Bayern und sein Rauchverbot

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Peet
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Bayern und sein Rauchverbot

#1 Beitrag von Peet »

ich wär dafür gleich noch Alkohol komplett zu verbieten...
Und Kino und Computerspiele finde ich auch höchst gefährlich!
Peets top3 Alben:
1. HsB - Invictus
2. Limp Bizkid - Chocolate Starfish...
3. Turbostaat - Island Manover
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sumisu
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Re: Ich denk´grad...

#2 Beitrag von sumisu »

...dass ein grossteil der wähler offenbar gar nicht begriffen hat, dass es hier um einen weiteren eingriff in die deutsche - ach nee, ich vergass, wo ich hier wohne - in die bayerische demokratie handelt. nichtraucherschutz sieht anders aus.

man hätte das rauchen in geschlossenen räumen mit kindern (also auch zuhause) verbieten können (sollen). man hätte ein striktes rauchverbot in allen öffentlichen einrichtungen erlassen können. alles kein thema und von mir ein klares JA.

einem betreiber eines restaurants / einer kneipe aber vorzuschreiben, wie er es dort führt und dabei nicht einmal mehr separate raucherräume zuzulassen, ist in meinen augen untragbar. mal sehen, was die leute mit chlorallergie demnächst durchsetzen, die unbedingt bademeister sein wollen. oder die jungen menschen, die unbedingt strassenarbeiter werden wollen aber lärm und dreck nicht ertragen können. achja: und dann sind dann ja noch die betreiber von den swingerclubs. wenn die ersten "ich will da rein aber kanns nicht ausstehen, wenn irgendwo gepimpert wird"-militanten kommen, sehen die wohl auch alt aus.

ich weiss, dass das ziemlich schlechte beispiele sind. aber dieser entscheid ist meiner meinung nach ein weg in die absolut falsche richtung. dann hätte man in der konsequenz zigaretten zur droge erklären müssen. das wäre für mich leichter zu verstehen gewesen als die heute vom wahlfaulen volk getroffene entscheidung.

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DocBrown
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Re: Ich denk´grad...

#3 Beitrag von DocBrown »

... dass es ziemlich komisch ist, den Leuten daheim in den eigenen vier Wänden vorschreiben zu wollen was sie zu tun und zu lassen haben (Kinder hin oder her - ich bin auch in einem Raucherhaushalt großgeworden. Man muss es nicht übertreiben) aber einem Gastwirt nicht.

Ich bin übrigens gegen staatliche Rauchverbote. Wenns Verlangen nach Nichtraucherkneipen so groß wär, dann gäbs die auch. Gibt es aber nicht.
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Dash
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Re: Ich denk´grad...

#4 Beitrag von Dash »

..., dass das oben ein toller Beitrag von Sumisu war und meine Meinung zu dem Thema komplett wiederspiegelt!

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Vollgas
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Re: Ich denk´grad...

#5 Beitrag von Vollgas »

... ich mir auch grad den Beitrag von Sumisu durch gelesen habe, und ihm vollkommen recht gebe. Aber jetzt wo das in Bayern durch ist, wirds nicht mehr lang dauern das es überall in Deutschland so sein wird.

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Re: Ich denk´grad...

#6 Beitrag von kottsack »

- Tabaksteuereinnahmen sollen zurückgehen (ich rauche mehr, wenn ich in der Kneipe sitze)
-die Hälfte der Kneipen soll dicht machen (die 20% der Bessermenschen, die im Endeffekt dagegen waren, sollen die erstmal voll kriegen) und die Gewerbesteuer runtergehen
- am Oktoberfest gibts ne Massenschlägerei zwischen Secs, die die Besoffenen bitten, ihre Kippen auszumachen, damit man die Kotzelachen besser riechen kann, und dem betrunkenen, rauchlüsternen Volk und in folge dessen bleiben die Festzelte leer.
Ich bin zum Glück nicht finanziell betroffen und kann dieser kurzen Durststrecke locker entgegen sehen; spätestens dann gibts eh wieder ne Lockerung.
Das geht doch eh nur von beschissenen Müslis und blöden Hausmuttis aus, die sich sowieso weder in Eckkneipen, noch in Studentenkneipen sehen lassen und genau die werden davon kaputt gemacht. In meiner Stammkneipe ist zum Glück das Dach auf 1x1m offen und der Großteil der Kneipe ist als Biergarten deklariert. Denen sollte es egal sein.
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soulreaver
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Re: Ich denk´grad...

#7 Beitrag von soulreaver »

sumisu hat geschrieben:...dass ein grossteil der wähler offenbar gar nicht begriffen hat, dass es hier um einen weiteren eingriff in die deutsche - ach nee, ich vergass, wo ich hier wohne - in die bayerische demokratie handelt. nichtraucherschutz sieht anders aus.

man hätte das rauchen in geschlossenen räumen mit kindern (also auch zuhause) verbieten können (sollen). man hätte ein striktes rauchverbot in allen öffentlichen einrichtungen erlassen können. alles kein thema und von mir ein klares JA.

einem betreiber eines restaurants / einer kneipe aber vorzuschreiben, wie er es dort führt und dabei nicht einmal mehr separate raucherräume zuzulassen, ist in meinen augen untragbar. mal sehen, was die leute mit chlorallergie demnächst durchsetzen, die unbedingt bademeister sein wollen. oder die jungen menschen, die unbedingt strassenarbeiter werden wollen aber lärm und dreck nicht ertragen können. achja: und dann sind dann ja noch die betreiber von den swingerclubs. wenn die ersten "ich will da rein aber kanns nicht ausstehen, wenn irgendwo gepimpert wird"-militanten kommen, sehen die wohl auch alt aus.
guter Beitrag, aber Raucherräume gibt es immer noch. Siehe Art. 6
http://www.wahlen.bayern.de/volksentsch ... 4.2010.pdf

Ich versteh die Empörung wirklich nicht, unser Nachbar Frankreich hat ein viel strengeres Rauchverbot als wir und da leben die Menschen auch noch.

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sumisu
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Re: Ich denk´grad...

#8 Beitrag von sumisu »

Es wird in Gaststätten keine Raucherräume mehr geben, da Art. 6 besagt, dass Satz 1 nicht für Art. 2 Nr. 6-8 gilt.

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grubääär
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Re: Bayern und sein Rauchverbot

#9 Beitrag von grubääär »

also ich bin nichtraucher ..
und hab mich am sonntag gefreut wie ein flitzebogen das das gesetz endlich durch ist und bin froh in bayern zu leben !!

ich weiß ja net was ihr habt ??
es stellt sich echt kein anderes land in europa so an wie deutschland
und in (fast) jeden Land ist die Regelung durchgegange das man nich rauchen darf. ja sogar Irland hat es überlebt mit ihren pubs.

Warum ich für das Rauchverbot bin hmm nunja nicht unbedingt weil ich jetzt zum glück gesünder lebe mittlerweile eher weil die argumente gegen ein Rauchverbot eher fad und nicht hieb und stichfest sind nach meine Meinung

Bars gehen Pleite ??
wohl eher nicht.. durch die Regelung die vorher war, waren eher viele Kneipen benachteiligt die das Rauche verboten haben. Konsequenz in unserer Stadt kenn ich keine einzige Rauchfreie Kneipe von ungefähr 30!! Das soll ein Gesetzt sein ? Nun aber stehen jetzt alle auf einer Ebene und ich glaub kaum das die leute nun daheim bleiben weil se in ihrer Lieblingskneipe nemmer rauchen dürfen !!!

was gibts noch ?
Rauche gehört zur Kultur!! Seit wann denn des bitte?

Alkohol sollte doch auch damit verbieten werden!! Hmm naja ich werde nicht betrunken wenn der neben mir säuft

das einzige Argument was ich annehmen würde ist das dieses Verbot ein eingriff in unsere Freiheit ist .. naja aber es gibt auch mehr Verbote die sinnvoll sind ... (Canabis, Crack, usw.) so wie das Raucherverbot
Wer Freude daran findet, im Gleichschritt zu maschieren, hat sein Gehirn aus Versehen bekommen. [Einstein]

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Janaldo
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Re: Bayern und sein Rauchverbot

#10 Beitrag von Janaldo »

Mir als Nichtraucher ist das ganze auch ganz recht.
Ich sag zwar nix wenn jemand neben mir raucht, aber wenn er nicht raucht ists mir trotzdem lieber.

Und die vorige Regelung, dass das Rauchen in Bierzelten zB gestattet ist war doch wirklich lächerlich.

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*ich*
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Re: Bayern und sein Rauchverbot

#11 Beitrag von *ich* »

Raucher neben mir stören mich auch nicht sonderlich, solang sie mir den Rauch nicht ins Gesicht blasen. Der einzige Vorteil des Rauchverbots besteht für mich jetzt darin, dass die Klamotten nicht so stinken, wenn man sie abends mal anhatte.
Ich kaufe ein A und löse Bockwurst.

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kottsack
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Re: Bayern und sein Rauchverbot

#12 Beitrag von kottsack »

Immer dieses Klamottenargument finde ich komisch. Als ob sich ein Raucher mit dem T-Shirt des Nachbarn die Kippe anzünden würde. Die Sachen müssen nach dem Weggehen eh in die Wäsche, weil sie nach Schweiß riechen und einfach getragen sind. Alles andere finde ich einfach eklig.
Ich kann das mit dem "Kneipen gehen pleite" nur aus meiner Sicht sagen. Wenn es darum ging, wo wir am Abend hingehen, dann war ein sehr gutes Argument "Ja, wir gehen da hin, weil da kann man rauchen". Mir ist es einfach lieber, wenn ich zu meinem Bierchen ne Kippe anzünden kann. Das ist ein Stück Gemütlichkeit, das ich mir halt nicht nehmen lassen will.
Ausserdem glaube ich schon, dass Rauchen den Umsatz fördert. Wie oft hats am Ende des Abends schon geheißen:"Jetzt rauch mer noch eine trinken nen Schnitt und dann gehts heim."
Weiterhin regelt glaube ich die Nachfrage nach wie vor das Angebot. Warum sind wohl aus fast allen Kneipen Raucherclubs geworden? Weil viele Leute es wollen. Wäre es anders, dann hätte es auch eine ausreichende Anzahl an Nichtraucherclubs gegeben.
Gibts aber nicht.

Ich lasse mir unterschiedliche Sichtweisen zu dem Thema gerne eingehen, aber von den Argumenten, die mir von den Antirauchern geliefert werden, hat mich noch keines überzeugt.
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sumisu
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Re: Bayern und sein Rauchverbot

#13 Beitrag von sumisu »

die scheinheilige diskussion, die dahinter steckt, regt mich am meisten auf. hier propagieren politiker ein derartig striktes rauchverbot, die eben noch dafür stimmung gemacht haben, dass "weiche" drogen in coffeeshops auch in deutschland freigegeben werden sollten. na denn prost mahlzeit :stupid01:

das, was gestern in bayern passiert ist, nenne ich militante diskreminierung. der arme wirt, der sein leben lang meistens nur rumhudelt. wo so gut nichts dabei rum kommt. der darf jetzt nicht mal mehr in seiner eigenen kneipe rauchen. geschweige denn die entscheidung treffen, dass es seine gäste tun. die vielen umbauten, die bereits getätigt wurden, weil sie von manchen betreibern als letzte möglichkeit gesehen wurden: alle für die katz.

ich gestehe es jedem nichtraucher zu, dass er sich vom rauch anderer leute zu recht belästigt fühlt. ich persönlich nehme da auch jederzeit rücksicht. zuhause rauchen wir in den räumen, in denen sich die kinder aufhalten, gar nicht. auch habe ich kein problem damit, in restaurants nicht zu rauchen. aber irgendwo ist auch mal schluss. womit nimmt sich diese lobby das recht, örtlichkeiten zu verbieten, in denen sich raucher gemütlich treffen und ihrer sucht nachkommen? rauchen ist in deutschland erlaubt. dann muss es auch die freie entscheidung der kneipiers oder sonstiger betreiber öffentlich zugänglicher räumlichkeiten bleiben, ob sie es zulassen, dass geraucht wird.

was ist eigentlich mit kartbahnen? da kann man auch gemütlich sein bierchen trinken. sind die abgase gesund? nein - also: INDOORKARTBAHNEN VERBIETEN! werd ich gleich mal prüfen, ob man da nicht nen volksentscheid auf die beine stellen kann...

das ganze ist so inkonsequent umgesetzt, dass man echt nur noch den kopf schütteln kann. entweder man deklariert zigaretten zur droge und verbietet sie (=kollateralschaden für den deutschen staat) oder man akzeptiert, dass die betreiber selbst entscheiden und somit auch der mündige bürger, ob rauchfrei oder nicht rauchfrei weggegangen wird.

von der sinnhaftigkeit derartiger volksentscheide will ich jetzt erst gar nicht anfangen. wenn verfahren wie diese schule machen, na dann gute nacht.
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Re: Bayern und sein Rauchverbot

#14 Beitrag von Elton »

@kottsack, du kriegst jetzt mal wieder ein Politik-Thema zum rumstreiten :-)

Also, ich bin auch Nichtraucher und die Rauchfreie Zeit in meiner Stammkneipe hier in Ba-Wü hab ich auch genossen. Die Luft in dem Raum ist einfach besser, die Augen tränen net und man stinkt wirklich nicht so. Den Rauch riecht man ja schon auf dem Heimweg. Das mit dem "Kleider müssen eh in die Wäsche" lass ich nur bedingt gelten, denn manchmal will man nur ne halbe Stunde kurz in die Kneipe zum sammeln und dann weiter. Je nach dem ist es dann schon zu spät.

Das Problem mit der rauchfreien Zeit bei uns war, dass mein Wirt sich strikt dran gehalten hat, andere aber nicht. Die Besuchszahlen sind deutlich zurückgegangen, auch wenn man neue Leute gesehen hat, die sonst nie da waren. Gleichzeitig gab es regelmäßig Ärger mit Anwohnern, weil sich die Raucher lautstark vor der Tür beim Rauchen unterhalten haben. Vor allem der Umsatzrückgang hätt aber beinahe dafür gesorgt, dass der Laden hätte schließen müssen. Kaum war das Verbot aufgehoben für Kneipen <75qm kamen auch wieder die Leute.

Die Bayern-Regel hat den Vorteil, dass es alle gleichstellt und somit egal ist, wo man hingeht. Das gibt jedem wieder die gleiche Chance. Dafür ist es viel zu übertrieben. Rauchverbot auf dem Oktoberfest? Soll ich lachen? Absolut nicht durchsetzbar.

Einer meiner Kumpels hat während der Raucherpause damals gemeint, dass er lieber daheim bleibt. Das Bier ist billiger und er kann rauchen. Wenn diese Meinung genügend Leute haben, werden einige Kneipen dicht machen müssen.

Unsere Faschingsveranstaltungen finden in einem öffentlichen Gebäude statt. Hier gilt ja so oder so bundesweit ein Rauchverbot. Da muss ich sagen, dass es eigentlich sehr gut funktioniert und die Raucher brav vor die Tür gehen. Trotz der Kälte diesen Winter gab es da kein gemurre und die Lauferei während dem Programm hielt sich auch in Grenzen. Es geht also, wenn die Leute wollen... oder keine andere Wahl haben.

Meine Meinung:
- generelles Rauchverbot in Speise-Restaurants
- generelle Raucherlaubnis in Festzelten -> das ist eh im freien und in der Regel mit Frischluftzufuhr
- Kneipenregelung ähnlich Ba-Wü mit qm Begrenzung. Liegt man drin ist es ok, liegt man über einer gewissen Größe muss ein separater Raucherraum her. Wobei das auch Probleme macht, wenn Nichtraucher und Raucher zusammen weggehen. Die Entscheidung dem Wirt zu überlassen bringt IMHO nix, weil der blöd wäre, sich nicht zur Raucherkneipe zu machen. Das mag in Ballungsräumen funktionieren, wo genügend Nichtraucher so eine Location bevorzugen würden, aber nicht auf dem Land, wo die Anzahl potentieller Kunden einfach geringer ist.

Andererseits muss man aber bei der ganzen Debatte wirklich auch das Ausland sehen. In Irland funktioniert es seit Jahren sehr gut, dass in den Pubs net mehr geraucht werden darf.

Und wegen den Steuerausfällen... es gibt da so ne Studie, lt. der die Kosten des Gesundheitswesens die Einnahmen der Tabaksteuer übersteigen. Ich weiß allerdings nicht, ob da auch die Einsparung bei den Renten einberechnet wurde, da die Lebenserwartung von Rauchern ja niedrieger liegt.
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Re: Bayern und sein Rauchverbot

#15 Beitrag von Dash »

Was mich an der Sache so nervt (und ich bin auch Nichttraucher, raucher aber vielleicht 10 Kippen/Jahr):
ein Wirt hat seine Kneipe in seinem Gebäude und kann / darf nicht selbst bestimmen wie er
das mit dem Rauchen regelt!

In Nbg. z.b. gibt es wahrscheinlich x-hundert Kneipen und ein paar Raucher-Clubs.
Was bitte ist das Argument hier gegen Raucher-Clubs? Wurden Nichtraucher schon dazu gezwungen
in Raucher-Clubs zu gehen? Glaube nicht.

Speisegaststätten rauchfrei: prima, finde ich auch gut, glaube da sind wir uns alle einig.

Für die bayr. Politiker ist´s jetzt natürlich prima, müssen selber nicht mehr den Kopf hinhalten,
das Volk hat ja entschieden. Aber einfach machen die es sich ja schon. Wenn das alles sooooo
schlecht ist mit dem Rauchen: WARUM verbietet man dann Zigaretten nicht ganz ?
Warum stehen für ach so gefährliche Drogen noch an jeder Ecke Automaten rum?
Was ein Doppelmoral.

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Vollgas
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Re: Bayern und sein Rauchverbot

#16 Beitrag von Vollgas »

Jetzt sind unsere Politiker ja schon dran das ganze auf ganz Deutschland aus zu weiten. Hab ich mir ja fast gedacht.

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Tyler_D
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Re: Bayern und sein Rauchverbot

#17 Beitrag von Tyler_D »

Ich sehe das ganze von einem etwas anderen Gesichtspunkt. Durch meine Musikmacherei komme ich natürlich auch viel in Kneipen rum.

Als es noch kein Rauchverbot gab und man den ganzen Abend hinterm Pult stehen musste, dann ging das wahnsinnig auf die Augen und einfach so mal raus gehen ist da nicht möglich. Von den stinkenden PA-Boxen, wo sich die Filzbespannung schön vollgesaugt hat, will ich gar nicht viel erzählen. Es war ein Grauen, am Tag nach der Veranstaltung die Bustür zu öffnen.

Ich finde es also gut, wenn Angestellte und Bedienstete nicht gezwungen sind, sich den ganzen Abend, bzw. Dienstzeit dieser Gefahr aus zu setzen. Und jetzt kommt mir nicht mit: "man muss ja da nicht arbeiten" usw. Jeder Arbeitgeber ist verpflichtet seine Mitarbeiter davor zu schützen.

Wenn ein Wirt in seiner kleinen Eckkneipe weiterhin das Rauchen gestatten will, dann kräht da kein Hahn danach. Habt ihr schon mal irgendwo von einer Strafe wegen eines Verstoßes gegen das Gesetz gehört? Ich nicht.

Es wäre ja vielleicht auch gar nicht so schlimm, wenn es nicht so viele Deppen geben würde, die völlig Rücksichtslos ihrer Sucht nachgehen.

Ich empfinde die Gurtpflicht im Auto übrigends auch als Freiheitsberaubung, habe mich aber mittlerweile damit abgefunden, ja sogar dran gewöhnt und damit habe ich sonst niemanden gefährdet.
“Wir verheizen die wenigen Kinder, die wir noch haben, in ein defizitäres Bildungs- und Betreuungssystem, damit die Eltern für wenig Geld viel arbeiten können, nur um ein Wirtschaftssystem aufrechtzuerhalten, das zum Scheitern verurteilt ist.”

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Re: Bayern und sein Rauchverbot

#18 Beitrag von kottsack »

@ Elton: Wir bewegen uns auch wieder nicht so weit auseinander. Bei mir ist die Sichtweise wiefolgt, dass ich die andere Seite der Nichtraucher verstehe. Die haben keine Einschränkungen durch die Neuregelung und es wird mindestens marginal besser für die. Für mich ist es etwas, das wegfällt, und deshalb passt es mir natürlich nicht. Ich finde es nicht schlimm, wenn ich vor die Türe muss, aber es unterbricht natürlich jeden geselligen Abend. Vor allem in der Konstellation 3 Raucher und ein Nichtraucher ist das zum Kotzen. Ich bin inzwischen aber dazu übergegangen, dass ich den Nichtraucher rücksichtslos alleine sitzen lasse. Damit muss der eben jetzt leben, dass sich die anderen drei einfach jede halbe Stunde verkrümeln. Dafür kann er sein T-Shirt drei Tage in Folge anziehen, was ich wiederrum eklig finde.
Die Momente, wo es mich stört, weil ich den Raum nicht verlassen will, sind:

- beim Kartenspielen. Das geht einfach nicht, dass sich die Hälfte der Leute alle halbe Stunde verzieht, weil dadurch kein rechter Spielfluss aufkommt. Zum Glück hält sich meine Kartenspielkneipe einfach nicht dran, da dort eh nur Stammgäste sind (gerade auch deswegen, weil man da rauchen darf) und der Laden immer voll ist. Dort musste man kein Mitglied in einem Raucherclub werden etc.; es ging einfach alles weiter wie bisher
- beim Fußballkucken in der Kneipe, wenn ich während des Spiels einfach nicht rauswill, weil ich sonst was verpasse
- in Discos und Clubs, wo die Leute tanzen. Mir ist rauch lieber als Pups- und Schweißgestank.
- Bei Konzerten, wo ich zwangsläufig was von der Band verpassen würde, würde ich rausgehen. Ich rauch dann meistens trotzdem. Bei den Secs kriegt man für die erste Kippe meist eine mentale gelbe Karte und dann gibts halt kurz vor Ende, wenn die eh keine Lust mehr haben, die zweite.

Für mich hat das zur Konsequenz, dass ich bei Livefußballspielen eher nicht in eine Kneipe gehe (dem Wirt entgehen dahingehend Kosten), dass ich nur im Winter in Clubs/Discos gehe, weils im Sommer bei der Hitze einfach unerträglich ist und dass Kneipenabende mindestens ein, eher zwei Biere früher für mich beendet sind, weil ich irgendwann einfach keinen Bock mehr habe, permanent rauszurennen. Da lasse ich dann gleich die Jacke an, geh heim und trink bei mir daheim noch eines.
Ich denke, dass die Wirte das finanziell sehr wohl merken. Das Problem ist, dass es ja keine zwei unabhängige Bevölkerungsgruppen der Raucher und der Nichtraucher gibt, sondern diese vermischt sind. Daher bedeutet es für alle Nichtraucher ebenso eine Einschränkung, weil der eine Nichtraucher aus meinem Beispiel vorher bleibt natürlich nicht alleine in der Kneipe hocken, sondern geht dann eben auch früher.

Ich sehe es ähnlich wie du: im Restaurant hat die Kippe nichts mehr verloren. Das sehe ich ein. In Zelten sollte man Rauchen dürfen (im Endeffekt ist ein Zelt vorne und hinten eh offen und die Luft zieht gut durch. Kneipen sollten es sich aussuchen können bzw. wirklich auf Raucherräume ausgelegt sein.

An einer PAssage von dir störe ich mich allerdings:

Die Bayern-Regel hat den Vorteil, dass es alle gleichstellt und somit egal ist, wo man hingeht. Das gibt jedem wieder die gleiche Chance. Dafür ist es viel zu übertrieben. Rauchverbot auf dem Oktoberfest? Soll ich lachen? Absolut nicht durchsetzbar.


Das finde ich einen gefährlichen Denkansatz. Ich bin sowieso dafür, dass sich die Politik raushalten sollte, wo es geht und mit Reglementierungen eher sparsam umgehen sollte. Warum überlässt man das nicht dem MArkt, das zu regeln? Du schreibst: bevor es ein Durcheinander gibt, sollte man lieber gleich alles verbieten. Warum kanns nicht sein, dass sich von 5 Kneipen drei dafür entschließen, Raucherclub zu sein, einer macht nen Raucherraum und ein anderer macht Rauchverbot? So setzt sich das Beste und erfolgreichste am Ende durch, Nischen werden entstehen und jeder bekommt, was er will.
Eine Frage, die nichts damit zu tun hat, die sich aber aus deiner Passage für mich ergibt:

Wie stehst du zu staatlichen Wirtschaftssubventionen?
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Elton
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Re: Bayern und sein Rauchverbot

#19 Beitrag von Elton »

@Kottsack:
Du hast mich da falsch verstanden. Mit der Gleichstellung meinte ich eher, dass nicht solche Kneipen einfach dadurch bevorteilt werden, weil sie mehr Raum haben und somit einen Raucherbereich ausweisen können. Die kleine Kneipe um die Ecke hat eben einfach nicht die Möglichkeiten, des Größeren, ist aber dafür umso gemütlicher.

Die Lösung der Freigabe der Entscheidung für den Wirt ist zwar ganz in Ordnung aus Marktwirtschaftlicher Sicht, aber wie ich oben schon geschrieben hab, wäre jeder Wirt dumm, wenn er das Rauchen nicht erlauben würde. Außerdem darf man nicht vergessen, wie die ganze Geschichte ins Rollen kam. Es ging dabei nie um Nichtraucherschutz, sondern um Arbeitsplatzschutz, wie es auch Tyler schon erwähnt hat. Bei einer Freigabe hätten die Angestellten ja erst wieder nix davon.

Wirtschaftssubventionen finde ich in der jetzigen Form nicht gut. Wenn es dazu hilft, einem Unternehmen einen Vorteil auf dem Weltmarkt zu geben, dann verstößt es gegen EU Recht. Und nur im eigenen Land? Hat man bei Müller gesehen, wohin das führt. Im Osten wird ein neues Werk subventioniert, kaum ist das gebaut wird das alte Werk, das noch mehr Mitarbeiter hatte, im Westen geschlossen. Pro abgebautem Arbeitsplatz wurden mehrere 1000€ subventioniert. Das ganze ist nur ein Lobbyspiel der Parteien, die sich im Gegenzug durch Spenden finanzieren.

Die Branchen und Unternehmen, die wirklich subventioniert werden sollten, haben eh kaum eine Chance auf Geld. Das zeigte zuletzt auch wieder der Deutschlandfonds. Der gutlaufende Mittelständler ging pleite, weil er kein Geld bekam, der Großkonzern, der seit Jahren keine Steuern mehr zahlte, wurde gefördert, weil sonst ja Arbeitsplätze vernichtet worden wären.
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Re: Bayern und sein Rauchverbot

#20 Beitrag von DocBrown »

Jeder Jurastudent, selbst wir Verwaltungswissenschaftler, lernen in einer der ersten Vorlesungen den Grundsatz das ungerechte Gesetze kurz, gerechte Gesetze lang sind. Das ist natürlich verallgemeinernd gesprochen und ich kenne genügend Ausnahmen von der Regel. Aber es geht dabei um etwas anderes: Ein Verbot ohne Ausnahmen ist in den allermeisten Fällen unfair. Daher gibt es von nahezu jeder Regel Ausnahmen, weil man die Vielzahl von Lebensumständen garnicht unter ein einzelnes Verbot fassen kann und will.

So verhält es sich auch mit dem Rauchverbot. Ein absolutes, ausnahmsloses Rauchverbot ist ungerecht, denn es verschließt die Augen vor der Realität im Gaststättengewerbe. Viele Gaststätten besitzen zwei voneinander baulich getrennte Teile. Warum sollten beide als "rauchfrei" zu deklarieren sein? Dem Nichtraucher der sich durch Rauch gestört fühlt, dem steht ja frei sich in einen rauchfreien Raum zu setzen.
Warum gibt es keine Ausnahmen für Kneipen welche baulich nicht zur Einrichtung eines Nebenraumes geeignet sind? Dem Gastwirt wird damit doch faktisch der Wert der Gaststätte verringert, denn - fragt doch mal beim nächsten Kneipenbesuch! - mit einem strikten Rauchverbot kommen weniger Gäste und/oder bleiben nicht so lang. Das kann im schlimmsten Falle bis zur Pleite gehen.
Im Festzelt ists rauchen dann auch verboten, obwohl hier ja schon nahezu der Freiluftaspekt gegeben ist. Warum verbietet man das Rauchen nicht auch im Biergarten? Unter den dort oft vorhandenen Sonnenschirmen kann sich der Rauch tendenziell auch sammeln.


Klar. Ich find ne rauchfreie Kneipe auch angenehmer. Aber wenn ich so überlege, dann ist das größte Problem in den Kneipen die ich so kenne nicht das rauchen, sondern die Frischluftzufuhr an sich. Da kann man gesetzlich schwer was dran ändern, aber ich wäre vielen Wirten sehr verbunden wenn sie sich überlegen würden ne Klimaanlage oder so einzusetzen (wird wohl in D nicht finanzierbar sein, hier muss ja der Strom so teuer wie möglich sein, ist ja Öko). Das man die Fenster nicht aufmachen kann/darf ist klar, Lärmschutz ist wichtig. Das aber nur nebenbei.

Als Lösung komme ich, wie so oft, auf mein Motto zurück. "Freiheit funktioniert." Und das ist auch so. Der Bedarf an Nichtraucherkneipen ist augenscheinlich nicht sehr groß. Die Möglichkeit das Rauchen zu verbieten gab es schon immer, man nennt das "Hausrecht" und jeder Wirt hats. Habe ich aber noch nie gesehen, so ne Nichtraucherkneipe.
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