Überschattet wurde das Southside 2007 vom Tod eine Sanitäters. Wir hatten das am Donnerstag erfahren und das hebt natürlich nicht gerade die Festivalstimmung. Noch dazu war auch bekannt, dass das Programm des Coca-Cola-Zelt komplett gecanceled, und die Wetteraussichten waren ja auch alles andere als berauschend.
Wir haben am Ende der Start-/Landebahn dann noch einen WoWa-Platz bekommen, hatten also unseren Platz auf Asphalt was aber bei der Wetterlage echt ein Vorteil war: kein Matsch.
Erst gegen 20 Uhr konnten wir uns aufraffen auf das Festivalgelände zu gehen….und wie zu erwarten, war es matschig ohne Ende. Incubus war dann unsere erste Southside-Band. Irgendwie hatte ich die Band besser in Erinnerung, spielten viele langsame Songs, mir fehlten da ein wenig die härteren Sachen. Nachdem dann auf den Leinwänden auch noch vor Hagel & starkem Regen gewarnt wurde, haben wir uns lieber wieder zum Wohnwagen begeben.
Samstag hat es dann besser ausgesehen, zwar starker Wind, aber der hat wenigstens zum schnellen Abtrocknen des Festivalgeländes beigetragen.
Die SA-Bands:
Satellite Party: fand ich ganz nett, Perry Ferell ist ja eh eine Legende, schicke Tänzerin
Porcumpine Tree: Wow ! Für mich die Überraschung des Festivals, fand ich sehr intensiv.
Isis: die Band auf die ich mich am meisten gefreut hatte…und ich wurde nicht enttäuscht, heavy & eindringlich wie Sau. Auftritt des Festivals.
Jet: nur kurz auf dem weg zu Placebo gehört, schön.
Placebo: Super wie fast immer, KateBush-Cover der Song des Festivals.
Pearl Jam: da stand ich leider ganz alleine hinten, weil ich meine Leute nicht mehr gefunden hab…das beim Bierholen….musste die 3 selber trinken

…. Ich fand Pearl Jam gut, weiter vorne hätte es mir besser gefallen. Allerdings fand ich den Sound dermaßen laut & schwammig, hat trotz Ohrstöpseln (keine für 1,99 Euro beim Baumarkt) in den Lauschern weh getan. Entweder hatte ich was wegen der 3 Bier auf den Ohren oder der Mischer hat das ganze ein wenig arg aufgedreht und übersteuert. Naja, aber „Rockin in a free World“ entschädigte eh für alles.
Queens of the Stoneage: ein wenig vom Becks-Stand beim rausgehen gehört, kann ich nicht viel zu sagen.
Sonntag dann optimales Festivalwetter, Sonne, aber nicht zu heiß.
Die SO-Bands:
Karpatenhund: endlich mal ganz vorne an der Bühne, ist ja auch erst 11.30 Uhr. Fand das einen gelungenen Auftritt, waren für die Zeit schon viele Leute da. Werde ich mir auf dem TOA wieder ansehen.
Mumm-Ra: Tolle Band, werde ich mir mal den Tonträger anschaffen.
Bright Eyes: hab ich nur den Anfang mitbekommen, weil wir zu BlocParty wollten, wäre ich mal lieber bei Oberst geblieben….
Bloc Party: zumindest hab ich es versucht mal den Hype um die Band zu verstehen. Ist auch nicht schlecht, sogar gut, aber was daran besonders toll sein soll? Vielleicht kapier ich es ja irgendwann.
Fantastische Vier: einfach FANTASTISCH ! Sehr geil. Die Stuttgarter können es einfach, mittlerweile Hit an Hit…und besser als erwartet
Snow Patrol: schön, schön, schön, leider zwischen Tür und Angel, letztem Festival-Bier und Verabschiedungen gesehen. Schaue ich mir auf alle Fälle mal an, wenn sie in der Nähe spielen.
Nicht zu vergessen an diesem Tag:
Das Gedenken an den verstorbenen Sanitäter. Auf beiden Bühnen gedachten die Festival-Sanitäter ihrem Kollegen, der Veranstalter richtet bewegende Worte an das Publikum. Brausender Applaus für den Toten. Und bei der Gedenkminute war es zumindest um uns herum totenstill, man hörte sogar die Vögel zwitschern, hätte ich nicht erwartet, dass über 40.000 Leute auch echt eine Minute des Rand halten. Sehr bewegend ! Und wenn man sonst schon nicht für den toten Sanitäter machen, zumindest eine respektvolle Geste.
Fazit:
Nach dem es am FR echt mies begonnen hatte, wurde es noch ein tolles Southside 2007, mein erstes Southside…und ich hoffe mal nicht das letzte.
War zwar schade, dass das CocaCola-Zelt nicht stattfand (Mute Math, Aerogramme, Biffy Clyro), aber im Endeffekt hat es den eigenen Zeitplan gelockert. Kann man auch positiv sehen.
Leider wegen feiern, Wetter und frühzeitiger, außerplanmäßiger Rückfahrt verpasst:
Juliette & The Licks, Sonic Youth, Mogwai & Beastie Boys (!!!).
Festival war eigentlich gut organisiert, aber doch nicht so perfekt wie erwartet, was aber vielleicht an den Umständen (Unwetter, Matsch) lag.
Allerdings auch schon lange kein so stressfreies Publikum gesehen, das alleine wäre schon ein Grund wieder hinzugehen.