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Re: Stuttgart 21
Verfasst: Freitag 15. Oktober 2010, 11:56
von kottsack
Dann renn dir mal nicht die Hörner am Stuttgarter Stadtwall ein.
Die Punkte, die ich aus deiner Sicht verstehen kann sind:
- Bedeutungsverlust deiner Gegend oder besser: Mißachtung. Du willst für deine Ecke auch ein Stückerl Kuchen abhaben
- Geld wird aus deiner Sicht falsch investiert. Darüber, dass investiert wird, bist du glaube ich nicht unglücklich, oder? Ich denke aber, dass sich das Geld zentral eher refinanziert, als wenn es überall umher gekleckert wird
- vorgehen der Polizei bei der Veranstaltung (stimme ich zu)
Nein, es ist ja dein gutes Recht, dagegen zu sein, nur: Das mit z.B. der Röhre kümmert doch wohl kaum jemanden. Klar ist es schade. Ich war damals nicht dort, weil es sich leider nicht ergeben hat, aber das ist ja wohl kein Politikum.
Ganz nebenbei: ich hätte den Hartzlern keine 5 Euro gegeben - ich hätte denen sogar eher noch nen Fuffi weggenommen. Das hat aber hier nix zu suchen.
Edit: achja, die Demosache. Aus meiner Sicht muss es irgendwann auch zu spät sein. Das ist doch ein Käse. Dann braucht man gar nix mehr beschließen. Dann wird ab sofort alles gebaut, aber nur Dienstags. Den Rest der Woche liegts dann brach, oder wie? Nein, es ist beschlossen und wurde vom Volk abgestimmt. Das jetzt wieder wegen einer Minderheit (und nix anderes sind die Protestierenden) zu ändern wäre total unfair. Dann haben wir wirklich ne Politik der Schreihälse.
Re: Stuttgart 21
Verfasst: Freitag 15. Oktober 2010, 13:28
von *ich*
Die 26 Minuten, die du immer ansprichst, sind meiner Meinung ziemlich wichtig. Ich wohne bei Ulm bin aber erst einmal mit dem Zug nach Suttgart gefahren. Die eine Fahrt war schon total nervig, aber wenn das irgendwann mal fertig ist werde ich die Strecke garantiert öfter nutzen. Da kann man dann auch mal sonntags um 10 Uhr in den Zug steigen und ist um 12 Uhr auf dem Wasn oder man kann mal eben nach Stuttgart zum einkaufen. Die Strecke wird in der Ulmer Umgebung sicherlich sehr beliebt sein.
Und auch sonst bin ich froh, dass der Bhf gebaut wird. Ich würde sogar noch mehr Geld ausgeben um den größer zu bauen. Wenn der einmal fertig ist, dann wird der die nächsten 200 Jahre genutzt.
Re: Stuttgart 21
Verfasst: Freitag 15. Oktober 2010, 14:39
von Elton
@kottsack:
Den Bedeutungsverlust kannst du streichen. Das mit Badnern und Schwaben ist nur der alte Streit. Wobei halt trotzdem mehr in Stuttgart ausgegeben wird, als im gesamten Rest vom Land.
Meine Punkte sind:
- zuviel Geld für ein einziges Projekt, das auch oberirdisch für weniger Geld hätte einfacher und besser gelöst werden können
- Polizeieinsatz sowieso (wobei der ja nix mit dem Projekt an sich zu tun hat)
- Verlogenheit von Bahn und Politik, die sich immer noch weigern, die wahren Fakten mit aktuellem Zahlenmaterial und unabhängigen Untersuchungen auf den Tisch zu legen. Das könnte aber mit der Schlichtung noch passieren. Allerdings hat es nie einen echten Kosten-Nutzenvergleich gegeben, der öffentlich bekannt gemacht worden wäre. Und wenn interne Projektteams davon reden, dass die Stromversorgung usw. nicht mal fertig geplant sind, dann frag ich mich, wie man überhaupt eine Kostenrechnung aufmachen kann. Wenn soviel öffentliches Geld verwendet wird, sollte man im vorraus wohl auch wissen, was man für das Gesamtprojekt inkl. Technik und am besten sogar Inneneinrichtung benötigen wird.... inkl. einem Puffer für mögliche Mehrkosten durch die geologische Beschaffenheit.
- Gesamtprojekt dient lediglich dem Prestige. Der Blick aufs gesamte Netz wird dabei vergessen. Was nützt eine Magistrale von Paris nach Bratislava, wenn dafür zwischen Buxtehude und Kehl nix mehr investiert werden kann? Man darf den Fokus nicht auf eine Sache legen, die dann soviel Geld schluckt, das überall anders gespart werden muss bzw. nicht investiert werden kann. Zumal eine Alternative eben nie wirklich in Betracht gezogen wurde.
Zu Hartz IV geb ich dir Recht, aber das ist wirklich ein anderes Thema. Darfst das gern aus meinen Punkten rausstreichen und dafür meinetwegen die Einrichtung von Kitas einsetzen.
Gegen eine Investition in ein zukunftsfähiges Konzept, dass der Gesamtbevölkerung zugute kommt und wirklich Nutzen bringt, auch auf lange Zeit, hab ich absolut nix. Aber wenn schon im Vorfeld Bedenken geäußert werden, dass wohl die Kapazitäten nicht ausreichen oder die Streckenführung überhaupt nicht geeignet ist, um Züge drüber zuführen... oder wenn trotz diverser Probebohrungen immernoch ein sehr hohes Gefahrenpotential im Boden angesehen wird, dann stellt sich mir die Frage, ob hier die Risiken nicht den Profit überwiegen. Zumal mit dem K21-Konzept eine kostengünstigere und voraussichtlich effektivere Variante besteht.
@ich:
Das find ich toll, dass die Ulmer dann öfter mal nach Stuttgart fahren können. Aber wenn im Gegenzug einige IC Verbindungen, wie z.B. evtl. auch der IC Karlsruhe-Nürnberg, wegfallen muss, weil der Bahnhof die Kapazität net hat, dann bringt das ganze wieder nix. Und die 26 min können durch eine verbesserte Streckenführung auch realisiert werden (vgl. Vortrag des Ex-Bahners aus der Kundgebung vom 09.10.10, nach ca. 20 min.). Kosten hierfür ca. 800 Mio oberirdisch investiert.
Und übrigens soll der Tunnelbahnhof wohl nur so 6m hoch sein. Die Computermodelle sind also sehr großzügig designed. Das ganze wird vermutlich eher einer U-Bahn-Röhre gleichen, als wie einem modernen Bahnhof. Zumal auch nicht klar ist, ob diese Lichtkuppeln überhaupt ausreichend Licht in den Schacht lassen.
Re: Stuttgart 21
Verfasst: Montag 18. Oktober 2010, 15:46
von Heilandzack
Das hab ich gerade gefunden:
Interview mit verschiedenen Polizisten zu Stuttgart 21, Auszug:
"Ich weiß, dass wir bei brisanten Großdemos verdeckt
agierende Beamte, die als taktische Provokateure, als vermummte Steinewerfer
fungieren, unter die Demonstranten schleusen. Sie werfen auf Befehl Steine
oder Flaschen in Richtung der Polizei, damit die dann mit der Räumung
beginnen kann. Ich jedenfalls bin nicht Polizist gew...orden, um Demonstranten
von irgendwelchen Straßen zu räumen oder von Bäumen runterzuholen. Ich will
Gangster hinter Gitter bringen"
http://www.abendblatt.de/hamburg/articl ... ehlen.html
Re: Stuttgart 21
Verfasst: Donnerstag 18. November 2010, 22:07
von kottsack
Jetzt fehlt die Baugenemigung für die ICE Strecke. Also jetzt bin ich auch stinkig. Ich bin zwar für den Bau des Bahnhofs, aber diese Inkompetenz und Dreistigkeit geht mir auf den Sack.
Re: Stuttgart 21
Verfasst: Freitag 19. November 2010, 08:06
von Elton
Zu der Polizeiaktion gabs auch einen interessanten Bericht in Monitor. Da hatte ein Polizist es gewagt, die Aktion anzuzweifeln und sich darüber zu beschweren. Jetzt macht er Innendienst. Und das wohl auch nur, weil er Gewerkschafter ist:
http://www.wdrblog.de/monitor/archives/ ... homas.html
Das mit der fehlenden Genehmigung ist eigentlich schon seit Anfang September bekannt, wurde aber nur in streng vertraulichen Dokumenten der Bahn behandelt, die dem Spiegel zugespielt wurden. Eigentlich gabs ein Abkommen, dass im Zuge der Schlichtung alles offenzulegen ist. Das EBA Dokument wurde nicht offengelegt. Was fehlt noch?
Und dann kommt ein Herr Grube und sagt, dass der Bahnhof gebaut wird, komme was wolle. Egal, wie die Politik entscheidet. Soviel zum demokratischen Verständnis dieses Herrn. Immerhin arbeitet er in einer Firma, die 100% dem Staat gehört. Also bin im Endeffekt auch ich sein Chef. Und ich glaub, ich schick ihm mal ne Kündigung zu.
Re: Stuttgart 21
Verfasst: Dienstag 23. November 2010, 07:17
von Elton
Der Untersuchungsausschuss tagt und es zeigt sich mal wieder, wieviel den Beteiligten tatsächlich an der Offenlegung der Tatsachen gelegen ist:
http://www.rp-online.de/politik/deutsch ... 33454.html
Auszug:
"So soll das Videomaterial der Polizei und des SWR von dem Polizeieinsatz gezeigt und von Polizeibeamten kommentiert werden. Im Anschluss will das Gremium hinter verschlossenen Türen tagen."
Auf YouTube kann man stundenlanges Material der tatsächlichen Vorgänge finden. Den Ausschußteilnehmern, die auf Drängen der CDU sowieso nicht live im Internet tagen wollten, wird aber nur das politisch-gesiebte Material des SWR und das der Polizei gezeigt. Der SWR hat noch am Folgetag von Ausschreitungen der Demonstranten berichtet, die Polizei hatte nachweislich "Agents Provocateur" im Einsatz. Seit wann gibts in einem Gerichtsverfahren nur die Beweise der Verteidigung? So wie ich das gelernt hab, legt erstmal der Staatsanwalt vor, was denn zur Sache vorliegt.
Der Hammer ist aber, dass dann auch noch unter Ausschluß der Öffentlichkeit über das Material beraten werden soll. Was gibts denn da zu verbergen? Das hat doch nichts mehr mit Persönlichkeitsschutzrechten zu tun, da die Cops in BaWü ja leider immer noch nicht eindeutig identifizierbar sind.
Meiner Meinung nach soll das ganze Thema so klein wie möglich gehalten werden, damit da ja keine negative Welle für die Wahl aufschlägt.
Re: Stuttgart 21
Verfasst: Dienstag 30. November 2010, 19:45
von Elton
so, jetzt ist geschlichtet. And the winner is: Deutsche Bahn AG.
Ok, die Gegner sind Sieger der Herzen. Man hat ihnen ausdrücklich gesagt, dass sie Recht haben damit, das S21 in der jetzigen Form nicht funktioniert und dass K21 eine sehr gute Lösung wäre. Aber Herr Geissler hat auch gesagt, dass er trotzdem für den Weiterbau ist, unter einigen Auflagen. Grobe Zusammenstellung, was ich auswendig noch weiß:
- es werden keine gesunden Bäume im Schloßpark gefällt. Nur solche Bäume, die als krank identifiziert werden. Gesunde Bäume sind umzusetzen.
- freiwerdende Grundstücke dürfen nicht Ziel von Immobilienspekulationen werden und werden in eine Stiftung überführt. Es sollen nachhaltige, barrierefreie Gebäude gebaut werden, die auch für Familien und ältere Menschen bezahlbar sind. (Merke: Mitten in der Stuttgarter Innenstadt....)
- es soll weiterhin eine Frischluftschneise im Schloßpark verbleiben
- Der Zugang zum Bahnhof und insbesondere die Fluchtwege müssen Barrierefrei gestaltet werden. Die Empfehlungen der Feuerwehr sind zu berücksichtigen. (Anmerkung: barrierefrei in der Tiefe? Wie soll das funktionieren? Ohne Fahrstuhl kommt ein Rollifahrer da niemals raus, wenn es brennt.)
Fluchtwege müssen verbreitert werden.
- Die Schienenleitsysteme (die bisher nur auf das wenig verbreitete Europäische System ausgelegt waren) müssen mind. bis Wendlingen auch konventionell (also so, dass auch die S-Bahnen damit klar kommen) ausgerüstet werden.
- Es müssen von der Bahn Streßtests vorgelegt werden, welche die Leistungsfähigkeit bei 30% steigendem Zugaufkommen sowie in Notsituationen, z. B. bei Sperrung von Gleisen und Tunnel beweisen.
- Bahnhof soll von 8 auf 10 Gleise umgeplant werden, Wendlinger Kurve und Flughafentrasse sollen 2gleisig und kreuzungsfrei ausgelegt werden
---> und hier kommt der große Knackpunkt: Diese Arbeiten sind nur dann notwendig, wenn der o.g. Stresstest zeigt, dass es nicht auch ohne geht.
Somit: Wenn die Bahn jetzt wieder alles schön rechnet bei dem Stresstest, bleibt alles, wie es ist.
Herr Geissler hat K21 u. a. darum eine Absage erteilt, weil da ja noch keine Planfeststellungen erfolgt sind und somit die Finanzierung nicht gewährleistet ist.
Meine Meinung hierzu: Wieso sollte das auch der Fall sein? Das kann ich als Begründung net gelten lassen. Die Ausarbeitungen zu K21 haben gezeigt, dass es machbar ist und weniger kostet als S21. Wenn S21 angeblich finanziert ist, wieso sollte das gleiche Geld dann nicht auch für K21 zur Verfügung stehen? Und gemäß den Unterlagen sind 2 von 3 Hauptbauabschnitten ohne Planfeststellung umsetzbar. Auf die Abschnitte 4 und 5 kann notfalls verzichtet werden, da diese vor allem die Neubaustrecke Wendlingen-Ulm betreffen, auf die K21 auch verzichten kann, die für S21 aber existenziell ist. Dafür hat S21 aber selbst noch keine Freigabe. Wenn ohne die Planfeststellung dieser Neubaustrecke weitergebaut wird und am Ende die Strecke abgelehnt wird, ist also der gesamte Bahnhofsplan hinfällig, da man nicht auf die bestehende Strecke über die Geislinger Steige ausweichen kann.
Meiner persönlichen Meinung nach wird die Regierung und die Bahn nun alles, insbesondere die Kosten, so hinbiegen, dass einige der zusätzlichen Gleise nicht notwendig sein werden und die Gesamtkosten für den Mehrbedarf nicht 500 Millionen übersteigen werden. Herr Grube hat schon gesagt, dass der maximale Gesamtkostenrahmen von 4,8 Mrd. (entsprechend den jährlichen Kosten von 2,6 Mio. Kindergartenplätzen) auf gar keinen Fall überschritten wird.
Am Ende werden die jetzt schon bekannten Risiken, wie z. B. bei der Geologie, natürlich zu erheblichen Mehrkosten führen. Aber hinterher interessiert das ja keinen mehr. Bis 2021 ist sowieso keiner mehr von denen im Amt, die die Sache jetzt verbocken. Insbesondere nicht Herr Mappus. Aber der wurde ja sowieso nie gewählt, sondern dem wurde ein Posten zugeschoben.
Das gibt noch nen heißen Winter. Oben bleiben.
Nachtrag zum Versetzen der gesunden Bäume. Parkschützer sagen, dass es wohl schon Bäume bis 20m gab, die umgesetzt werden konnten. Kosten ca. 100.000€/Stück. Die Schloßparkbäume sind wesentlich älter und größer. Eine Umsetzung ist technisch überhaupt nicht zu realisieren.
Meine Meinung: Bald kommt eine überraschende Meldung, dass ein Großteil der Bäume im Park krank sind.
Re: Stuttgart 21
Verfasst: Mittwoch 1. Dezember 2010, 22:45
von soulreaver
Definitiv ein unterhaltsames Thema die ganze Geschichte mit S21, bin gespannt wie die ganze Sache ausgeht.
Proteste find ich aber nicht mehr angebracht, erst mal abwarten, wie S21+ genau aussehen soll.
Re: Stuttgart 21
Verfasst: Donnerstag 2. Dezember 2010, 07:30
von Elton
Wenn die Proteste jetzt aufhören würden, würde die Bahn einfach weitermachen. Wie S21+ aussehen soll, ist klar. Aber die Bahn und Politiker haben eben andere Vorstellungen. Auch Frau Gönner hält ja die zusätzlichen Gleise für unnötig, obwohl schon die Schlichtung gezeigt hat, dass ohne die Gleise der Bahnhof die Leistung net bringen kann. Also wird jetzt schon alles wieder zerredet.
Die müssen schon sehen, dass man auch weiterhin noch Widerstand erwarten muss, wenn nicht zumindest die Schlichtung umgesetzt wird.
Was mich halt aufregt ist, dass die munter weiter drauf losbauen wollen und irgendwann Mitte nächstes Jahr erst diesen Stresstest bringen. Wenn der wider erwarten doch falsch berechnet wird und sich doch zeigt, dass der Bahnhof nix taugt, wurden weitere Millionen sinnlos verbuddelt.
Re: Stuttgart 21
Verfasst: Freitag 3. Dezember 2010, 12:41
von Heilandzack
Hier hab ich nochmal was echt ineressantes gefunden:
http://www.nachdenkseiten.de/?p=7592
Re: Stuttgart 21
Verfasst: Freitag 3. Dezember 2010, 17:36
von Elton
Die schweizer Firma, die den Stresstest ausführen und so in einem halben Jahr Ergebnisse vorlegen wird, hat übrigens jetzt schon gesagt, dass sie nicht damit rechnen, dass S21 die Leistungswerte nicht erzielt. Eine 30% Steigerung soll also auch ohne neue Gleise möglich sein.
Soviel zum Thema, dass man einen unvoreingenommenen Test durchführen wird.
Und noch was.... erinnert ihr euch noch, wie Altkanzler Kohl damals bei der CDU Spendenaffäre gesagt hat, er könne sich nicht mehr dran erinnern, woher das viele Schwarzgeld gekommen sei bzw. das überhaupt welches geflossen ist? In dieser alten Tradition kann sich der Polizeipräsident von Stuttgart gerade nicht mehr dran erinnern, ob es im Vorfeld der Schlacht vom Schlosspark irgendwelche Gespräche mit der Politikerebene gegeben hat. Ein Schelm, der böses dabei denkt.... und unterstellt.
Am 11. Dezember ist überregionale Großkundgebung. Kann man schön mit einem Weihnachtsmarktbesuch und Einkäufen verbinden.
Oben bleiben!
Re: Stuttgart 21
Verfasst: Freitag 3. Dezember 2010, 17:41
von Vollgas
Elton hat geschrieben:
Am 11. September ist überregionale Großkundgebung. Kann man schön mit einem Weihnachtsmarktbesuch und Einkäufen verbinden.
Oben bleiben!
Soll wohl Dezember heißen, oder ?
Re: Stuttgart 21
Verfasst: Freitag 3. Dezember 2010, 17:50
von sumisu
ich kann das stuttgart 21-gezeter bald echt nicht mehr hören. das kind ist in den brunnen gefallen. na und? dann ist das halt so. ich bin naiv genug zu glauben, dass man daraus für die zukunft gelernt hat. sollen sie es jetzt halt durchziehen. oder glaubt man wirklich daran, dass die jetzt noch nen rückzieher machen? ich verstehe gar nicht, was man jetzt noch mit kundgebungen erreichen will. aber ehrlich gesagt will ich das auch gar nicht verstehen...
Sumisu
Re: Stuttgart 21
Verfasst: Donnerstag 9. Dezember 2010, 12:21
von Elton
Sorry Sumisu, aber das Gezeter geht weiter.
Aktuell wird wohl noch vor Weihnachten der Spatenstich zur Strecke Ulm-Wendlingen vorbereitet.
Mein letzter Stand dazu war, dass das Planfeststellungsverfahren für diese Strecke noch gar nicht abgeschlossen ist und vor allem dass das Eisenbahnbundesamt den Bau aufgrund unklarer Finanzierung nicht genehmigt hat. Und dann muss man unedingt vor Weihnachten und der Winterbaupause noch ein neues Loch aufreissen.
Hier sollen mal wieder Fakten geschaffen werden.
Re: Stuttgart 21
Verfasst: Dienstag 18. Januar 2011, 12:45
von Elton
Das Regierungspräsidium Freiburg hat heute das Planfeststellungsverfahren für die Rheintalstrecke, insbesondere für den Bereich Offenburg gekippt. Die Bahn wollte 2 neue Güterbahntrassen mitten durch den Ort verlegen und hat dabei nicht wirklich gut geplant. Jetzt wird wohl doch der seit langem geforderte Tunnel notwendig werden. Mehrkosten ca. 300 Mio.
Im Gegensatz zu Stuttgart 21 bestehen für die Rheintalstrecke und die daraus folgende Anbindung an den neuen Gotthard Bahntunnel verbindliche Staatsverträge mit der Schweiz. Also wäre es besser, die Strecke zügig fortzusetzen, statt das Geld sinnlos in den Boden zu vergraben.
Die Missplanung der Rheintalstrecke - weitere Probleme kommen da noch mit der Acherner Kurve und dem noch ausstehenden Rastatter Tunnel - zeigt mal wieder, wie es bei der Bahn läuft. Man macht eine beschissene Planung und die Mehrkosten werden dann auf den Steuerzahler abgewälzt.
Re: Stuttgart 21
Verfasst: Dienstag 18. Januar 2011, 12:55
von Heilandzack
http://www.bei-abriss-aufstand.de/2011/ ... 21-raumen/
Zum heulen! Hier hatten wir eigentlich nen Dreh im Februar geplant... Pustekuchen!
Selbst die Leute dort meinten sie müssen erst im Ausgust raus... Tze
Re: Stuttgart 21
Verfasst: Donnerstag 27. Januar 2011, 16:44
von Elton
Damit ihr mal seht, für wie dumm uns die Politiker verkaufen:
„Ehrlich gesagt, es war uns allen nicht ganz wohl“, schilderte Hauk die Befindlichkeit seiner Parteikollegen, als Ministerpräsident Stefan Mappus dem Vorschlag der Grünen, Heiner Geißler als Schlichter einzusetzen, zustimmte. „Aber es lief gut für uns.“
Intern sei stets klar gewesen: „Egal was der Schlichterspruch bringt, Stuttgart 21 wird gebaut.“
Quelle:
http://www.tagblatt.de/Home/nachrichten ... 23577.html
Und somit ist wohl auch klar, dass die vom Schlichter geforderten Änderungen im Streßtest als nicht erforderlich erachtet werden. Quod erat demonstrantum.
Klarmachen zum Ändern!
Re: Stuttgart 21
Verfasst: Donnerstag 16. Juni 2011, 15:27
von kottsack
...und der Bahnhof wird weitergebaut. Ich find das so lustig. Die ganzen Sozpäds müssen ja irgendwie ihren 3SWS-Stundenplan vollkriegen.

Re: Stuttgart 21
Verfasst: Donnerstag 16. Juni 2011, 21:48
von Elton
Momentan wollen die ja nur mit den Rohren anfangen, die das Grundwasser zum Neckar leiten sollen. Aber da die ja jetzt die doppelte Menge Grundwasser entnehmen, wird es wohl zu Klagen kommen, die ggf. zu einem neuen Planfeststellungsverfahren führen. Das KO-Kriterium ist ja die Mineralwasserquelle. Und ich kann mir net vorstellen, dass die Aktion keine Auswirkung drauf haben wird.
Aber was ich am witzigsten finde:
Für den 14. Juli ist die öffentliche Bekanntgabe des Stresstest geplant. An dem haben die Gegner übrigens nicht der Transparenz wegen wie von Heiner Geissler gefordert mitarbeiten dürfen. Aber egal. Jedenfalls hat die Bahn wohl schon Auftragsvergabegespräche für den 15. Juli angesetzt.
Kommt es nur mir so vor oder scheint mal wieder das Ergebnis bekannt zu sein, bevor der Test abgeschlossen ist?
Die ganze Aktion ist doch ein ganz großer Fake. Und die Bahn will nur deshalb weiterbauen, weil sie an der ganzen Sache ja keinen Cent zu zahlen hat, wenn man alles hin- und herverrechnet.
Normal sollte man so oder so gegen die Bahn klagen, weil die als privatwirtschaftliches Unternehmen einfach mal Grundstücke verkauft haben, die eigentlich dem Bund gehören. Aber selbst das wird ja einfach hingenommen.
Ich hab übrigens beschlossen, so ne Wiese in Berlin zu verkaufen. Leicht bebaut mit nem kleineren, historischen Gebäude. Reichstag heißt das glaub ich. Hat jemand Interesse daran?