So, ich bin ja gern etwas schreibfaul, aber zum Chiemsee Summer müssen dann doch mal ein paar Worte mehr herhalten.
Muss sagen, dass ich FKP seit meinem letzten Southside-Besuch schon kritisch gegenüber stand und es hat sich leider wieder einmal bewahrheitet.
Bin am Mittwoch angereist, der Plan war gegen 12:00 auf dem Zeltplatz zu sein. Schon auf der Autobahn war ab Rosenheim stockender Verkehr, aber da kann ja der Veranstalter nur bedingt dafür, dachte wir. War "beruflich" da, mussten also erstmal zum Backstage Check-In und unsere Bändchen, sowie einen Carpass dort abholen. Soweit so gut. In Übersee angekommen also erstmal 1,5h im Stau stehen, um die 2km von der Autobahn zum Backstage Check-In zu kommen. Na gut.
Am Backstage Check-In angekommen, Bändchen geholt, Sticker geholt und ab zum Presseparkplatz. Ach, erstmal Fragen wo der überhaupt ist, auf den Plänen ist er ja schonmal nicht eingezeichnet. Also fragen wir am Check-In nach dem Weg und werden wieder Richtung Zentrum geschickt, dort sperren die Männer in Grün allerdings eine Straße und wir werden unfreundlich wieder Richtung Autobahn geschickt. Bringt uns allerdings nicht weiter, also nochmal nachfragen. Andere recht freundliche Polizisten zeigen uns auf einem Plan wo sich der Presseparkplatz befindet, können uns aber nicht sagen, wie wir dort jetzt am besten hinkommen.
Wir fahren also zurück zum Backstage Check-In (stehen nochmal eine Stunde im Stau) und fragen nochmal jemand anders. Werden dann einfach zwei Straßen weiter geschickt (ausgeschildert war nichts) und siehe da, wir stehen direkt hinter der Hauptbühne. Na gut. Wir fragen noch einmal nach dem Pressepark-/Zeltplatz. Man sagt uns, dass der gleich um die Ecke ist, wir dort allerdings mit dem Auto nicht drauf fahren sollten, da wir sonst nicht mehr rauskommen. Geil. Wir fahren also weiter Planlos umher, bis wir einen fast leeren Parkplatz sehen. Fahren noch ein Stückchen und fragen noch mal einen Security ob wir dort campen dürfen. Weiß er nicht, erzählt uns aber, dass wir um dort hinzukommen falschrum in die Einbahnstraßen müssen, aber er schaut weg. Na gut, wir fahren auf den Parkplatz und treffen einige nette Leute dort und entscheiden uns, dort unser Zelt aufzustellen. (Randnotiz: Einige davon hatten eines der hochgelobten Comforttickets gekauft, aber niemand konnte ihnen sagen, wie sie zum Comfortcampingplatz kommen.) Wie sich herausstellt sind auf dem Parkplatz einige Bands die auf den Open Decks spielen, nette Leute, kein Schlamm und angenehme Ruhe in der Nacht. Hatten dort eine super Zeit. Ein Hoch auf die Planlosigkeit.
Auf dem Konzertgelände angekommen, schauen wir erstmal Richtung Pressezelt und fragen ob wir auf die VIP-Tribüne dürfen. Die Antwort: Nein! - na gut. Wir schauen uns um und sehen, dass auf der Rückseite zur Tribüne auch eine Treppe ist und versuchens dort. Der Security sagt uns, dass wir die Vordere Treppe benutzen sollte. Wir fragen nach dem Unterschied und bekommen also Antwort, dass es keinen gibt, nur dass auf der Rückseite kein Security aufpasst, wer dort hochgeht.
Sehen dann ein paar mehr oder weniger gute Konzerte. Dazu später mehr.
Um die Organisation nochmal hervorzuheben zwei Beispiele:
- Presseleute und VIPs werden am Eingang nicht kontrolliert, können also problemlos Dosenbier, Bengalos und was auch immer mitnehmen. Auch nicht wirklich sinnvoll.
- Sind in der Zeltbühne und wollen ausprobieren, wie weit wir gehen können. Gehen also zur Bühnenseite und fragen ob wir nach hinten können. Sec meint auf garkeinen Fall, wir zeigen unsere Bändchen. Er entschuldigt sich und lässt und durch. Hinten eine super Zeit gehabt, Bosse und Thees Uhlmann getroffen und das Konzert von Heisskalt schön von der Bühne aus angeschaut. Am nächsten Tag probieren wir das Selbe noch einmal, klappt auch, allerdings werden wir nach 10 Minuten freundlich wieder rausgeworfen.

Puh, okay. Soviel zur Orga, kommen wir zu den Bands.
Mittwoch: - Jennifer Rostock: Ganz okay, "leider" wird die Alte immer noch freizügiger und platter.
- Madsen: solide Show, wie immer. Macht einfach Spaß
- Blink-182: Gute Stimmung, natürlich Mega-Hits, wirken aber sehr lustlos und das Drumsolo von Travis Barker hab ich auch vermisst.
Donnerstag: - Terrorgruppe: Sehr geil. Hatte ich kaum gekannt und hatte riesig Spaß.
- Mundwerkcrew: Starker Auftritt, hatte ich mich schon lange drauf gefreut, jederzeit wieder, gerne auch im Tal.
- Broilers: Nur das Ende gesehen, solider wie immer. Aber reicht jetzt auch wieder für ne Weile.
- Casper: Hatte Bock, aber eben auch schon die Woche davor gesehen.
- LaBrassBanda: Hatte mir sehr viel erwartet, da sie vor eigenem publikum spielten. Hat auch wie immer Spaß gemacht, allerdings war der Stefan Dettl sowas von hackedicht auf der Bühne, dass es echt grenzwertig war. (Siehe:
https://www.facebook.com/LaBrassBanda/p ... 6102602834) Außerdem haben sie seit einer Weile die dumme Angewohnheit, jedesmal wenn es richtig abgeht erstmal Pause zu machen und die Leute zu fragen, ob es ihnen gut geht. Sehr nervig.
Freitag: - Blumentopf: Machen Spaß, kann man sich immer wieder anschauen.
- Bosse: Ultra guter Typ, sehr symphatisch und auf dem Boden geblieben. Schöne Show.
- Woa's mas: Unsere Zeltnachbarn und super nette Leit. Hat riesig Spaß gemacht das Konzert obwohl gepisst hat ohne Ende.
- Thees Uhlmann: Auch ein sehr schönes Konzert. Highlight: Campino von den Toten Hosen war da und singt mit Thees zusammen "Liebeslied".
- Seeed: Von weitem gehört, war scheinbar wieder ein mega Abriss, mit leicht veränderter Show (ohne Harlem-Shake).
- Heisskalt: Hör ich schon länger mega gerne und sind live einfach eine Wucht. Immerwieder gerne und bitte auch im Taubertal.
Samstag: - Emil Bulls: Immer wieder der Hammer, was die Live bieten. Da musste ich mich dann doch mal in den Pogo werfen.
- Bela B.: Naja, das war halt schon sehr langweilig. Dann doch lieber Riesenrad fahren gehen
- Shaggy: Hat mich eigentlich garnicht interessiert, war aber dann doch sehr angetan. Der weiß wie man die Leute zum Tanzen bringt.
- Macklemore: Kann man sich mal anschauen, muss man aber nicht. Auf dem VIP-Tribüne Campino getroffen, also war der Tag eh gerettet.
- Irie Revoltes: Aus Langeweile bei Macklemore sind wir dann ins Zelt zur Irie und das hat sich gelohnt. Das Zelt war rappelvoll und die Stimmung am Kochen wie ich es selten gesehen hab. Schweiß tropft von der Decke. Supergeil.
Sonntag: - Fiva: Auf dem Taubertal leider verpasst. War ein schöner Auftritt, nette Dame, meine Freundin liebts und mir gefällts auch.
- Kid Simius: Witziger Typ, bin eigentlich kein Elektro-Fan aber das war schon sehr fett. Wär auch was für den Steinbruch.
- Marteria: WOW! Eben noch entspannt auf der Panoramabar getroffen und gut 30 Minuten später haut der eine Show raus, das mir die Worte fehlen. Mega Typ. Für mich DER Taubertal Headliner 2015!
Dann sind wir nach Hause, problemlos aus der Wiese gekommen, allerdings ein wenig Stau auf der Autobahn. Auf Paul Kalkbrenner haben wir verzichtet, nichts für mich.
Bleibt noch zu erwähnen, dass der Sound im Zelt bist auf 1-2 Ausnahmen eine absolute Frechheit war. Das Schlagzeug schäppert, dafür versteht man den Sänger nicht. Der Bass rauscht, aber man hört kaum Gitarren. War echt grausam..
Auf der Hauptbühne war es ein wenig besser, aber auch nicht immer optimal. Die Akkustik im Tal war ein Traum dagegen.
Fazit: Mega Bands und die schlechteste Organisation die ich je auf einem Festival gesehen haben. Zu den komplett vollgeschissenen Dixis und der Sanitärsituation im Allgemeinen möcht ich jetzt garnichts sagen.
Puh, das war viel zu schreiben. Hatte sich angestaut. Ich hoffe ihr habt ein wenig Spaß beim lesen und vielleicht hilfts euch für die nächsten Jahre weiter, wenn ihr überlegt, an den Chiemsee zu fahren. Rechtschreibfehler sind gewollt und dienen der allgemeinen Belustigung.