Der Umgang der Medien mit der Wahrheit

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Der Umgang der Medien mit der Wahrheit

#1 Beitrag von Elton »

Im Off-Topic Ich denk grad.... Thread kam das Thema ja auf, wie wir von den Medien verarscht werden. Weils gewünscht wurde, hier nur ein Thread. Damit das net ausufert, hier noch ein paar Richtlinien:

- Beispiele können und sollen gebracht werden, wo Presse, Rundfunk oder Fernsehen mal wieder Müll erzählen, bitte die Quelle (Zeitungsausgabe, TV-Sendung, Sender usw.) nennen.
- Bitte keine Diskussionen über den Inhalt. Über das, was falsch gemacht wurde, soll natürlich geredet werden (Beispiel: RTL Exclusiv von KW08 - Hartz IV Bericht, es geht net um die Hartz IV Sache an sich, sondern darum, wie Äpfel mit Birnen verglichen werden)
- Wichtig: Über die BILD-Zeitung müssen wir hier nicht posten. Dafür gibts ja zum Glück schon Bildblog. Und die machen einen sehr guten Job.

So, jetzt dürft ihr loslegen.
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Re: Der Umgang der Medien mit der Wahrheit

#2 Beitrag von Elton »

RTL Extra in KW08.
Bericht:
"Lohndumping
Mit den Hartz-Gesetzen wurden die Niedriglöhne etabliert, Menschen gezwungen, ihre Arbeitskraft unter Wert anzubieten. Außerdem animiert Hartz IV Arbeitgeber, die Löhne zu drücken. Nach dem Motto: Ihr kriegt von mir zwar wenig, aber holt euch den Rest doch über Hartz IV. So muss so mancher für drei Euro Stundenlohn arbeiten. Lohnt es sich heutzutage überhaupt noch als Niedriglöhner arbeiten zu gehen? Wieso gibt es so wenige Anreize für Arbeitslose? EXTRA vergleicht fleißige Niedriglohn-Familien mit hartnäckigen Hartz IV-Empfängern." (Quelle: RTL)

Es kam ein absolut vorurteils- und wertfreier Bericht über den Vergleich eines arbeitslosen und unwilligen Maurers samt arbeitsloser Ehefrau und 2 Kindern, (Beide Erwachsene erhalten Hartz IV) gegenüber einem kinderlosen Wachmann mit arbeitsunfähiger Ehefrau und einem Typen, der in einem DVD-Presswerk arbeitet, während seine Frau mit 3 oder 4 Kindern daheim hockt.

Der Hartzer wurde wurde als fett, faul und gefrässig dargestellt. Er hat immer wieder betont, dass er es net einsieht, arbeiten zu gehen, wenn er mit Hartz IV mehr bekommt. Seine Frau schafft auch nix, auf die wurde aber net näher eingegangen. Dafür hat er betont, dass er aber trotzdem gern etwas mehr Luxus hätte, aber er hat ja kein Geld, um Kleider für die Kinder zu kaufen oder mal nen neuen Schrank. Trotzdem wird geraucht und die Familie hält sich zig Haustiere, inklusive 2 Schlangen.

RTL hat dann für die arbeitenden jeweils eine Rechnung aufgemacht, was verdient wird mit Arbeit und was es für Hartz IV geben würde. Sowohl der Wachmann als auch der vom Presswerk hat grad mal so 30-40 € mehr bekommen, als wie wenn er hartzen würde. Bei beiden kam dann aber die Aussage, dass sie sich schämen würden, wenn sie daheim sitzen würden, obwohl sie arbeiten könnten.

Das Problem dabei: Während bei den Arbeitenden die Frau zu hause ist und nichts verdient, wurde bei der Hartz Familie der Anteil der Frau voll einberechnet und somit das Haushaltseinkommen künstlich erhöht.

Der ganze Bericht zielt darauf ab, die Hartz IV Empfänger absolut in Misskredit zu bringen und somit den Worten unseres rosa Außenministers mehr Gewicht zu geben. Denn dieser Bericht entspricht ja genau dem, was Herr Westerwelle fordert. Wer arbeitet, muss mehr verdienen als der, welcher net arbeitet.

Die RTL Zuschauer und vermutliche BILD-Zeitungleser nehmen den Bericht natürlich voll ernst und es baut sich Missmut über die ALG II Empfänger auf. Reine populistische Meinungsmache.
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Re: Der Umgang der Medien mit der Wahrheit

#3 Beitrag von kottsack »

Deine Sicht stehe ich dir zu, aber mir spricht Westerwelle aus der Seele. Ich hab in der Familie auch so einen Fall, wo es die Person nach jetzt 15 JAhren Arbeitslosigkeit nicht einsieht, sich als Einstieg mal auf ne 400 Eurostelle zu bewerben. Stattdessen wird sich weiter fleißig auf den gelernten Beruf (sekretärin) beworben und da hagelts natürlich eine Absage nach der anderen, weil sie net mal ne e-mail schreiben kann.

Mein (radikaler) Vorschlag: Ab 2 Jahren Arbeitlosigkeit wird zwar weiterhin die Wohnung und der ganze Käse bezahlt, aber Geld gibts keines mehr, sondern nur noch Wertmarken, mit denen es weder Alkohol, Kippen und McDonald´s gibt. Wie das umzusetzen wäre, weiß ich nicht, aber es wäre nach meinem Gusto. Wenn sie noch zusätzlich Kohle wollen, dann müssen sie eben Minijobs annehmen. Es darf nicht derart angenehm sein, arbeitslos zu sein.

Das ist meine Meinung und die wird momentan am ehesten vom Guido vertreten. Dass er das ganze sehr populistisch macht, darf man ihm nicht vorwerfen. Das machen alle Politiker, die in den Medien über Entscheidungen reden. Ich finde, er hat Recht.
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Re: Der Umgang der Medien mit der Wahrheit

#4 Beitrag von Dash »

Vielleicht hat ja Guido im gewissen Sinne Recht. Arbeit muss sich lohnen und so.
NUR finde ich, dass er das Pferd vom falschen Ende aus aufsattelt.
Wenn ein Arbeitnehmer genauso viel verdient wie ein Hartz IV - Empfänger,
dann muß ich mich doch fragen warum der Arbeitnehmer so wenig verdient und
nicht warum Hartz IV-Empfänger angeblich so viel bekommen.
Wo wir dann beim Lohndumping und Mindestlöhnen sind, und gerade gegen
Mindestlöhne wert sich ja gerade die FDP vehement.

Dein Sekretärin-Beispiel:
klar hier sollte auch mal nachgefragt werden, ob es Sinn macht , sich auf den Job ohne PC-Kenntnisse zu bewerben. Und wenn das gute Zureden nicht hilft, dann muß da eben was (ja was?) gemacht werden.

Zu deinem anderen Vorschlag:
Mein (radikaler) Vorschlag: Ab 2 Jahren Arbeitlosigkeit wird zwar weiterhin die Wohnung und der ganze Käse bezahlt, aber Geld gibts keines mehr, sondern nur noch Wertmarken, mit denen es weder Alkohol, Kippen und McDonald´s gibt. Wie das umzusetzen wäre, weiß ich nicht, aber es wäre nach meinem Gusto. Wenn sie noch zusätzlich Kohle wollen, dann müssen sie eben Minijobs annehmen. Es darf nicht derart angenehm sein, arbeitslos zu sein.
da kann ich mich auch gut damit anfreunden! Meine Frau hat da im KIGA auch ein paar Kandidaten...Geld für den KIGA kommt vom Staat (was auch ok ist!) wird aber an den Hilfeempfäger überwiesen anstatt gleich an den KIGA weiter gegeben. Meine Frau darf dann immer schön der Kohle hinterher rennen, weil das Geld natürlich schon anderweitig verballert wurde. Das kann und darf nicht sein. Aber da müsste man den Behörden und Politikern auf den Hinterkopf schlagen. Bei Bezahlung von Wohnungen schaut es ja oft nicht anders aus.

Ansonsten bin ich schon der Meinung, dass der gute Guido ganz genau weiß was er tut:
Bevölkerungsgruppen aufeinander hetzen damit die mit dem Streiten untereinander beschäftigt sind und
keiner mitbekommt wie Schwarz-Gelb das ganze Land an die Wand fährt.
Und da kommen dann auch wieder die Medien ins Spiel, die entweder zu doof sind das zu schnallen (was ich nicht glaube) oder aber zum größten Teil politisch unterwandert sind (was ich glaube, siehe auch die Sache ZDF vs. Koch)

Die Hartz IV- Diskussion wird eh bald ausgestanden sein, denn irgendwo stürzt bestimmt bald ein Flugzeug mit 2 Deutschen an Bord ab, sprengt ein Verrückter den Eifelturm, gibt es eine Springflut sonst wo, zur Not wird das apokalyptische Biber-Fieber ausgerufen. Einfach die nächste Sau durch die Medienwelt treiben und gut ist.

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Re: Der Umgang der Medien mit der Wahrheit

#5 Beitrag von Elton »

Und jetzt ist genau das eingetreten, was ned hätte passieren sollen. Es gibt eine politische Diskussion um die Inhalte, statt um das Thema Manipulation der Medien.

Bitte versteht mich net falsch, ich will die Diskussion ja net unterbinden. Zumal ich - obwohl selbst die letzten 5 Monate freischaffend - auch der Meinung bin, dass rund 40% der ALGII Empfänger problemlos irgendwas einfaches arbeiten könnten, wenn sie nur wollten. Aber eigentlich sollte es in dem Thread drum gehen, dass wir von den Medien ständig verarscht werden und das unser Weltbild darauf basiert. Wer ausser den Medien bringt uns denn schon die Neuigkeiten?

Und wenn dann halt so ein hahnebüchener RTL-Bericht gesendet wird, dann ist das reine Meinungsmache, statt objektiver Journalismus.
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Re: Der Umgang der Medien mit der Wahrheit

#6 Beitrag von kottsack »

Ich habe das Beispiel der MEdianmanipulation in deinem Fall als Anstoß genommen.
Nur nochmal kurz: Dash hat geschrieben, dass Arbeitnehmer mehr bekommen müssen und das Level bei Harzlern gleich bleibt. Das würde aber im Endeffekt nur zu einer quasi Inflation führen. Genauso könnte man die Leistungen noch nach unten fahren. Das würde aufs gleiche rauskommen. Arbeitslos zu sein muss einfach annähernd unerträglich sein und das ist es nicht. Sonst würden nicht so viele sich weigern, einen Job anzutreten. Also bin ich für Kürzungen.
Die Diskussion mit Parolen anzutreiben ist eben Politikarbeit vom Feinsten. Wenn sich Guido moderat äussern würde, wäre eseh jedem egal, weil ihm keiner zuhört.
Das Land fährt eh an die Wand. Das haben die vorangegangenen Regierungen auch nicht besser hinbekommen. Also lassen wir sie doch mal ihren Ansatz versuchen. Kaputt machen kann man eh nicht mehr viel.
Zum Thema der MAnipulation: Das ist die macht der MEdien. Klar machen sie das, machten es schon immer und werden es auch immer machen. Sie sind eben die stärkste Macht im Staat.
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Re: Der Umgang der Medien mit der Wahrheit

#7 Beitrag von Dash »

Elton hat geschrieben:Und jetzt ist genau das eingetreten, was ned hätte passieren sollen. Es gibt eine politische Diskussion um die Inhalte, statt um das Thema Manipulation der Medien.
Nicht ganz...bin ja am Ende auch noch auf die Medien im Allgemeinen eingegangen
Die Hartz IV- Diskussion wird eh bald ausgestanden sein, denn irgendwo stürzt bestimmt bald ein Flugzeug mit 2 Deutschen an Bord ab, sprengt ein Verrückter den Eifelturm, gibt es eine Springflut sonst wo, zur Not wird das apokalyptische Biber-Fieber ausgerufen. Einfach die nächste Sau durch die Medienwelt treiben und gut ist.

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Re: Der Umgang der Medien mit der Wahrheit

#8 Beitrag von Dash »

Gestern war zufällig ein passender Artikel in den Nürnberger Nachrichten.
Ich ganf den sehr lesenswert, besonders mal wieder (eigentlich muß man sich ja nicht mehr wundern!)
über die Doppelmoral des Fachblattes mit den vier Buchstaben: >>> Pingpong mit Westerwelle <<<

Hier geht es nicht um die Hartz IV - Thematik , sondern wie die Medien benutzt werden um die Bevölkerung gegeneinander auszuspielen.

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Re: Der Umgang der Medien mit der Wahrheit

#9 Beitrag von soulreaver »

Dash hat geschrieben:Gestern war zufällig ein passender Artikel in den Nürnberger Nachrichten.
Ich ganf den sehr lesenswert, besonders mal wieder (eigentlich muß man sich ja nicht mehr wundern!)
über die Doppelmoral des Fachblattes mit den vier Buchstaben: >>> Pingpong mit Westerwelle <<<

Hier geht es nicht um die Hartz IV - Thematik , sondern wie die Medien benutzt werden um die Bevölkerung gegeneinander auszuspielen.
Gute Chronik, aber naja was erwartet man denn von der Springer-Presse

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Re: Der Umgang der Medien mit der Wahrheit

#10 Beitrag von Dany »

ich bin fußballfan
und da kommt man ja doch immer wieder mit den medien in kontakt
und dazu muss ich sagen, dass sehr viel scheiße erzählt wird!
vorallem bei bild und sportbild...
Top 3 Alben:

1. Rise Against - Endgame
2. Dropkick Murphys - Going Out In Style
3. Thirty Seconds To Mars - This Is War

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Elton
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Alle Gewalt geht vom Staate aus....

#11 Beitrag von Elton »

Die Berichterstattung rund um die Vorfälle bei Stuttgart 21 zeigen wieder auf, wie sehr wir durch die Medien, insbesondere die gebührenfinanzierten, öffentlich-rechtlichen Sender, belogen werden, bzw. wie Tatsachen vorenthalten werden.

SWR3 Nachrichten um 7:30 Uhr und 8:30 Uhr:

…in der Nacht begannen die Baumfällarbeiten. Ein Sprecher der Polizei sagte, „friedlich sei was anderes“. Immer wieder fliegen Flaschen und Kastanien auf die Polizisten, Es wird versucht, die Absperrung zu durchbrechen. Dann ist in dem Bericht noch die Rede von teilweise vermummten Demonstranten.

--> ich hab bis 2:30 Uhr die Live-Berichterstattung der verfügbaren Webcams auf Cams21.de bzw. des privaten Sendepunkts an der Nordseite verfolgt. Gegen 1 Uhr hat die Polizei ABC-Masken aufgesetzt, Truppen mit Schutzschilden wurden herangeführt. Als um 1:15 Uhr die ersten Bäume gefällt wurden, lagen sich die Stuttgarter weinend in den Armen. Alles lief friedlich ab. Kein Sturmangriff auf die Polizeiabsperrung, die Vermummung bestand höchstens aus Schals gegen die Kälte. Der ansonsten übliche schwarze Block war nirgends zu sehen. Aber die Polizei versprüht trotzdem wahllos Reizgas in die Menge. Laut den Berichten und Twittermeldungen war das Gas über das ganze Areal zu riechen. Der Sprecher der Polizei, der im abgehörten Polizeifunk zu hören war, sagte „vereinzelt Flaschenwürfe auf abgestellte Baumaschinen, ansonsten alles friedlich.“


SWR3 Nachrichten um 7 Uhr:
Um 16 Uhr war wohl irgendwas im Schlosspark in Stuttgart los, da gab es einige Proteste von so 3-4000 Leuten. Ein Polizeiaufgebot von 2.500 Leuten sicherte die Baumassnahme ab.

--> Kein Wort von dem harten Durchgreifen der Polizei, von den Reizgas- und Wasserwerferangriffen auf die Schüler, von den 300-400 Verwundeten. Erst in den Nachrichten um 8 Uhr wurde gesagt, dass es wohl ein wenig Ärger bei den Protesten war.


Hier zeigt sich mal wieder, wie sehr das Volk verdummt werden soll. Der SWR soll Meinungsmache gegen die Demonstranten betreiben. Das ist meiner Meinung nach nicht der Auftrag, der so ein Sender haben soll. Die zurückhaltende, ja sogar einseitige Berichterstattung kann so nicht geduldet werden.


Nachtrag: Ich korrigiere. Es gab doch einen schwarzen Block. Der nennt sich "Beweissicherungs- und Festnahmeeinheit". Das sind die netten Herren im schwarzen Kampfanzug, die am wildesten einprügeln. Sorry, hatte ich vergessen.
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Re: Der Umgang der Medien mit der Wahrheit

#12 Beitrag von Heilandzack »

Naja, ich hab verfolg die Geschehnisse dort auch seit längerem. Auf der SWR-Seite sieht man schon beide Seiten der Demo und es wird auch das eingreifen der Polizei gezeigt. Durch Anrufe und SMS von Kumpels auf der Demo fühlte ich mich in meiner Ansicht auch bestätigt.

Was ich auber auch gelesen habe: Die Polizei hat auch Presseleute, auch vom ZDF umgespritzt. Mich hat vielmehr gewundert das man im ARD eigentlich nix davon mitbekommen hat. (Kann sein das ich mich täusche, aber in der online-tagesschau kam nix zu S21)
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Re: Der Umgang der Medien mit der Wahrheit

#13 Beitrag von Dash »

Leider habe ich das Ganze gestern in Stuttgart nicht verfolgt
bzw. nicht mitbekommen (kein Radio, kein TV).

Jedenfalls denke ich, dass sich unsere Staatsmacht, wenn sie denn so weiter macht,
eh ganz warm anziehen kann und in naher Ferne mal richtige Massenproteste in Deutschland erleben darf.
Franzosen, Griechen, Italiener etc. hätten ihnen schon lange auf der Strasse die Hölle heiß gemacht!
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Re: Der Umgang der Medien mit der Wahrheit

#14 Beitrag von kottsack »

Was ich nicht verstehe: 2007 gabs in Stuttgart doch einen Bürgerentscheid zu Stuttgart 21, wenn ich mich nicht täusche. Ich war damals bei meiner damaligen Freundin in Stuttgart und da haben wir in der Stadt eine Kundgebung von Gegnern des Projekts gesehen. Damals wurde aber scheints in der Summe dafür gestimmt. Also sehe ich da kein Problem, dass das jetzt durchgeführt wird und die antreibenden Protestierenden vertreten wohl eine Minderheit. Dass da jetzt doch mehr als die üblichen 200-300 am Start sind erkläre ich mir damit, dass es gerade unter den obercoolen Müslistudenten wohl einfach "in" ist, sich gegen etwas zu stellen. Denen kommts nur auf substanzloses "dagegen" an.
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Re: Der Umgang der Medien mit der Wahrheit

#15 Beitrag von Heilandzack »

Mir geht es nicht um S21, ja oder nein. Es geht um die knallharte Durchsetzung und um das Vorgehen der Polizei.
Und aktuelle Umfrageergebnisse sind klar Kontra S21. Vielleicht nicht einmal, weil die Leute gegen den Bahnhof sind, aber einfach gegen die Methodik. Und die ist meiner Meinung nach einfach nicht in Ordnung.

PS: Beim Bürgereintscheid standen anscheinend auch falsche Gutachten zugrunde was Kosten etc. betrifft. Da schimmert doch irgendwie Lobbyismus durch.
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Re: Der Umgang der Medien mit der Wahrheit

#16 Beitrag von JCA »

kottsack hat geschrieben:Was ich nicht verstehe: 2007 gabs in Stuttgart doch einen Bürgerentscheid zu Stuttgart 21, wenn ich mich nicht täusche. Ich war damals bei meiner damaligen Freundin in Stuttgart und da haben wir in der Stadt eine Kundgebung von Gegnern des Projekts gesehen. Damals wurde aber scheints in der Summe dafür gestimmt. Also sehe ich da kein Problem, dass das jetzt durchgeführt wird und die antreibenden Protestierenden vertreten wohl eine Minderheit. Dass da jetzt doch mehr als die üblichen 200-300 am Start sind erkläre ich mir damit, dass es gerade unter den obercoolen Müslistudenten wohl einfach "in" ist, sich gegen etwas zu stellen. Denen kommts nur auf substanzloses "dagegen" an.
Meines Wissens war aber damals der (vor allem finanzielle) Umfang des Projekts nicht klar. Es wurden Falschaussagen gemacht und Zahlen geschönt. Und die ganzen Mängel bei der Planung kommen ja auch erst jetz so langsam ans Licht!

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Re: Der Umgang der Medien mit der Wahrheit

#17 Beitrag von Elton »

Der Bürgerentscheid damals wurde zwar angestrebt, es kamen innerhalb weniger Tage mehr als das doppelte der benötigten Stimmen zusammen, um einen Volksentscheid anzustreben. Nur wurde das net gelten lassen, glaub wegen einem "Formfehler" oder so.

Die hätten gewusst, was sonst passiert.


Bei der Großkundgebung eben wurde übrigens ein Schreiben vom Eisenbahnbundesamt verlesen, von gestern Abend 18 Uhr, gesendet an den Bauträger und die Stadtverwaltung. Darin wurde ausdrücklich untersagt, zwischen gestern 18 Uhr und dem 8.10. eine Baumfällaktion durchzuführen. Somit fehlt nun endgültig die "demokratische Legitimation" von der Herr Mappus momentan so gerne spricht. Das war ein klarer Rechtsbruch, als um 1:15 Uhr der erste Baum fiel.

Ich kann euch nur fluegel.tv empfehlen. Live-Cam mit Kommentar direkt auf den Schloßpark gerichtet.
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Re: Der Umgang der Medien mit der Wahrheit

#18 Beitrag von Janaldo »


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Re: Der Umgang der Medien mit der Wahrheit

#19 Beitrag von pöfi »

http://www.ustream.tv/recorded/9913357
... wer die Nerven dazu hat. Ich bin schockiert.
Da hinten kommt's heller.

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Re: Der Umgang der Medien mit der Wahrheit

#20 Beitrag von Dash »

Mich beschleicht immer mehr das Gefühl, dass man gewalttätige Ausschreitungen mit aller Macht provozieren wollte.
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