Gegen Rechts!!!

zum Taubertal-Festival 2007

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Andy
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#41 Beitrag von Andy »

Mann da muss ich etz auch mal was sagen!
Die ganzen Leute die hier erzählen, dass TOA muss unpolitisch bleiben und dass die "Rechten Parteien" in die Landtage kommen sei Volkswillen, genau die sorgen doch dafür dass diese Parteien in die Parlamente einziehn! Eben diese Einstellung "das bringt doch eh nix lasst mich in Ruhe ich will Party machen und was um mich rum und auf der Welt passiert is mir egal", also die Politikverdrossenheit ermöglicht es den Radikalen, wenn sie genug Leute mobilisiern, auf Grund der allgemein geringen Wahlbeteiligung in die Landtage einzuziehen.
Zu dem was nuke gesagt hat und dem soviele zugestimmt haben:
Ich bin dagegen.

1.: Es hat eh keinen Sinn. Wegen solchen Aktionen ändert keiner seine Weltanschauung oder sein politisches Denken

2.: Es kommen massig linke Extremisten, und die braucht man genauso wenig wie rechte

3.: Man macht sich zum Ziel der rechten, besonders mit Punkt 1 eher zu vermeiden

4.: TOA ist Musik und Party und soll auch so bleiben. Wegen jeder Kundgebung verlieren die Bands Spielzeit, und wenn ich mir Reden von Initiativenvertretern anhören will, kann ich auch auf jede X-beliebige Kundgebung
zu 1.: Sicher ändert kein Radikaler mit gefestigter Meinung seine Einstellung, aber es geht um die unentschlossenen, die jüngeren die auf Meinungssuche sind! Die müssen auf die Probleme die von Rechten ausgehen hingewiesen werden und für das Thema Rassismus in unserer Gesellschaft sensibilisiert werden. Genau da ist das Statement "Es hat eh keinen Sinn" grober Unfug. Wenn keiner etwas gegen Rassismus sagt, dann können die Rechten die jungen Leute gewinnen, weil nur sie konkret für ihre Einstellung werben und die Jungen gar nichts anderes hören.

zu 2.: Dass man eine Kampagne gegen Rechts macht schliesst doch IMO auch ein Eintreten gegen Anarchie nicht aus. Es ist sicher richtig dass die linken EXTREMEN den rechten nicht vorzuziehen sind. Da muss ich twaddy Recht geben die gemeinsam und FRIEDLICH feiern will. Das darf aber nicht heißen dass man total unpolitisch bleibt sonder dass man gegen beide Formen des Extremismus eintritt, und zwar friedlich und ohne Gewalt!

zu 3.: Ich glaube nicht, dass man durch einige Stände von Ant-Nazi Organisationen mehr zum Ziel der Rechten wird als wenn nur die Bands ihre Statements machen. Eben da aufm TOA schon immer linke Bands und sogar Punk Bands gespielt haben denke ich dass garnicht viele Nazis kommen und das würde auch eine offizielle Kampagne mit Ständen und zB dem Verteilen der DVD "Kein Bock auf Nazis" nicht ändern.

zu 4.: Das mit nur Party machen der Rest is mir egal und der Politikverdrossenheit hab ich ja schon erläutert. Dass die Bands Spielzeit verlieren ist richtig aber ich finde wenn kurz vorm Hauptact eine 5-10minütige Rede stattfindet dann ist das doch nicht tragisch aber doch eindeutig ein Zeichen und sensiblisiert die Unentschlossenen die nie auf "jede X-beliebige Kundgebung" gegangen wären. Aber sie gehn vllt mal auf ein Festival wie das TOA und hören dort mal eine Meinung die klar gegen Rassismus Stellung bezieht! Jedes kleine Zeichen ist wertvoll, es müssen nicht gleich stundenlange Reden geschwungen werden!

Um das nochmal klar zu sagen, man soll nicht die Rechten provozieren und nicht die Links-Extremen einladen! Es geht darum, gegen Extremismus und v.a. den Rechtsextremismus und Rassismus einzutreten! Die Jugend muss sensiblisiert werden und auf die Probleme hingewiesen werden, die die extremen Haltungen mit sich bringen, sodass sie sich eine Meinung bilden können. Wobei der Fokus da nicht nur auf den Meinungssuchenden jungen Leuten liegen muss, es gibt auch genug unpolitische Erwachsene die keine Meinung haben oder ihren Mund nicht aufkriegen und nicht wählen gehn etc. Hierfür würden kurze Ansprachen beispielsweise vor den Hauptacts um möglichst viele Leute zu erreichen schon genügen. Dafür müssen auch keine Linksextremen oder Anti-Fa Leute eingeladen werden, sondern da sind Prominente, Musiker oder auch die Veranstalter gefragt, keine Leute aus der Politik, da die bei den politisch Uninteressierten auf Ablehnung stoßen.
So das wars erst mal
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Tyler_D
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#42 Beitrag von Tyler_D »

@Andy

denkst du wirklich ein Festival ist eine geeignete Bühne, um Leute zum Wählen, oder zu einer politischen Gesinnung zu bewegen? Wenn ja, warum verfasst du dann keine Rede in allen Foren von Festivals, um so viel mehr Leute anzusprechen und zu erreichen?

Wenn mich politische Reden interessieren, gehe ich auch auf solch eine Veranstaltung und nicht auf ein Festival.

Auf einem Festival interessiert mich die Musik und nicht die Ansichten von irgendeinem Künstler oder einer Person auf der Bühne, die mich zu einer gewissen Weltanschauung, oder zum Wählen bewegen will. Wäre ja auch noch schöner, wenn ich so handeln würde. Denn dann muß ich mir gar keine Gedanken mehr um Politik, Geschichte und meine Umwelt machen und handle immer nachdem, was mir "irgendwer" von einer Bühne runter , oder von einem Infostand aus, so erzählt.

Hast du auf dem TOA eigentlich schon mal jemanden getroffen, der in die Kirche eingetreten ist, nur weil er auf dem Zeltplatz bei den Why nots gesessen hat und sich deren Meinung zur Kirche angehört hat?
Also ich nicht!
Genauso wenig wird jemand seine Einstellung ändern, nur weil er das irgendwo gepredigt bekommt. Eine Änderung wird durch Überzeugung und Einsicht erreicht und das findet bestimmt nicht auf einem Festival statt.

Solange eine gesunde Mischung an Personen auf dem TOA vertreten ist, sollte das Festival auch nur Festival bleiben und nicht als Instrument für Politik missbraucht werden.

Ich denke wenn man sich diesen Fred durchliest wird klar, welche Einstellung die meisten Leute in diesem Forum und auch auf dem TOA vertreten.
Denkst du nicht auch, dass durch den Gedankenaustausch auf dem Zeltplatz bei einem Bier mehr erreicht wird, als wenn man etwas von der Bühne runter gepredigt bekommt?
“Wir verheizen die wenigen Kinder, die wir noch haben, in ein defizitäres Bildungs- und Betreuungssystem, damit die Eltern für wenig Geld viel arbeiten können, nur um ein Wirtschaftssystem aufrechtzuerhalten, das zum Scheitern verurteilt ist.”

Andy
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#43 Beitrag von Andy »

Ich muss sagen, ich hab noch nicht mal die Why nots getroffen. Aber ich bin auch nur auf dem unteren Zeltplatz.
Ich will auch nicht unbedingt eine Einstellung ändern sondern auf Probleme aufmerksam machen. Ich hab ja schon erwähnt, dass man bei Leuten mit einer gefestigten Meinung nicht viel erreicht, wie du auch richtig sagst
Eine Änderung wird durch Überzeugung und Einsicht erreicht und das findet bestimmt nicht auf einem Festival statt.
Aber ich finde man kann Anregungen zum Nachdenken geben, sodass Leute sich eine Meinung bilden, die noch nicht so entschlossen sind. Dass man keinen überzeugten Rechten zu einer Kehrtwenden bringt ist mir auch klar.
Wäre ja auch noch schöner, wenn ich so handeln würde. Denn dann muß ich mir gar keine Gedanken mehr um Politik, Geschichte und meine Umwelt machen und handle immer nachdem, was mir "irgendwer" von einer Bühne runter , oder von einem Infostand aus, so erzählt.
Das ist natürlich richtig. Man darf nicht einfach das machen, was einem von irgendwem erzählt wird. Aber Meinungsbildung läuft doch so, dass man ganz viele Meinungen hört (in der Schule, von Eltern, Freunden, Stars, in Zeitungen, Fernsehen.... aber eben auch von Stars und damit auf sonem Festival) und sich daraus dann eine eigene Meinung bilden kann. Das ist meiner Meinung nach noch lang Missbrauch als Instrument für die Politik, ich würde auch sicher nicht eine Wahlempfehlung aussprechen, aber zumindest einmal sagen "Leute geht wählen, Wahlrecht ist ein Recht, das sich viele Völker hart erkämpft haben und ihr verschenkt dieses Recht einfach so"
Denkst du nicht auch, dass durch den Gedankenaustausch auf dem Zeltplatz bei einem Bier mehr erreicht wird, als wenn man etwas von der Bühne runter gepredigt bekommt?
Ein sehr guter Punkt. Aber man braucht immer eine Anregung für ein Gespräch, sonst redet man nur über Musik, Party und Alkohol. Diese Anregung für Gespräche können sehr wohl von der Bühne kommen, wenn man gemeinsam auf nem Konzert war und da wurde davor oder während dessen von dem Künstler ein Statement gegeben, dann wird hinterher sicher auch darüber diskutiert.
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Tyler_D
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#44 Beitrag von Tyler_D »

Andy hat geschrieben: Ein sehr guter Punkt. Aber man braucht immer eine Anregung für ein Gespräch, sonst redet man nur über Musik, Party und Alkohol. Diese Anregung für Gespräche können sehr wohl von der Bühne kommen, wenn man gemeinsam auf nem Konzert war und da wurde davor oder während dessen von dem Künstler ein Statement gegeben, dann wird hinterher sicher auch darüber diskutiert.
Wenn mal "ein" Statment kommt ist das ok, aber wenn ständig Künstler und vielleicht auch noch zwischen den Bands immer einer auf der Bühne steht und seine Meinung runter leiert, dann hört doch da nach kurzer Zeit auch niemand mehr ernsthaft hin. Auf einem Festival soll Musik gemacht werden und dabei möchte ich meinen Spaß haben. Wenn dann jemand auf der Bühne steht und mir seine persönliche Meinung aufdrängen will, vergeht mir der Spaß und ich bin gelangweilt.
Deswegen sollte das TOA so bleiben wie es ist. Wenn man dort einen Infostand aufstellen möchte, an dem man sich zu solchen Themen informieren kann (wenn man es denn möchte) , dann von mir aus. Aber wenn das von der Bühne aus runter geseiert wird, ist es für mich zu aufdringlich und letztlich einfach nervend.
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#45 Beitrag von Elton »

Tyler_D hat geschrieben: Deswegen sollte das TOA so bleiben wie es ist. Wenn man dort einen Infostand aufstellen möchte, an dem man sich zu solchen Themen informieren kann (wenn man es denn möchte) , dann von mir aus. Aber wenn das von der Bühne aus runter geseiert wird, ist es für mich zu aufdringlich und letztlich einfach nervend.
---> Das ist dann genau der Effekt wie das Gesabbel von Herrn Söllner.
Der hat ja nämlich auch seine Meinung kund getan von der Bühne runter. Das kiffen ok ist. Und wie scheiße er doch die Rechten findet. Und das die Cops auch zu den bösen Buben gehören, weil die ihn immer hops nehmen, wenn er mal eine raucht. Und das kiffen doch gar net schlimm ist. Und das den ganzen Act lang. Der Typ hat mehr geredet als gesungen. Der hat nur genervt. Und was er mit seinem Statement rübergebracht hat, war zwar teilweise ok (der kleine Teil von wegen gegen rechte Gewalt und Rassismus), aber andere Teile waren gar net schön. Nämlich der, als er alle Leute zum Gras rauchen aufgefordert hat. Und der Aufruf zum zivilen Ungehorsam gegen die Cops (ok... hat er net wörtlich gesagt, konnte man aber so interpretieren).

Wenn jetzt jeder Künstler meint, der ganzen Sache eine persönliche Note zu verleihen, muß man dann vorher auch noch die Redetexte zensieren?

Nee nee.... ich bleib dabei. TOA ist Urlaub für mich. Da bin ich sogar mal ganz froh, wenn ich 5 Tage komplett aus der Welt weg bin und mich mal nicht über irgendwelche internationalen Krisen, Kindesentführungen, rechte/linke Übergriffe oder Castor-Transporte informieren muß. Ich komm um nette Leute zu treffen, gute Musik zu hören und gemütlich ein Bier in der Abendsonne (die nächstes Jahr verstärkt da sein wird) zu trinken. Also lass mich bitte mit politischer Zwangsaufklärung zufrieden.

Wie Tyler schon gesagt hat. Wenn jemand informieren will, hat KARO sicher nix dagegen, daß derjenige einen Stand aufbaut. Zum Beispiel genau neben den Stand von SfN. Und den von den Rothenburger Stadtwerken. Die, die es wirklich interessiert, können sich das ja anschauen. Aber freiwillig, nicht gezwungen.
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#46 Beitrag von BlackwidoW »

da scließ ich mich an, elton hats sehr gut beschrieben. ich denke dass (wenn überhaupt) sehr wenige wegen solchen aktionen zu nem festival gehen. für die meisten isses einfach n schöner urlaub, wo man einfach abschalten kann. würde es auch nicht wollen, dass man von der bühne runter irgendwelche kundgeungen etc (egal welcher art) veranstaltet. die idee mit dem eigenen stand find ich super, da kann sich dann jeder informieren der mag und es wird keinem was "aufgezewungen".
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#47 Beitrag von Kampfhamster »

gerade the locos sprechen sich ja auch in ihren texten immer wieder gegen rechts aus und gentelman ja teilweise auch

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BlackwidoW
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#48 Beitrag von BlackwidoW »

es sind einige künstler die vor/während/nach ihrem Konzert was zu dem thema sagen und das passt auch so
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Nine
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#49 Beitrag von Nine »

Festivals sollten vor allem eins sein = Spaß, Musik, okay Alkohol gehört meist auch dazu, Zelten, Leute kennen lernen ............ man könnte es auch als "Sex, Drugs & Rock n Roll" zusammen fassen. ..... ich bleibe dabei dass man das nicht politisch machen sollte..... einfach mal ne "Auszeit" nehmen und seinen Spaß haben. Politik nervt sowieso immer! Das will ich net noch auf m Festival haben.

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#50 Beitrag von kottsack »

Nine hat geschrieben:Politik nervt sowieso immer!
Jawoll! Du hast recht! Klingeltöne für alle!

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Elton
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#51 Beitrag von Elton »

Heut gabs bei SWR1 ein Feature zu dem Thema. Ich hab leider nur den Schluß mitbekommen, aber da ging es wohl darum, daß man geprüft hat, was denn die ganzen Aktionen und Projekte überhaupt bewirken, mit denen man Jugendliche versucht aufzurütteln und für das Thema zu sensibilisieren.

Wie es aussieht, bringts wohl im großen und ganzen gar nix. Den Jugendlichen gehts gar nicht wirklich um Ausländerfeindlichkeit oder Judenhaß, sondern darum, daß es - vor allem im Osten - eben einfach cool ist, Rechts zu sein. Und gegen sowas ist einfach kein Kraut gewachsen.

Die Bundesregierung will daher wohl auch Fördergelder umverteilen. Weg von einzelnen Projekten, hin zu den Kommunen, damit die sich mehr um das Thema kümmern.

Aber rein die politische Aufklärung scheint gar nix zu bringen.

Hier gibts wohl auch einen Podcast dazu. Wie lang der aktuell ist, weiß ich aber nicht.
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AndySt
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#52 Beitrag von AndySt »

hab ich auch so nebenher gehört. war recht interessant!
den spruch "opa war ok" fand ich in dem zusammenhang hammer....
zum thema: n infostand ok, aber net die ganze zeit gelaber von der bühne..also ich für meinen teil hör da nie zu was die sagn, egal was es is.

und nine politik nervt nicht, die is notwendig.
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Elton
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#53 Beitrag von Elton »

Wie gesagt, ich hab nur den Schluß noch mitbekommen und auch keine Zeit fürs Podcast gehabt, daher kenn ich jetzt den Kontext zu dem "Opa ist ok"-Spruch net.

Aber das muß ja noch lange nicht schlecht sein. Ok, der "Opa" mag für Nazi-Deutschland in den Krieg gezogen sein. Aber zum einen hatte er keine andere Wahl (und bitte jetzt keine Streiterei von wegen man hat immer ne Wahl und er hätte Widerstand leisten können) und es war eine vollkommen andere Zeit damals. Zu der Zeit, kurz nach der Wirtschaftskrise, waren die Leute halt empfänglich für die Propaganda. Und die Anfangserfolge im Krieg trugen ihr übriges dazu bei. Außerdem wurden alle gezogen und in den Krieg geschickt.

Das ganze führt dann auch zu nem weiteren Thema in dem Bezug (von wegen Opa war ok). Alle Armeen dürfen sich auf ihre "ruhmreichen" Traditionen berufen, nur die Bundeswehr natürlich nicht. Da werden sogar Kasernen umbenannt, weil der Namensgeber irgendwann mal das gemacht hat, wozu er den damals legetimierten Auftrag hatte (und daß auch nicht in einem Kriegsverbrechen mündete). Jede Armee hat in ihrer Tradition auch Schandflecken. Ob die Amis bei den Indianerkriegen, die Franzosen in Indochina oder die Russen in Tschetschenien und Afghanistan. Aber die Deutschen haben den Krieg verloren, und da darf man auch die Tradition der braven Landser, die einfach nur ihren Job gemacht haben, nicht mehr wahren. Wir reden hier jetzt auch nicht von solchen Truppen wie der SS, die wirklich Dreck am Stecken hat, sondern einfach von den ganz normalen Leuten. Die Tradition in Deutschland scheint grundsätzlich erst ab 1945 zu beginnen.

Ok, das war jetzt ein wenig weg vom Hauptthema und soll auch nicht die damalige oder heutige rechte Politik rechtfertigen, sondern einfach nur zeigen, daß man nicht alles aus der Zeit verteufeln darf und nicht jeder, der Sachen, die damals liefen, nicht gleich ablehnt, auch ein Nazi ist.

Allerdings ist das, was die Herren mit den Bomberjacken und Kurzhaarschnitt heute abziehen, absolut nicht zu akzeptieren.

Somit: :backtotopic:
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#54 Beitrag von AndySt »

is ja schön un gut un ich pflichte dir auch bei,ABER
die haben damit gegen die wehrmachtsausstellung demonstriert, die die verbrechen, die halt passiert sind, aufzeigt. also da fand ich des hammer. kann ja sein, dass der "Opa" jetzt n schlächter war. die wollen damit einfach provozieren. aber ok. genug davon. mein opa war ok^^ :wink:
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#55 Beitrag von Elton »

Wie gesagt, ich kannte den Kontext zu der Aussage net.
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Nine
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#56 Beitrag von Nine »

Ich denke auch dass man - um sich wieder mal dem Thema anzuschließen - keinen richtig wachrütteln kann auf Festivals oder Konzerten. Wer sich engagieren will der tut das (dem gehört Hochachtung), wer nicht, der lässt es eben. Eine Aussage zu machen ist okay, aber wenn jede Band das permanent ansprechen würde ändert das letztendlich auch nicht viel, natürlich ist der Gedanke dann mal da, man denkt drüber nach und alles, aber was bewirkt es letztendlich? Fast alle wollen bei Festivals gute Musik und Spaß und alles. Wie man bei diesem Thema sieht sind wir da fast alle einer Meinung. Wer sich engangieren will der sollte das tun, es gibt ja genug Organisationen denen man sich anschließen kann! Gerade in Ostdeutschland ist es wichtig die jungen Leute wachzurütteln, die lassen sich so leicht beeinflussen! Ich denke dass wir den Gedanke daher alle hier selbstverständlich gut finden, aber auch denken dass man sowas bei Festivals nicht gut umsetzen kann. Trotzdem meinen Respekt vor allen die sich dafür engangieren.

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Lennix
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#57 Beitrag von Lennix »

Ja junge Leute lassen sich beeindrucken und das ist auch normal, man/frau ist halt noch am suchen nach DER Meinung und DEM Weg. Ich glaub aber das die meisten jungen Leute schon wissen in welche Richtung das gehen soll. Ich glaube auch das die linke Fraktion sehr viel stärker (zahlenmäßig) als die rechte Fraktion ist. Wenn aber alle etwas toleranter wären dann könnten wir endlich näher zusammenrücken und ein wenig echte Liberalität üben. Ich weiß das einige jetzt schreien werden: Mit den Rechten soll man nix zu tun haben! Warum ??? Ich habe schon so oft in Gesprächen festgestellt das die jungen rechten Fraktionellen eher unsicher sind und die freuen sich auch mal über ein Gespräch bei dem es nicht darum geht wer fester zu haut. Ich bin für Toleranz und zwar sehr extrem. :opa01:
Morgen ist auch nur das Gestern von Übermorgen. Gestern ist das morgen von vorgestern und gesterns morgen ist Heute. Aber wann verdammt ist endlich Wochenende!!!

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#58 Beitrag von knifetrader »

2 Dinge:

1. Ich wil nicht von meinem Zeltplatznachbarn nachts über die jüdische Weltverschwörung vollgekäst weren, wie es mir schon passiert ist und da würde ein offen anti-rechtes Auftreten des Festivals sicher n paar Matschbirnen abhalten.

2. Ich bin sehr wohl der Meinung, dass man mit Musik Leute zum wählen bewegen kann, siehe auch Fat Mikes Rock against Bush/Punkvoter-Kampagne.

Also ich würde ein Statement des Festivals in dieser Richtung begrüßen, nur sollte es wirklich nicht ausarten. Ein Link von einer entsprechenden Organisation oben auf der Homepage neben Bayern 3, WDR und Rockpalast und n Stand aufs Festivalgelände selbst und nicht irgendwo bei den Ramsch/Fressbuden. Das wär doch schon genug.
Evtl. noch n "gegen rechts"-logo (von ner organisation, nicht ein durchgestrichenes Hackenkreuz!) auf alle Karten gedruckt, aber mehr muss es ja gar nicht sein.
Und, dass die Nazis anrücken und Ärger machen könnten: Ich glaub da net dran, die trauen sich nur in der Überzahl was zu und zu 10.000 werden sie wohl nicht ankommen (gibts überhaupt soviele gewaltbereite?)

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#59 Beitrag von Corvin »

Beim Southside Festival sieht es dieses Jahr so aus:
Gegen Nazis kann man nicht laut genug sein! 2007-04-05


Liebe Festivalfreunde,

„Laut gegen Nazis" ist eine Initiative die mit bundesweit organisierten Kampagnen Aufmerksamkeit schaffen will gegen Rechtsradikalismus. Unterstützt wird sie von prominenten Paten aus Kultur, Sport und Politik. Auch wir möchten das Anliegen dieser Initiative unseren Besuchern näher bringen.

Das Hurricane- bzw. das Southside-Festival verstehen sich natürlich nicht als politische Veranstaltungen - dennoch ergreifen wir im Rahmen dieser Partnerschaft sehr gerne die Chance, ein klares Statement gegen rechte Gewalt und rechtes Gedankengut abzugeben. Unsere Festivals stehen für Musik, Spaß, Freiheit und Toleranz und vermitteln unseren Besuchern eine Botschaft, die klar zum Ausdruck bringt, dass Rassismus, Diskriminierung und Menschenrechtsverletzungen bei uns nichts zu suchen haben. In der Vergangenheit hatten wir auf den Festivals keine Probleme mit rechter Gewalt und wir wünschen uns, dass dies auch der Fall bleibt. Wir halten es für unabdinglich, dass alle daran mitarbeiten, diese menschenverachtende Ideologie nicht wieder auferstehen zu lassen. Gegen Nazis kann man nicht laut genug sein und unsere Stimme darf dabei nicht fehlen!

Wie schon im letzten Jahr werden „Laut gegen Nazis" auf dem Hurricane- und nun auch auf dem Southside-Festival mit einem Stand vertreten sein, an dem man sich über die aktuellen Projekte der Initiative informieren kann. Zusätzlich werden wir in unserem Pressezelt Info-Material über die unterschiedlichen Kampagnen auslegen.

Mehr Informationen unter

http://www.lautgegennazis.de

Gruß,
Corvin

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#60 Beitrag von Elton »

Oh jee, geht die Debatte schon wieder los?

Hatten wir uns nicht drauf geeinigt, das jeder der will, einen Stand hinstellen darf, aber die restlichen Festivalbesucher nicht damit nerven soll? Ich will ins Tal fahren und 5 Tage lang aus der Welt abtauchen und mal nix mit dem ganzen Scheiß zu tun haben.

Außerdem hatten wir uns schon geeinigt, das in diesem Jahr nicht für Politik, Umweltschutz, Religionsfreiheit oder Trageberechtigung von Pinken Haaren zu giftgrünen Klamotten demonstriert wird, sondern das wir uns mehr für freie Meinung im Internet, gegen Abmahnflut und für die Dash-Spendenaktion engagieren wollen.

Die sollten lieber die Umwelt unterstützen, statt irgendwelche politischen Aktionen. Die Menschheit ist so oder so verloren und wird sich selbst vernichten, egal ob links, rechts, oben oder unten anfängt. Aber die Umwelt hat vielleicht noch ne Chance.
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