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Re: Stuttgart 21
Verfasst: Samstag 17. Dezember 2011, 10:53
von DocBrown
Dinge die man, nach den Erfahrungen von S21, nie gebaut haben könnte:
- Die Pyramiden
- Chinesische Mauer
- Golden Gate Bridge
- Reichstag
- Louvre
- Washington, D.C.
- Empire State Building
- Versailles
- Karlsruhe
- Großer Tempel von Abu Simbel
- Die Tempel von Emei Shan
- Jeder Weinberg auf der ganzen Welt
- Hoover-Talsperre
etc.
Re: Stuttgart 21
Verfasst: Samstag 17. Dezember 2011, 14:06
von Janaldo
Da ich nächstes Jahr jeden Tag quer durch Stuttgart pendeln muss, ist es mir ganz recht, wenn die noch ne Weile brauchen bis sie anfangen zu bauen.
Gibt bestimmt ständig Verspätungen, wenns erst mal richtig los geht.
Re: Stuttgart 21
Verfasst: Sonntag 18. Dezember 2011, 15:19
von Elton
Leute, ich glaub, ihr habe den Volksentscheid falsch verstanden.
Die Frage war nicht, "seid ihr generell für oder gegen S21", sondern "Soll das Land das Projekt mitfinanzieren, oder lieber zwischen 350 Mil und 1,3 Mrd. Euro Strafe zahlen und nix mehr dran zahlen, wobei die Bahn dann trotzdem weiterbauen darf".
Witzigerweise würde die von der Bahn angedrohte Strafe den geplanten Konstenrahmen übersteigen. Somit war klar, dass die sparsamen Schwaben dagegen waren, dass man das Geld sinnlos den Bach runter gehen lässt. Die Entscheidung über die Finanzierung macht das Projekt aber trotzdem nicht besser.
Das jetzt der Juchtenkäfer vorgeschoben wird, klingt vielleicht lächerlich. Aber der eigentliche Hintergrund ist doch die Grundwasserentnahme. Im Planfeststellungsverfahren wurde eine Menge x an Wasser angegeben, das abgepumpt werden soll. Dann stellt der Bauherr fest, dass tatsächlich die doppelte Menge entnommen werden muss. Klage gegen die Änderung eingereicht und bestätigt, dann kam das Eisenbahnbundesamt und hat sich drüber weggesetzt. Der Bahn war zu diesem Zeitpunkt also erlaubt, einfach mal erheblich mehr Grundwasser rauszunehmen. Jetzt muss man dazu wissen, dass Stuttgart ja ein riesiges Mineralwasservorkommen hat. Das Wasser kommt ja nicht von ungefähr. Wenn da das Grundwasser massiv abgepumpt wird, dürfte sich das auch auf die Mineralwasserausbringung auswirken. Ein Geologe mag mich eines anderen belehren, aber so seh ich das.
Aber zurück zum Thema Planänderung. Bau mal daheim ein Häuslein und reich deinen Plan ein. Mit ein wenig Glück kannst du unverändert bauen. Jetzt kommst du während der Bauphase aber auf die Idee, noch diese und jene Änderung durchzuführen und z. B. statt ebenerdig zu bauen, noch ne Tiefgarage drunter zu setzen sowie das geplante, grüne Freigelände mit ner Betonplatte zu versiegeln . Da will ich euch als Nachbarn mal sehen, ob ihr nicht auch gegen sowas vorgehen würdet. Geschweige denn, ob ihr sowas ohne Probleme bei der Bauaufsichtsbehörde durchbekommt.
Die Verdoppelung der Wasserentnahme ist meines Erachtens ein erheblicher Eingriff, der ohne Planänderungsverfahren nicht umzusetzen ist.
Übrigens.... noch immer fehlen positive Planfeststellungen für wichtige Streckenteile, ohne die das gesamte Konzept nicht funktioniert. Trotzdem wird munter gebaut. Das nur nebenbei.
Also schießt euch net auf den Juchtenkäfer als Begründung ein, sondern seht das gesamte Thema.
Ich freu mich jedenfalls immer noch auf den Tag, an dem die ersten Blindgänger in Stuttgarts Boden dank der Tunnelarbeiten explodieren (bei denen hoffentlich keine Personen geschädigt werden). Und auf den Tag, an dem die magische Kostengrenze überschritten wird (was ja laut CDU und Bahn niemals passieren wird) und die Bahn das Land zwingt, die Beteiligung zu erhöhen. An dem Tag wird wohl leider unser regionaler Landtagsabgeordneter zurücktreten müssen, der mir persönlich und schriftlich garantiert hat, dass das Land niemals mehr zahlen muss, als bisher vereinbart.