bei den Onkelz, Heimspiel in der Festhalle Frankfurt.
2004 war es, da spielten die Onkelz ihre letzte Hallentournee. Genau da habe ich mein erstes Rockkonzert besucht, damals mit 15 Jahren in der Maimarkthalle zu Mannheim... Wahnsinn - hatten wir damals Angst ob wir als U16 überhaupt reinkommen^^
Heute 12 Jahre später, einige Konzerte und Erfahrungen reicher dann mal wieder eine Onkelz-Hallentournee besuchen zu können - schon was besonderes.
Obwohl auch Stuttgart auf dem Tourplan stand haben wir uns dazu entschlossen mal ein Konzert in der Heimatstadt Frankfurt zu besuchen, dies war auch gleichzeitig das letzte Konzert einer restlos ausverkauften Tournee.
Festhalle Frankfurt also, von außen und innen eine gigantische Schüssel. Diese geilen geschwungenen Oberränge, großer Innenraum, eine "40m hohe Kuppel" als Hallendecke wie in einer Oper. War zwar 2013 bei Iron Maiden schon mal dort, ist aber immer wieder aufs neue beeindruckend.
Drei-Mann stark waren wir um ca. 15 Uhr an der Halle angekommen. Andrang war bisher noch sehr verhalten, kein Wunder es hat auch wie aus Eimern geschüttet. Wir stellten uns irgendwo unter und haben noch diverse Bierle vernichtet, dabei einige "interessante" Leute getroffen. Da gibtst echt Vögel die besuchen 19 von 22 Konzerte einer Tournee... Ohne Worte.
Einlass war pünktlich um 17.30 Uhr, verlief zügig. Haben dann direkt die Garderoben aufgesucht um unsere Jacken loszuwerden.
Unfassbar was da organisatorisch abgeliefert wurde. Gefühlt drei Reihen zum Anstellen, das bei ca. 12.000 Menschen!!! Überfordertes Personal - klar, wen wunderts bei soviel Leuten. War ultra nervig und für mich nicht nachvollziehbar! Wenn es Dezember ist muss man doch damit rechnen dass fast jeder eine Jacke abgeben wird!?!? In der Schleyerhalle Stuttgart haste eine 15m lange Garderobe und alles geht reibungslos, in Frankfurt war das gefühlt die Größe einer kleinen Garage... Naja, als nach 20 minütigem Anstehen alle Utensilien endlich abgeben wurden gings los in den Innenraum.
In Frankfurt gibt es für die vorderen Wellenbrecher keine Bändle, was dazu führte dass schon sehr früh der Innenraum relativ voll war.
Da musst dir echt überlegen wann man nochmal Getränke holt, bzw. wann man nochmal Pinkeln geht. Man weiß ja nicht ob man dann überhaupt nochmal vorne reinkommt. Standen dann sehr weit vorne, ca. 3m weg von der Bühne. Heiß und eng, aber das nimmt man in Kauf.
Los gings um 19.45 Uhr mit der Vorband "Beasto Blanco".
Das ist Rock`n`Roll, Show, Glamour und Hard-Rock von vier Männern und einer Frau, die auf den Namen Calico Cooper hört und die Tochter von Alice Cooper ist, über den ja wohl kein weiteres Wort verloren werden muss. Chuck Garric, der die Band aus der Taufe hob, bei Beasto Blanco Gitarre spielt und neben Calico singt, spielte selbst viele Jahre lang Bass in der Alice Cooper Band. so stellen die Onkelz vor der Tournee Ihre Vorband vor.
Mir hats gefallen, ging nach vorne mit ner ordentlichen Show. Mal waren die Jungs verkleidet wie Slipknot, dann gabs diverse Drum-Solo, sowie eine ausziehfreudige Calico Cooper

Haben ca. 45 min gespielt. Als Zugabe kam Onkelz Gitarrist Gonzo auf die Bühne und es wurde von Motörhead "Ace of Spades" rausgehauen. Hierbei gabs ordentlich Pogo und nun war auch der letzte im relativ jungen Publikum auf Betriebstemperatur.
Okay, Umbaupause für die Onkelz. Bevor das Licht in der Festhalle erlischt, hallt es bereits allerorten „Oh, wie ist das schön!“. Na, wenn das mal keine gute Vorzeichen sind..
Gegen 21.15 Uhr wird es dann dunkel und über die vielen Leinwände auf, hinter und über der Bühne zucken Blitze, donnergrollendes Gewitter.
Zuerst kommt Drummer Pe auf die Bühne, dann Gitarrist Gonzo gemeinsam mit Bassist Stephan. Diese beginnen bereits mit dem neuen Lied "Gott hat ein Problem", als dann Sänger Kevin auf die Bühne kam, brach dann die komplette Halle aus allen Nähten. Alter Schwede, ob das in jeder Stadt so ist? Unfassbar wie die Fans "Ihre Band" abfeierten! Vom ersten bis zum letzten Ton! Bei den ersten 2,3 Lieder konnte man die Band kaum verstehen da die Fans so unfassbar laut waren!! Für viele hier aus dem Forum sicherlich nicht nachzuvollziehen, allerdings würde ich mir gerne mal eine Meinung von jemandem wünschen der sich ein Onkelz Konzert aus "neutraler Meinung" heraus anschaut. Ich behaupte das ist bei den Onkelz einfach krasser als bei anderen Bands...
Die Bindung von Fans zu Band, diese euphorische Stimmung! Zwischen den Songs immer wieder "Onkelz, Onkelz" Chöre, "Wir danken euch", "Oh wie ist das schön". etc.
Setlist war ein bunter Mix aus dem neuen Material, das live besser als auf Platte rüberkommt. Die alten Schinken "Wir ham noch lange nicht genug", etc - darüber braucht man kein Wort verlieren...
Eines der "Highlights" war "Nur die besten sterben jung", laut Sänger Kevin war die Mutter des damals ermordeten Trimmis irgendwo im Publikum...
Um es mit den Worten der sonst so kritischen Bildzeitung zu sagen, welche vom Konzert in München berichteten:
Die Olympiahalle hat schon sehr viele Konzerte erlebt. Von internationalen Super-Stars und deutschen Top-Acts. Doch noch nie war die Stimmung so beeindruckend wie jetzt bei den Böhsen Onkelz. Da stand kein Altherren-Quartett auf der Bühne der seit Wochen ausverkauften Olympiahalle. Sondern fitte und gereifte Onkelz. Die musikalisch so gut wie nie sind. Konzentrieren sich, begleitet von einer gigantischen Licht- und Videoshow auf ihre Musik, die nur nur nach vorne geht. Zudem war Sänger Russell, der seine Drogen-Sucht besiegt hat, in München bei bester Stimme und körperlich fit wie noch nie. Das seh jeder in der Halle.
Das ganze Interview gibts
hier
Na, wenn die schon mal so ein Bericht abgeben?!
Nachdem die Onkelz 2014 und 2015 auf den Hockenheimring-Gigs neue Maßstäbe in Sachen Bühne setzten war auch dieses Stück wieder richtig fett! Ein Koloss aus Stahl, mit meterhohen Leinwänden und unzähligen Spots, die wie an überdimensionierten Marionettenfäden vom Hallendach hängen. Alles voll digital gesteuert, gegeneinander verschiebbar, drehbar, hochfahrbar, absenkbar – wunderbar!
Das Konzert selbst ging 2 Stunden, der Innenraum - durchgängiger Pogo, auf den Sitzplätzen wurde ausschließlich gestanden, gesungen und getanzt.
Ein bestaufgelegtes Publikum und die "besten Onkelz" die es wohl jemals gab. Gut gelaunt, musikalkisch erste Sahne. Sound in der Halle war ganz vorne extrem schlecht. Ansagen zwischen den Songs hast du sehr schlecht verstanden.
Über die Situation bei den Garderoben brauche ich nichts mehr schreiben. Ihr könnt euch sicherlich vorstellen wie es ist wenn tausende Menschen gleichzeitig die Jacke abholen wollen.... Da hätte ich mehr erwartet, Frankfurt! Wieso wurden nicht alle Garderoben aufgemacht? Das Konzert war ausverkauft, das Wetter draußen war nasskalt, so dass klar ist dass jeder Besucher mit Jacke anreist...
Schweißgebadet, glücklich und mit einem gefangenen "Plektron" ausgestattet verließen wir die Festhalle, glücklich - aber unwahrscheinlich k.o.
Verzeiht mir meine Ausschweifungen. Beiträge bitte nur bezüglich meines Berichts, keine ProContra Onkelz-Diskussion. Über Geschmack brauchen wir nicht (schon wieder) streiten

)
Auf Ihrer Homepage gaben die Onkelz bekannt dass sie nächtes Jahr am 16. & 17. Juni 2017 ein eigenes Festival organisieren. "Infos folgen", Ort, etc ist noch nicht bekannt. Evtl. wieder Hockenheim?!
Hier noch Setlist, sowie ein paar Bilder der Bühne.
1. Gott hat ein Problem
2. 10 Jahre
3. Finde die Wahrheit
4. Irgendwas für nichts
5. Nie wieder
6. Gehasst, verdammt, vergöttert
7. Auf die Freundschaft
8. Schutzgeist der Scheiße
9. Lieber stehend sterben
10. Nur die Besten sterben jung
11. Jeder kriegt was er verdient
12. Dunkler Ort
13. Wieder mal 'nen Tag verschenkt
14. 52 Wochen
15. Danke für nichts
16. Bomberpilot
17. Wo auch immer wir stehen
18. Mach's dir selbst
19. Auf gute Freunde
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20. Wir ham' noch lange nicht genug
21. Kirche
22. Mexico
23. Erinnerungen