So, mit etwas Abstand schreibe ich jetzt auch mal einige Eindrücke zum Taubertal 2017. Als Nicht-Camper kann ich nur was übers Konzertgelände und Drumherum sagen, das Camping-Gelände und den Steinbruch habe ich diesmal nicht betreten.
Positiv:
- Die neue Aufteilung des Konzertbereichs ist definitiv gelungen. Weniger Gedrängel, leichtere Wechsel der Standorte, insgesamt kam mir alles ein wenig entspannnter vor. Vom Weg aus konnte man immer noch gut die Hauptbühne sehen und dadurch wurde auch der Druck nach vorne etwas gemildert, Auch an den Getränkeständen war es nicht so beengt wie in früheren Jahren.Die SFN-Bühne hat IMHO auch einen guten neuen Platz bekommen. Den frei gewordenen Platz für Essensstände und Merch zu nutzen finde ich auch sehr gut. Alles in allem ein

für die Umstrukturierung des Geländes.
- Kaum Anstehen für Getränke. Ob das mit guter Organisation oder wetterbedingt weniger Umsatz zu tun hat, kann ich allerdings nicht beurteilen.
- Eigentlich keine echten Ausfälle bei den Bands, die ich mir angeschaut habe.
- Pissrinnen mit Blick auf die Bühnen und ohne Wartezeiten (die Situation für die Damen kann ich nicht beurteilen)
- Der "Unter den Linden" Biergarten ist einfach ein Alleinstellungsmerkmal. Hier kann man wunderbar chillen und sich aufs nächste Konzert einstimmen. Ausserdem gibt's hier gescheite Getränke

Sollte irgendwann irgendwer auf die Idee kommen, das Teil während des Festivals zu schliessen oder die Festival-Besucher am Besuch des Biergartens zu hindern, wäre das ein klares KO-Kriterium für weitere Besuche des Festivals.
- Die Idee, Schliessfächer anzubieten. Dieses Jahr habe ich sie nicht gebraucht aber angesichts der bei einem "normalen" Sommer manchmal starken Temperaturschwankungen im Tal finde ich die Gelegenheit gut, wärmere Klamotten zwischenzulagern.
- Ganz allgemein und eigentlich wie immer: Die entspannte und trotzdem ausgelassene Stimmung auf dem Festival, im Biergarten und in der Stadt.
Negativ:
- Die Einlasssituation am Freitag war nicht optimal. Das Gedrängel am Eingang kurz vor RiseAgainst hätte schnell zu Problemen führen können. Aber auch nachmittags vor Fiddlers Green war es schon grenzwertig. Die Lösung, dann einfach alle ohne Kontrolle durchzulassen kann es aber auch nicht sein. Dann brauche ich mir vorher nicht ewig lang ein Sicherheitskonzept mit Verboten und Kontrollen ausdenken. Vielleicht könnte man allgemein eine vorgezogene Taschenkontrolle mit mehr Vereinzelungsanlagen auf breiterer Front machen und erst hinterher die Bändchen kontrollieren. Also alles noch ein bisschen weiter zur Brücke vorziehen. Klar ist auch: Wenn alle gleichzeitig rein wollen, gibt es nunmal Wartezeiten. Aber man sollte sich was überlegen um den Andrang besser zu kanalisieren.
- Das Wetter! Dadurch ist der Steinbruch am Donnerstag für mich ausgefallen (bei den dortigen Bands für mich verschmerzbar) und der Freitag wurde zum Schlammtag. Da muss KARO nächstes Jahr klar für Verbesserungen sorgen
- Vollgesoffene Idioten, die 30 Meter von einer Pissrinne entfernt (Anstehzeit 0 Sekunden) an den Zaun zur Tauber pinkeln müssen, wo genug Leute gerade ein Konzert anschauen.
- Essensstände/Bierbänke direkt gegenüber der Toiletten-Area. Ich bin da nie stehen/sitzen geblieben, aber ich glaube nicht, dass ich mein Essen da genossen hätte.
- Zu Laute Musik von irgendwelchen Ständen. Allen voran der Teufel-Truck aber auch andere Stände. Ich würde ganz gerne auch weiter von den Bühnen weg noch mitbekommen was da so gespielt wird. In den letzten Jahren ist mir da im Steinbruch auch immer der "xxxxx"-Stand negativ aufgefallen. Man muss die Dinger ja nicht gleich abschaffen, wenn man das zur Finanzierung braucht; aber etwas leiser täte es doch sicher auch.
- Die Bus-Shuttle-Situation würde ich nochmal überdenken. Wenn ich sehe wieviele Leute da jeden Abend in die Stadt laufen... Ich würde mir auch ein "Bus-Shuttle-Bändchen" kaufen. Vielleicht kann das ganze ja auch ein privater Busunternehmer auf eigene Rechnung/Gewinn organisieren.
Alles in allem war es aber wieder ein sehr schönes Festival und die Kritikpunkte sind eigentlich "Jammern auf hohem Niveau". Das Ticket für 2018 ist schon wieder geordert und die Ferienwohnung ist auch schon gebucht!
