Leistungsfähigkeit und Fleiß. Wer weniger Leistungsfähig ist, der muss halt fleißiger sein und wer dann die Mathe nicht schafft, um sein Wunschfach studieren zu können, der war eben zu faul für seinen Traum. In der Schule musste ich auch Wirtschaftslehre über mich ergehen lassen und es passabel meistern, um das Abi zu bekommen, obwohls mich null interessiert hat.
Ob das Aussieben gerade über Mathe sein muss mag ich nicht beurteilen - wie oben schon geschrieben muss es halt irgendwo sein und wenns ein Fach ist, das viele Richtungen eint und dann noch gut korrigierbar ist (Klausurkorrekturarbeit ist wirklich nicht schön), dann ist das einfach nur praktisch. Irgendwo wird immer gesiebt. Vielleicht ist es sogar gut, dass es ein Nebenfach ist. Gerade Klausuren, die als hart gelten, führen dazu, es eher auswendig zu lernen und hinterher wieder zu vergessen. Es ist doch gescheiter, so eine Klausur in einem unrelevanten Fach zu machen, als im Hauptfach, wo das Zeug wirklich gelernt und behalten werden soll. Ich weiß von meinen Anorganiksachen damals z.B. kaum noch was.
Zu deinem letzten Absatz: Akademikermangel wird halt leider nur in der Statistik durch Studentenflut gelöst. Es scheint aber in allen Bildungsbereichen gängige Praxis zu sein, durch Niveausenkung Quoten zu erreichen.
Warum die Ausbildung der Akademiker durch zu viele Studis leidet, habe ich oben schon geschrieben.
Ein Hebel, wo sie lieber ansetzen sollten ist, die fertigen Akademiker aus dem Ausland leichter halten zu können. Es ist einfach Bedarf da, aber viele unserer Ausländer an der Uni werden wirklich einfach weggeekelt, obwohl sie hierbleiben wollen. Dazu kommt noch, dass mit Akademikern in Deutschland einfach beschissen umgegangen wird. Es gibt viele Dinge, die da wirklich schief laufen, aber das würde jetzt hier zu weit führen. Deutschland geht viel Know-how verloren und es ist selbst daran schuld - Pech gehabt.
Nun ist es aber so, dass einfach so eine Unmenge an Leuten ankommt, dass an vernünftige Lehre nicht zu denken ist und das bekomme ich selbst wirklich mit.
Im Praktikum, das ich damals im Studium nach dem Aussieben gemacht habe, hatten wir Zweiergruppen, wo wir was gelernt haben und wo wir ca. 6h pro Versuchstag Zeit hatten, dass der Betreuer uns was erklärt.
Jetzt betreue ich 18er Gruppen, die so einen Versuch in drei Stunden durchführen, weil ihnen alles an Vorarbeit abgenommen wird, weil viele meckern, wenn sie mal um 17.00 Uhr kein Feierabend ist. Zum Vergleich - mein entsprechender Kurs dauerte jedesmal mindestens bis 21.00 Uhr von kurz nach Mittag weg und da haben wir auch alle was gelernt. Das fanden wir auch alle nicht toll, aber es war notwendig und wir sind weder unverschämt, noch moserig geworden. Ein Studium ist immer noch ein Job - und keine Dauerparty, was viele so wohl sehen. Es gibt einen guten Teil an Leuten, die auch mitziehen, aber empirisch sind die Hälfte der Leute bei diesen Grundlagenpraktika, deren Inhalt fast jeder braucht, einfach fehl am Platz. Wenn mir dann kein Bock entgegen gebracht wird und ich auch noch unfreundlich angemault werde, wenn ich ihnen sage, dass sie ihre Mützen runtertun sollen und sich die gemachten Nägel bis zum nächsten Tag abschneiden sollen, weil man so einfach nicht arbeiten kann (aus Gründen der sicherheit und der Durchführung), dann habe ich bei denen auch keine Lust, was zu erklären. Das sind dann auch die Kandidaten, die das Skript sowieso nicht durchgelesen haben. Wenn da mal anständig gesiebt werden würde, dann wären mir solche Pfeifen erspart und die Förderung der Interessierten könnte gut fortlaufen und würde nicht darunter leiden, dass ich depperte Modestudenten wie eine Kindergartengruppe betreuen muss. Dauernd dieses Gejammere, dass das alles so viel zu tun wäre - ich habs mal verglichen: die Bachelors haben weniger SWS als ich damals und das war zwar ordentlich Arbeit, aber wirklich schaffbar. (was ich auch von aktuellen Studis bestätigt bekomme - wir ham ja auch einige PRaktikanten bei uns rumspringen)
So, hinterher bei der Klausuraufsicht gibts dann auch noch ordentlich Pfeffer von denen. Sätze, die ich hören durfte (ohne Übertreibung und so wirklich passiert):
- Na toll, wegen solcher Scheissfragen flieg ich jetzt hier durch oder was? (Grundkurs-Basiswissen aus der 12. Klasse)
- Diese Willkür von euch Arschlöchern kotzt mich an...
- Psst, was muss ich dir zahlen, dass du mir da noch Punkte anrechnest?
- Wofür zahl ich denn Studiengebühren, wenn ich dann die Klausur nicht schaffe?
- eine andere Korrektorin wurde in der Straßenbahn von zwei Studis aufgehalten und ihr wurde Prügel für die verbockte Klausur angedroht
So, das Schlimme ist, dass diese ganzen Knaller trotzdem irgendwie ihren Abschluss kriegen - ihren Bachelor. So, und was meinst du/meint ihr, wie sich das auf dessen Wertschätzung auswirkt?
Ich verallgemeinere nicht, dass alle, die einen Bachelor haben, es nicht drauf haben, aber, sie werden damit in einen Topf geworfen. Mein Studi, der bei mir Bachelorarbeit gemacht hat und jetzt dann noch die Masterarbeit, der hats drauf und der wird am Ende der Arbeit mehr drauf haben, als ich damals nach Studienende. (ich war beileibe kein Musterstudent, aber ich wollte was lernen)
Und dafür brauchts gar nicht viel: der ist fleißig, engagiert, korrekt und hört zu, wenn er was erklärt bekommt und so sollten die alle sein. Ich will nicht, dass die nicht feiern gehen und jeder hat mal einen schlechten Tag, aber dadurch, dass Hinz und Kunz auf die Uni dürfen, geht sehr viel an Wissenstransfer verloren und umso schneller man diese bremsenden Leute loswird, umso besser ist es für die, die das wirklich studieren wollen und auch für die Studis selbst, damit sie was machen können, was sie auch bis zum Ende durchziehen.
Jetzt bin ich etwas abgeschweift. Also, zum Matheproblem: Tutorien mags wenige geben, aber was Studis auch lernen müssen, ist selbstständiges Arbeiten. Sie können Lerngruppen bilden (das bringt denen, die es nicht können was und die, die es können, die verbessern sich auch noch), können die Profs fragen, wenn sie was nicht verstehen und ein kleiner Aushang bei den Physikern geht auch immer. Die Mathe, die man als Nebenfächler braucht ist für die ein Klacks und mit ein paar Nachhilfestunden werden beide glücklich. Der Physiker kommt unter Leute und verdient sich was und der Studi bekommts kompetent erklärt. Da, finde ich, gibts wirklich kein Problem. Notfalls greift das Prinzip: Leistungsmöglichkeit ergibt sich aus Leistungsfähigkeit und Fleiß. Wer weniger Leistungsfähig ist, der muss halt fleißiger sein und wer dann die Mathe nicht schafft, um sein Wunschfach studieren zu können, der war eben zu faul für seinen Traum. In der Schule musste ich auch Wirtschaftslehre über mich ergehen lassen und es passabel meistern, um das Abi zu bekommen, obwohls mich null interessiert hat.
Ob das Aussieben gerade über Mathe sein muss mag ich nicht beurteilen - wie oben schon geschrieben muss es halt irgendwo sein und wenns ein Fach ist, das viele Richtungen eint und dann noch gut korrigierbar ist (Klausurkorrekturarbeit ist wirklich nicht schön), dann ist das einfach nur praktisch. Irgendwo wird immer gesiebt. Vielleicht ist es sogar gut, dass es ein Nebenfach ist. Gerade Klausuren, die als hart gelten, führen dazu, es eher auswendig zu lernen und hinterher wieder zu vergessen. Es ist doch gescheiter, so eine Klausur in einem unrelevanten Fach zu machen, als im Hauptfach, wo das Zeug wirklich gelernt und behalten werden soll. Ich weiß von meinen Anorganiksachen damals z.B. kaum noch was.
Zu deinem letzten Absatz: Akademikermangel wird halt leider nur in der Statistik durch Studentenflut gelöst. Es scheint aber in allen Bildungsbereichen gängige Praxis zu sein, durch Niveausenkung Quoten zu erreichen.
Warum die Ausbildung der Akademiker durch zu viele Studis leidet, habe ich oben schon geschrieben.
Ein Hebel, wo sie lieber ansetzen sollten ist, die fertigen Akademiker aus dem Ausland leichter halten zu können. Es ist einfach Bedarf da, aber viele unserer Ausländer an der Uni werden wirklich einfach weggeekelt, obwohl sie hierbleiben wollen. Dazu kommt noch, dass mit Akademikern in Deutschland einfach beschissen umgegangen wird. Es gibt viele Dinge, die da wirklich schief laufen, aber das würde jetzt hier zu weit führen. Deutschland geht viel Know-how verloren und es ist selbst daran schuld - Pech gehabt.
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Re: Schule, Studium und Ausbildung
Super Thema, ich selber hatte fest vor zu studieren aber es kommt eben immmer anderst im Leben...
Was ich bei dir gelesen hab spiegelt 1:1 wieder was mir meine studierenden Freunde erzählen wie es wohl so abgeht in der Uni-Landschaft. Das wirklich traurige finde ich immer die Geschichten über Uneigenständige "Junge" Menschen, die aus dem Elternhaus zum studieren geschickt werden. Was sind das bitte für zukünftige Leistungsträger und angehende Akademiker, die mit 22 Jahren zu dumm sind ihre Wäsche selber zu waschen... ok das war ein krasses beispiel aber das hab ich selber so miterlebt als ich nen Kumpel in Trier besucht hab. Solche Leute können bestimmt auch schlecht ihr Leben und ihre Zeit einteilen und werden sich immer schwer tun selbständig zu Lernen/Arbeiten.
Als ehemaliger Ausbildungsbeauftragter kann ich zumindest bei den Azubis mitreden, aber einem 17 Jährigen mach ich erstmal keinen Vorwurf wenn er noch selber keine Arbeit sieht die rumliegt. Dafür ist er ja in die Lehre gegangen. Nur die Lernbereitschaft gieng da weit auseinander. Ich hatte immer 2 sorten von Azubis. 1. Ich will meine Lehre durchziehen und mich auch anstrengen oder 2. Ich hab mich überall beworben hauptsache ich hab ne Lehre, aber eigentlich kein Bock auf den Job. Jeder kann sich denken wer es mit welchen Leistungen geschafft hat...
Und zum Thema Ausbidlung noch was: Mein Bruder ist Bäckermeister und betreibt in unserem kleinen Ort seine eigene Bäckerei und sein Lehrling ist jetz fertig, kann aber nicht Übernommen werden weil 2 Gesellen sind nicht zu tragen. Aber weiter Ausbilden möchte er sicherlich. Nur hat er seit September genau eine Bewerbung bekommen und die konntest den Hasen geben. Er bietet eine Übertarifliche Bezahlung und ein wirklich angenehmen Handwerksbetrieb (Bei verschiedenen stellen Ausgezeichnet für Qualität der produzierten Ware). Gleiche Miesere bei den letzten kleineren Handwerksmetzgereien. Nun die Frage: Sind diese ehrbaren Handwerksberufe so unattraktiv? Mal ganz davon abgesehen wie scheiße die bezahlung ist, aber da wirken die Betriebe ja größtenteils von selber dagegen. Zumindest wenn man dem erzählten glauben schenken darf.
Was ich bei dir gelesen hab spiegelt 1:1 wieder was mir meine studierenden Freunde erzählen wie es wohl so abgeht in der Uni-Landschaft. Das wirklich traurige finde ich immer die Geschichten über Uneigenständige "Junge" Menschen, die aus dem Elternhaus zum studieren geschickt werden. Was sind das bitte für zukünftige Leistungsträger und angehende Akademiker, die mit 22 Jahren zu dumm sind ihre Wäsche selber zu waschen... ok das war ein krasses beispiel aber das hab ich selber so miterlebt als ich nen Kumpel in Trier besucht hab. Solche Leute können bestimmt auch schlecht ihr Leben und ihre Zeit einteilen und werden sich immer schwer tun selbständig zu Lernen/Arbeiten.
Als ehemaliger Ausbildungsbeauftragter kann ich zumindest bei den Azubis mitreden, aber einem 17 Jährigen mach ich erstmal keinen Vorwurf wenn er noch selber keine Arbeit sieht die rumliegt. Dafür ist er ja in die Lehre gegangen. Nur die Lernbereitschaft gieng da weit auseinander. Ich hatte immer 2 sorten von Azubis. 1. Ich will meine Lehre durchziehen und mich auch anstrengen oder 2. Ich hab mich überall beworben hauptsache ich hab ne Lehre, aber eigentlich kein Bock auf den Job. Jeder kann sich denken wer es mit welchen Leistungen geschafft hat...
Und zum Thema Ausbidlung noch was: Mein Bruder ist Bäckermeister und betreibt in unserem kleinen Ort seine eigene Bäckerei und sein Lehrling ist jetz fertig, kann aber nicht Übernommen werden weil 2 Gesellen sind nicht zu tragen. Aber weiter Ausbilden möchte er sicherlich. Nur hat er seit September genau eine Bewerbung bekommen und die konntest den Hasen geben. Er bietet eine Übertarifliche Bezahlung und ein wirklich angenehmen Handwerksbetrieb (Bei verschiedenen stellen Ausgezeichnet für Qualität der produzierten Ware). Gleiche Miesere bei den letzten kleineren Handwerksmetzgereien. Nun die Frage: Sind diese ehrbaren Handwerksberufe so unattraktiv? Mal ganz davon abgesehen wie scheiße die bezahlung ist, aber da wirken die Betriebe ja größtenteils von selber dagegen. Zumindest wenn man dem erzählten glauben schenken darf.
Känguru-Weisheit des Tages:
"Weißt du, was passiert, wenn man sich immer alle Türen offen hält? Dann zieht’s, mein Freund! Dann wird man krank.
Diese verblödete Wischiwaschi-Kultur. Die Welt ist echt voll von Arschlöchern, rechtlich abgesicherten Arschlöchern!"
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Re: Schule, Studium und Ausbildung
Ich sehe das wie Kottsack. Wir haben ja bei uns in Triesdorf auch die FH Weihenstephan.
Und was da zur Zeit gebaut wird passt auf keine Kuhhaut. Immer mehr und mehr Studenten.
Hei, aber es kann doch nicht sein, dass jeder nur noch studiert?
Wenn ich mir dann noch ansehe wie in unserem Kaff alles aus dem Ruder läuft, weil
viele keinen Anstand & Respekt für 5 Cent haben. Und das soll das unsere Führungselite werden? Na Danke auch.
Ich bin echt schwer dafür, dass schon vorher ausgesiebt wird und das fängt bei mir schon auf dem Gymnasium an.
Von einem Kumpel geht jetzt der 2te Sohn auf das Gymnasium, wiederholt jetzt die Klasse 5 !
Das hat doch absolut keinen Sinn. Wann checken die Verantwortlichen endlich, dass man den Zugang zu
Gymnasium und Studium durch einen z.b. Numerus Clausus beschränken sollte, damit Gymnasien, Unis & FHs nicht mit Leuten überschwemmt werden, die da eben (noch) nichts zu suchen haben?
Nicht falsch verstehen, denn bei uns kann man auch noch studieren, wenn man eben nicht gleich auf´s Gymnasium geht (bei dem ein oder anderen löst sich eben der Knoten erst später): Realschule, FOS, FH
oder Realschule, FOS, All. ABI, Uni.
Und was da zur Zeit gebaut wird passt auf keine Kuhhaut. Immer mehr und mehr Studenten.
Hei, aber es kann doch nicht sein, dass jeder nur noch studiert?
Wenn ich mir dann noch ansehe wie in unserem Kaff alles aus dem Ruder läuft, weil
viele keinen Anstand & Respekt für 5 Cent haben. Und das soll das unsere Führungselite werden? Na Danke auch.
Ich bin echt schwer dafür, dass schon vorher ausgesiebt wird und das fängt bei mir schon auf dem Gymnasium an.
Von einem Kumpel geht jetzt der 2te Sohn auf das Gymnasium, wiederholt jetzt die Klasse 5 !
Das hat doch absolut keinen Sinn. Wann checken die Verantwortlichen endlich, dass man den Zugang zu
Gymnasium und Studium durch einen z.b. Numerus Clausus beschränken sollte, damit Gymnasien, Unis & FHs nicht mit Leuten überschwemmt werden, die da eben (noch) nichts zu suchen haben?
Nicht falsch verstehen, denn bei uns kann man auch noch studieren, wenn man eben nicht gleich auf´s Gymnasium geht (bei dem ein oder anderen löst sich eben der Knoten erst später): Realschule, FOS, FH
oder Realschule, FOS, All. ABI, Uni.
Where's your anger? Where's your fucking rage?
(BoySetsFire || After The Eulogy)
-> www.derdash.de <-
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Re: Schule, Studium und Ausbildung
Richtig!!!!!Dash hat geschrieben: Ich bin echt schwer dafür, dass schon vorher ausgesiebt wird und das fängt bei mir schon auf dem Gymnasium an.
Von einem Kumpel geht jetzt der 2te Sohn auf das Gymnasium, wiederholt jetzt die Klasse 5 !
Das hat doch absolut keinen Sinn. Wann checken die Verantwortlichen endlich, dass man den Zugang zu
Gymnasium und Studium durch einen z.b. Numerus Clausus beschränken sollte, damit Gymnasien, Unis & FHs nicht mit Leuten überschwemmt werden, die da eben (noch) nichts zu suchen haben?
Nicht falsch verstehen, denn bei uns kann man auch noch studieren, wenn man eben nicht gleich auf´s Gymnasium geht (bei dem ein oder anderen löst sich eben der Knoten erst später): Realschule, FOS, FH
oder Realschule, FOS, All. ABI, Uni.
Ich bin auch entschiedener Gegner der Gesamtschul-Bewegung.
Das 3-gliedrige Schulsystem ist schon ganz gut so, auch wenn es angeblich (war von den Amis nach 3.Reich tatsächlich ein Argument dagegen) Imperialistische und Rassengedanken fördern soll.
Ich bin der meinung, dass alle verweichlichung der letzten 10-20 Jahre zurückgenommen werden solle.
PS: Wehe einer plaudert meine wahre Person aus und meldet sie. Das wars dann mit meiner verbeamtung.


- kottsack
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Re: Schule, Studium und Ausbildung
Na, dann wünsch ich dir schonmal im vorraus viel Spass beim Elternabend, wenn du beschuldigt wirst, das Talent des etwas aufgedrehten Yannick-Noah-Elias-Friedrich verkannt zu haben.
Bei mir wirft sich die Frage auf, was so verkehrt an einem vernünftigen Haupt- bzw. Realschulabschluss und einer soliden Lehre sein soll, wie es wohl suggeriert wird. Die jungen Leute sind doch keine Deppen, nur weils nicht für die Hochschule gereicht hat. Lieber haben sie ne vernünftige Jugend ohne zu großen Druck durch die Schule, wo sie eine gute Persönlichkeit und Anstand entwickeln, als dass sie auf hohen Schulen irgendwelchen Weihen und Ehrungen hinterherrennen, die die Eltern selbst schon nicht geschafft haben. Ein Kind ist doch keine Ordenfabrik für die Eltern. Wenn sie angeben wollen, dann sollen sie sich irgendein lächerliches Statussymbol kaufen und sich damit zum Doofie machen.
Sollte ich mal Nachwuchs haben, dann mag ich ihn lieber souverän die Real- oder Hauptschule schaffen als ihn aufm Gymmi leiden sehen. Da hats das Kind mit niederer schulischer Bildung unter Umständen viel leichter und besser.
Bei mir wirft sich die Frage auf, was so verkehrt an einem vernünftigen Haupt- bzw. Realschulabschluss und einer soliden Lehre sein soll, wie es wohl suggeriert wird. Die jungen Leute sind doch keine Deppen, nur weils nicht für die Hochschule gereicht hat. Lieber haben sie ne vernünftige Jugend ohne zu großen Druck durch die Schule, wo sie eine gute Persönlichkeit und Anstand entwickeln, als dass sie auf hohen Schulen irgendwelchen Weihen und Ehrungen hinterherrennen, die die Eltern selbst schon nicht geschafft haben. Ein Kind ist doch keine Ordenfabrik für die Eltern. Wenn sie angeben wollen, dann sollen sie sich irgendein lächerliches Statussymbol kaufen und sich damit zum Doofie machen.
Sollte ich mal Nachwuchs haben, dann mag ich ihn lieber souverän die Real- oder Hauptschule schaffen als ihn aufm Gymmi leiden sehen. Da hats das Kind mit niederer schulischer Bildung unter Umständen viel leichter und besser.
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Re: Schule, Studium und Ausbildung
Sehe ich ähnlich, auch mit einem Realschulabschluß kann man gut zurecht kommen. Es gibt genug interessante Berufe die mit einem Realschulabschluß ausgeübt werden können. Viele Jugendliche erkennen erst während der Ausbildung wo ihre Reise noch hingehen kann und schieben danach noch Meister, Techniker oder sogar ein Studium nach und bringen es dann doch noch weiter, als ihre Freunde vom Gymmi, die hinter einem Bankschalter dahin öden und nicht mal Kunden beraten dürfen, weil ihnen die dafür nötige Zusatzqualifikation fehlt. Kenne da aus dem eigenen Bekanntenkreis leider genug Beispiele.kottsack hat geschrieben:Na, dann wünsch ich dir schonmal im vorraus viel Spass beim Elternabend, wenn du beschuldigt wirst, das Talent des etwas aufgedrehten Yannick-Noah-Elias-Friedrich verkannt zu haben.
Bei mir wirft sich die Frage auf, was so verkehrt an einem vernünftigen Haupt- bzw. Realschulabschluss und einer soliden Lehre sein soll, wie es wohl suggeriert wird. Die jungen Leute sind doch keine Deppen, nur weils nicht für die Hochschule gereicht hat. Lieber haben sie ne vernünftige Jugend ohne zu großen Druck durch die Schule, wo sie eine gute Persönlichkeit und Anstand entwickeln, als dass sie auf hohen Schulen irgendwelchen Weihen und Ehrungen hinterherrennen, die die Eltern selbst schon nicht geschafft haben. Ein Kind ist doch keine Ordenfabrik für die Eltern. Wenn sie angeben wollen, dann sollen sie sich irgendein lächerliches Statussymbol kaufen und sich damit zum Doofie machen.
Sollte ich mal Nachwuchs haben, dann mag ich ihn lieber souverän die Real- oder Hauptschule schaffen als ihn aufm Gymmi leiden sehen. Da hats das Kind mit niederer schulischer Bildung unter Umständen viel leichter und besser.
“Wir verheizen die wenigen Kinder, die wir noch haben, in ein defizitäres Bildungs- und Betreuungssystem, damit die Eltern für wenig Geld viel arbeiten können, nur um ein Wirtschaftssystem aufrechtzuerhalten, das zum Scheitern verurteilt ist.”
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Re: Schule, Studium und Ausbildung
Ich glaube Dir natürlich, dass Du da schlechte Erfahrungen gemacht hast, aber ich konnte sowas bei mir im Studium nicht beobachten. Und das obwohl wir in unserem Fach Lehrämtler und Bachelor gemeinsam sind und die LA-Studenten beinahe das gleiche Programm durchlaufen, wie auch wir. Nämlich Exkursionen machen, Geländepraktika etc. Was ja eigentlich an der Schule dann nicht mehr benötigt wird. Mag sein, dass die Mathe der einfachste Weg ist, auszusieben, aber ich frage mich wirklich ob das überhaupt zielführend ist. Aber das ist wohl Ansichtssache. Ich konnte schon zu Schulzeiten mit der Rechnerei wenig bis überhaupt nix anfangen, hatte ne schlechte Lehrerin und bin somit da ne komplette Niete. Wenn daran mein Studium gescheitert wäre, hätte ich das als höchst ungerecht empfunden. Und ich sehe es auch nicht ein, wieso ein Humanwissenschaftler den größten Lernaufwand in Mathe investieren sollte.kottsack hat geschrieben: So, das Schlimme ist, dass diese ganzen Knaller trotzdem irgendwie ihren Abschluss kriegen - ihren Bachelor. So, und was meinst du/meint ihr, wie sich das auf dessen Wertschätzung auswirkt?
Ich verallgemeinere nicht, dass alle, die einen Bachelor haben, es nicht drauf haben, aber, sie werden damit in einen Topf geworfen.
Also ich habe einen anderen Eindruck, als dass sich das Niveau in der Bildung verschlechtert hat. Gerade durch Bachelor und Master, bei denen alle Klausurnoten in den Abschluss mit rein zählen, kommt es doch bei jeder Klausur darauf an, bestmöglich abzuschneiden. Vier-Gewinnt wie früher gibts da nicht mehr - zumindest bei uns an der Uni nicht (ausgenommen ältere Studenten, die noch nach alter Studienordnung studieren).Zu deinem letzten Absatz: Akademikermangel wird halt leider nur in der Statistik durch Studentenflut gelöst. Es scheint aber in allen Bildungsbereichen gängige Praxis zu sein, durch Niveausenkung Quoten zu erreichen.
Warum die Ausbildung der Akademiker durch zu viele Studis leidet, habe ich oben schon geschrieben.
Ein Hebel, wo sie lieber ansetzen sollten ist, die fertigen Akademiker aus dem Ausland leichter halten zu können. Es ist einfach Bedarf da, aber viele unserer Ausländer an der Uni werden wirklich einfach weggeekelt, obwohl sie hierbleiben wollen.
Dass man die Akademiker aus dem Ausland hier halten sollte, sehe ich natürlich auch so. Da gibt es nichts zu rütteln und da liegt scheinbar wirklich viel im Argen. Viele Abschlüsse aus dem Ausland werden bei uns ja gar nicht anerkannt. Hatte schon mit ehemaligen Lehrerinnen aus Russland zu tun, die dann mit mir gemeinsam für 8,50 Stundenlohn in ner Tierfutter-Fabrik gearbeitet haben....
- kottsack
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Re: Schule, Studium und Ausbildung
Vier gewinnt war ein Segen. Wer verantwortungsvoll damit umgegangen ist, konnte sich auf seine Interessensgebiete konzentrieren und davon was behalten und die nichtigen Fächer mit dem Kurzzeitgedächtnis bestehen. Jetzt wird aufgrund der Klausurenflut einzig das Kurzzeitgedächtnis geschult, überladen und hinterher alles wieder ausgeleert. Da bleibt, wie ich finde, einfach weniger hängen.MuhMachtDieKuh hat geschrieben:
Also ich habe einen anderen Eindruck, als dass sich das Niveau in der Bildung verschlechtert hat. Gerade durch Bachelor und Master, bei denen alle Klausurnoten in den Abschluss mit rein zählen, kommt es doch bei jeder Klausur darauf an, bestmöglich abzuschneiden. Vier-Gewinnt wie früher gibts da nicht mehr - zumindest bei uns an der Uni nicht (ausgenommen ältere Studenten, die noch nach alter Studienordnung studieren).
Für das System können die Studis nichts, aber es ist dennoch scheisse.
Trotzdem bin ich froh über die ganzen Bachelors, weil das die Konkurrenz auf dem Bewerbermarkt für mich sehr gut einschränkt und das bisschen Unizeit, das ich noch habe, überstehe ich schon auch noch mit denen. Nächste Woche geht das Praktikum wieder los - ich bin ja schon gespannt, was wir diesmal für Helden bekommen werden.
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Re: Schule, Studium und Ausbildung
Ich danke jeden Tag dafür dass es bei Jura keinen Bachelor gibt. Davon abgesehen dass das Studium schlicht unmöglich in einen Bachelor zu verpacken wäre - es ist schon fein dass keine Klausur während des Studiums (von Schwerpunktklausur abgesehen) ins Examen zählt.
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Re: Schule, Studium und Ausbildung
Das ist bei anderen Fächern auch kein Hindernis gewesen. Warten wir mal noch ein wenig, was sich unsere lieben Kultusminister künftig aus dem Arsch ziehen, denn woanders her können die kürzlichen Änderungen auch nicht kommen.DocBrown hat geschrieben:Davon abgesehen dass das Studium schlicht unmöglich in einen Bachelor zu verpacken wäre
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Re: Schule, Studium und Ausbildung
Ich hoffe nicht, dass sie sich zu dieser Dummheit hinreißen lassen. Ich weniger als 5 Jahren kann man Jura schlicht kaum studieren (außer man hat Vorkenntnisse, ist finanziell unabhängig und auf soziale Kontakte nicht angewiesen).kottsack hat geschrieben:Das ist bei anderen Fächern auch kein Hindernis gewesen. Warten wir mal noch ein wenig, was sich unsere lieben Kultusminister künftig aus dem Arsch ziehen, denn woanders her können die kürzlichen Änderungen auch nicht kommen.DocBrown hat geschrieben:Davon abgesehen dass das Studium schlicht unmöglich in einen Bachelor zu verpacken wäre
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Re: Schule, Studium und Ausbildung
So, Klausur der Drittsemestler im Hauptfach korrigiert.
Drei Erkenntnisse:
1.) Oh mein Gott!
2.) Der Kevinismus ist in der Realität beweisbar.
3.) Trotzdem werden alle bestehen - auch Angelique, Kevin und Yildiz. Einzig die Erasmusler nicht, aber die ham nicht mal ne zweistellige Punktzahl geschafft. Aber passt schon. Erasmus ist ja eh nur EU-finanzierter Saufurlaub.
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1.) Oh mein Gott!
2.) Der Kevinismus ist in der Realität beweisbar.
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Re: Schule, Studium und Ausbildung
-F- hat geschrieben:
Richtig!!!!!
Ich bin auch entschiedener Gegner der Gesamtschul-Bewegung.
Das 3-gliedrige Schulsystem ist schon ganz gut so, auch wenn es angeblich (war von den Amis nach 3.Reich tatsächlich ein Argument dagegen) Imperialistische und Rassengedanken fördern soll.
Ich bin der meinung, dass alle verweichlichung der letzten 10-20 Jahre zurückgenommen werden solle.
PS: Wehe einer plaudert meine wahre Person aus und meldet sie. Das wars dann mit meiner verbeamtung.![]()
Ich werde nämilich Gymnasiallehrer.
Volle Zustimmung! Und in Bayern kann man zum Glück von fast jeder Schulart auf's Gymnasium wechseln. (Zumindest, wenn man die mittlere Reife schafft.) Durch das G8 wurde der Übertritt zwar etwas schwieriger, aber er sollte immer noch machbar sein.
So hier noch kurz meine Eindrücke, die ich von der Uni habe. Ich bräuchte dieses Semester ca. 60-80 Stunden in der Woche um jede Veranstaltung angemessen vor- und nachbereiten zu können. Im Moment schaffe ich ca. 50-60 Stunden..
Es ist in Ordnung, dass Studenten eine normale Arbeitswoche haben sollen, allerdings finde ich nicht, dass sie nur für die Uni leben müssen. (Und so ist es im Moment leider in manchen Studienfächern)
- -F-
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Re: Schule, Studium und Ausbildung
Und manche (so wie ichsoulreaver hat geschrieben:So hier noch kurz meine Eindrücke, die ich von der Uni habe. Ich bräuchte dieses Semester ca. 60-80 Stunden in der Woche um jede Veranstaltung angemessen vor- und nachbereiten zu können. Im Moment schaffe ich ca. 50-60 Stunden..
Es ist in Ordnung, dass Studenten eine normale Arbeitswoche haben sollen, allerdings finde ich nicht, dass sie nur für die Uni leben müssen. (Und so ist es im Moment leider in manchen Studienfächern)

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Re: Schule, Studium und Ausbildung
Ich muss auch trotz abgeschaffter Studiengebühren nebenbei arbeiten.
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Re: Schule, Studium und Ausbildung
Musste ich auch, auch wenn ich nur ein Semester Studiengebühren abbekommen habe. Wenns dauerhaft so gewesen wäre, dann wäre halt mein Auto weggekommen. Jeden Samstag und in jeden Semesterferien mindestens 4 Wochen schaffen war angesagt. Rest war, bis auf eine Woche, mit Laborpraktikum belegt. Also beschwert euch mal nicht. Die Arbeitszeit war auch gleich. Knapp 40 SWS plus Abends Protokolle, Herbar und Käferkasten machen und da war noch keine Vor- und Nachbearbeitung dabei. Da is schon noch genug Zeit zum Feiern.
Wems zu viel ist, der muss halt was Soziales studieren.
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Re: Schule, Studium und Ausbildung
Da hast du echt recht. In Valencia hab ich durch meinen Kumpel (Erasmus-Student) mal 4 Tage ne Einblick in deren Leben bekommen. Auf Dauer geht das nicht gut.kottsack hat geschrieben:Einzig die Erasmusler nicht, aber die ham nicht mal ne zweistellige Punktzahl geschafft. Aber passt schon. Erasmus ist ja eh nur EU-finanzierter Saufurlaub.