Positives & Negatives zum Taubertal-Festival 2022

zum Taubertal-Festival 2020/2021/2022

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Dash
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Re: Positives & Negatives zum Taubertal-Festival 2022

#21 Beitrag von Dash »

Derbobs hat geschrieben: Dienstag 16. August 2022, 16:50
Negativ:
- Auf allen Festivals (bis auf dieses Jahr auch am Taubertal) sind Stoffbeutel die Regel. Ich hatte sogar den Stoffbeutel, den ich beim letzten Taubertal-Festival gewonnen hatte dabei. Und trotzdem wurde uns am Freitag beim Einlass gesagt dass diese Beutel nicht erlaubt wären (nur noch semi-transparent geht). Ist ok wenns so ist, aber das muss absolut klar kommuniziert werden, weil sonst stehste da unten an der Eiswiese und weißt nicht wohin mit Pulli und dem ganzen Kleinkram den man so dabei hat. Der Hinweis auf Schließfächer ist dann auch eher so naja, weil die nicht gerade günstig waren. Auf dem Gelände hatte dann gefühlt jeder dritte trotzdem nen Beutel/Rucksack an. Nunja ... Nächstes JAhr kauf ich dann einen semi-transparenten Beutel, der wahrscheinlich 1-2 Jahre später durch irgendeine neue Regelung wieder weggeschmissen werden kann (so wie jetzt alle Jutebeutel).
Das mit den Turn oder Jutebeutel verstehe ich auch nicht - möchte ich auch gerne mal von denen erklärt haben,
die sich das ausdenken. Damit meine ich nicht einmal den Veranstalter, sonder die (wahrscheinlich) Behörde , die das anordnet.
Das ein Rucksack nicht geht - okay. Aber ein lumperter Turnbeutel?
Ich konnte auch dieses Jahr, die ein oder andere Diskussion dazu verfolgen. Mensch Leute, seid doch kreativ!
Versteckt:Versteckten Text anzeigen
Habe mir einen Typen an der Schleuse an die Seite genommen.
Es hatte schon eine minutenlange Diskussion mit dem Sec, der auch nur seinen Job macht, geführt.
Er solle doch einfach alles unter den Arm nehmen, alles in der Jacke verstauen, Turnbeutel in die Unterhose oder Jacke - und gut ist.
Keine Sau fragt mehr auf dem Gelände danach, wenn er nach der Schleuse irgendwo wieder umpackt.
Macht das die Festivalerfahrung, das Alter? Kann doch nicht so schwer sein.
Hab ihn später auf dem Gelände getroffen - mit Turnbeutel. Anfänger ;-)
Jedenfalls: was könnte man im Turnbeutel reinschmuggeln, was man nicht auch in der Jacke reinschmuggeln könnte?!
Wurfgeschosse? Da liegt mehr als genug auf der Eiswiese an Steinen rum.
Ernsthaft, das möchte ich echt mal mit jemanden diskutieren.

Ich weiß, damals Attentatsversuch in Ansbach blablabla - aber 100% Sicherheit gibt es eben nicht.
Ach doch, wenn wir ein FKK-Festival machen----
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konzertjunkie
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Re: Positives & Negatives zum Taubertal-Festival 2022

#22 Beitrag von konzertjunkie »

Dash hat geschrieben: Mittwoch 17. August 2022, 10:50 Nur so viel dazu:
Wie weit es mit der einseitigen Betrachtung von Sexismus gestellt ist,
konnte man schön bei den "Ausziehen, Ausziehen"-Rufen der weiblichen Menge bei Kontra K sehen und hören!
Kontra K habe ich mir nicht gegeben, daher habe ich das nicht mitgekommen, aber ich meinte hier auch keinen einseitigen Sexismus. "Ausziehen"-Rufe sollte es grundsätzlich nicht geben.
Wobei es gegenüber Künstlern nochmal ein bisschen was anderes ist als gegenüber Mitarbeitern (ist auch scheiße, aber die stehen halt in der Öffentlichkeit).
Segregation: Mag sein, aber scheinbar finden sich keine wohlstandverwahrlosten Nicht-Segregation-Leute mehr für den Job.
Das ist ja immer das Argument. Aber da muss es doch Lösungen geben? Ordentlich bezahlte Jobs von Becks, und jeder muss einmal rund gehen und steht den Rest der Zeit am Stand?
Oder hat sich das wirklich von selbst dynamisch so entwickelt?

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Re: Positives & Negatives zum Taubertal-Festival 2022

#23 Beitrag von kottsack »

Spielst Du jetzt drauf an, dass das alles Männer waren, die am Hang mit dem Bierkühler auf dem Buckel rumstiefeln? Die hätten sicher nix dagegen, da auch Frauen anzustellen, aber die packen das halt körperlich vielleicht nicht oder haben keinen Bock drauf. Mir ist das egal, wer mir mein Bier bringt. Könnte auch ne Frau machen und ich würde es auch von ihr kaufen.

Und das mit der Tasche/dem Rucksack ist genau, wie Dash das erklärt hat. Haben wir auch so gemacht. Alles in die Hand nehmen/auf verschiedene Leute verteilen, Rucksack/Tasche in der Hose verstauen und innendrin dann alles reinpacken. Ist echt nicht so schwer. Aber wer das nicht machen kann, der braucht das wohl auch nicht.
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Re: Positives & Negatives zum Taubertal-Festival 2022

#24 Beitrag von Dash »

kottsack hat geschrieben: Mittwoch 17. August 2022, 11:21 Spielst Du jetzt drauf an, dass das alles Männer waren, die am Hang mit dem Bierkühler auf dem Buckel rumstiefeln? Die hätten sicher nix dagegen, da auch Frauen anzustellen, aber die packen das halt körperlich vielleicht nicht oder haben keinen Bock drauf. Mir ist das egal, wer mir mein Bier bringt. Könnte auch ne Frau machen und ich würde es auch von ihr kaufen.
Ja, so kann man das auch sehen :-D
Ist auch ´ne gewisse Art von Segregation, wenn das nur Männer machen :-)

Ich denke konzertjunkie spielt auf die PoC-Problematik an.
Vielleicht verdienen ja sogar die Bierläufer mehr, aber keiner von den Nicht-PoCs will es machen, weil es halt anstrengend ist?
Elton könnte das bestimmt über die Standbetreiber in Erfahrung bringen, er hat da gute Kontakte.
Ansonsten ist es reine Spekulation!
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Re: Positives & Negatives zum Taubertal-Festival 2022

#25 Beitrag von kottsack »

Is das jetzt echt ein Problem, dass das Neger machen? Lächerlich. Bei Rock im Park lief übrigens auch eine Kartoffel mit Biertank rum - die hatte aber eine Mütze mit Kamerun-Flagge drauf an. Zählt dann wohl auch. Aber auch da war die Frauenquote bei 0%. Ein viel schlimmeres Problem! Jaja! :stupid01: Is jetzt die Hautfarbe echt für Leute ein Problem, die ihr Bier kaufen? Wenn ihr es lieber von einem anständigen Arier wollt, dann müsst ihr wohl zum Ausschank laufen. Tut mir leid, so viel muss Euch der Rassismus wert sein. Ich hätte aber echt nicht gedacht, dass das ein Problem wäre und solche Leute sollten echt nicht auf sowas wie das Taubertal gehen. Die sind auf dem GOND oder anderen Arschlochveranstaltungen besser aufgehoben.
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Re: Positives & Negatives zum Taubertal-Festival 2022

#26 Beitrag von (Not A) Sea Cucumber »

Moin zusammen!

Vorneweg: Mein erstes Mal auf dem TTF (Green Camping Tal), Vergleiche kann ich also nur zu anderen Festivals, nicht aber zu den Vorjahren anstellen.

Positiv:
  • Location: Muss ich vermutlich keinem erzählen, aber von der traumhaften Kulisse bis zum schön gestalteten Food-Bereich wirkt alles sehr stimmungsvoll und durchdacht
  • Ordner/Securities/sonstige Helfer und Mitarbeiter: zumindest im Tal und auf dem Festival-Gelände alle sehr entspannt und freundlich und auch immer für 'nen Spaß oder doofen Spruch zu haben
  • Food-Bereich: Ausgesprochen vielfältiges Angebot und geschmeckt hat auch alles; Schlange stehen hielt sich auch in Grenzen
  • Technik: Habe bisher kein Festival ohne größere Technikpanne erlebt aber bis auf ein kleines Problem bei Das Lumpenpack habe ich zumindest nichts mitbekommen; Kamera, Regie und Platzierung der Leinwände habe ich ebenfalls als sehr gut empfunden

Neutral bis verbesserungswürdig:
  • Sanitäre Anlagen Camping Tal: Einerseits sind Duschen und Toiletten insgesamt recht sauber (im Vergleich zu anderen Festivals), am Sonntag war dann aber eines von drei Waschbecken (außen) verstopft, eine Herrentoilette ließ sich nicht mehr abschließen und eine war komplett außer Betrieb - was dann am Sonntag Vormittag zu Wartezeiten von über 20 Minuten führte. Bei den nicht unerheblichen Kosten, die für Dusche und Toilette am Wochenende anfallen, kann man (finde ich) schon erwarten, dass so was zeitnah repariert wird.
  • Line-up: Ich war dieses Jahr auch nur deshalb dabei, weil ein Freund ein Ticket übrig hatte: das Line-up allein hätte bei mir nicht genug Interesse geweckt. Nichtsdestotrotz hab ich jeden Tag wenigstens 2-3 Acts gefunden, die mir gefielen - daher neutrale Wertung. Dennoch wäre eine größere Anzahl internationaler Bands (im Rahmen des Möglichen) und weniger Wiederholungen wünschenswert.

Negativ:
  • Einlass Camping Tal: Wir waren circa eine halbe Stunde vor Öffnung vor Ort, trotzdem hatten wir große Probleme, überhaupt noch ein Plätzchen für unser überschaubares Camp (1 Pavillion, 3 Zelte) zu finden. Die gesamte Abwicklung war gefühlt sehr langsam und es hat sich dann durchgesetzt, dass die Besucher ihr Zeug stehen ließen, sich Bändchen besorgten um dann wieder mitsamt Gepäck an der restlichen Schlange vorbeizuziehen. Selbst am Kassenhäuschen drängten viele Besucher einfach von den Seiten rein anstatt sich in die Schlange einzureihen. Kurzum: man fühlte sich etwas verarscht fürs "ehrliche" Anstehen. Warum stellt man da nicht auf den letzten Metern rechts und links Bauzäune auf, teilt die Leute auf zwei, drei Bahnen auf und wickelt die Tickets dann dort ab? Das hab ich noch nirgendwo so schlecht erlebt.
  • Toiletten Festival-Gelände: Hier mal stellvertretend für die zwei Mädels aus der Gruppe und wie schon mehrfach erwähnt: keine oder zu wenige Damentoiletten in der Nähe der Main Stage so dass die Damen der Schöpfung grundsätzlich weitere Wege in Kauf nehmen mussten. Nicht cool.
  • Kommunikation seitens des Veranstalters: Ich denke, viel Ärger und Unmut der Besucher ließe sich vermeiden, wenn Beweggründe und Regelungen klarer vermittelt würden (damit beziehe ich mich hauptsächlich auf die veränderte Camping-Situation und was wie aufs Festival-Gelände darf)
  • Supermarkt Camping Tal: ausdrücklich auf der Website erwähnt; als ich jedoch bei den Ordnern nachfragte, haben die mich angeschaut als käme ich vom Mars. Kurzum, der existiert wohl einfach nicht (gab's den jemals?)
Zuletzt geändert von (Not A) Sea Cucumber am Mittwoch 17. August 2022, 14:27, insgesamt 1-mal geändert.

konzertjunkie
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Re: Positives & Negatives zum Taubertal-Festival 2022

#27 Beitrag von konzertjunkie »

Das Problem ist nicht, wer mir das Bier verkauft. Das ist auch keinerlei Kritik am Publikum (und ich habe da auch keinen Rassismus gesehen), sondern Kritik an Becks.

Ich kann einfach nicht verstehen, wie es zu so einer strikten, hundertprozentigen Trennung kommen kann (am mobilen Bierstand stand übrigens auch eine - farbige - Frau). Mir kann keiner erzählen, dass es keine Weißen gibt, die mit einem Fass auf dem Rücken rumlaufen können. Und genauso kann mir keiner erzählen, dass die mobilen Verkäufer nicht mindestens genauso gerne im festen Bierstand gestanden hätten.

Das kann also eigentlich fast nur an Bezahlung und Arbeitsbedingungen liegen, und das ist scheiße (von Becks). Oder es hat sich wirklich dynamisch so entwickelt, was ich auch skeptisch sehe (Spaltung der Gesellschaft und so ...).

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Re: Positives & Negatives zum Taubertal-Festival 2022

#28 Beitrag von Speedy79 »

Ich denke, man sollte wegen den Becks-Bierläufern kein so großes Fass aufmachen. Bei uns gibt es oft ziemlich fixe Bediencrews, die untereinander gut vernetzt sind, in die man erst mal reinkommen muss. Egal ob fürs Volksfestzelt oder einem Winzz Weinschorlestand. Kann mir gut vorstellen, dass auch Becks bei seinen Bierläufern so etwas hat. Und das war halt mal eine schwarze Crew. Zumal die Bierläufer mit Trinkgeld sicher besser fahren als die Leute an den Ständen. Zumindest ich gebe Leuten, die mir das Bier bringen, mehr Trinkgeld, als denjenigen, bei denen ich es selber holen muss.

Ein offenes Auge für Rassismus und Sexismus ist sicher nicht verkehrt. Wenn man aber zu sehr danach sucht, sieht man irgendwann Gespenster.

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Re: Positives & Negatives zum Taubertal-Festival 2022

#29 Beitrag von Obse »

Als ich heute Abend von der Arbeit heim gefahren bin, kam im SWR4 Radio, dass im Vorfeld und bei der Abreise vom Taubertal jede Menge Personen wegen Missbrauch und Mitführung von Betäubungsmittel, fahren unter Alkohol, fahren ohne Führerschein, gesucht wegen Haftbefehl etc. aus dem Verkehr gezogen wurden.
Ca 1500 Kontrollen wurden durchgeführt. Bei ca. 10% der Kontrollen wurde der Fahrer aus dem Verkehr gezogen.

Wenn das so stimmt, finde ich das ehrlich gesagt ziemlich viel. Als ich Freitagnacht und Samstagabend heim gefahren bin, habe ich dagegen keine Polizei in der Stadt oder Umgebung gesehen.
Konzerte/Festivals 2020:

06.06. Skaldenfest
06.08.-09.08. Taubertal Festival
12.08.-15.08. Summerbreeze

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Re: Positives & Negatives zum Taubertal-Festival 2022

#30 Beitrag von unterfranke06 »

Die Polizei ist dieses Jahr am Donnerstag sogar übers Greencamping patrouilliert und hat zusammen mit den Ordnern gezielt nach Drogen gesucht... Mir kamen mal Secs entgegen und die haben bei einem speziellen Camp dann nur gemeint "hier riecht es auch, lass später nochmal kommen..."

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Dash
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Re: Positives & Negatives zum Taubertal-Festival 2022

#31 Beitrag von Dash »

Thema Speedzigarette hat sich ja eh bald erledigt, von wegen illegal. Dass die da kurz vor der Umsetzung überhaupt noch ein Ding draus machen.....

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Re: Positives & Negatives zum Taubertal-Festival 2022

#32 Beitrag von Co.Ra »

vielen Dank für das sensationelle Festival nach insgesamt 2 Jahren Pause. Es war mir ein inneres Blumenpflücken wieder im wunderschönen Taubertal zu sein.
Jedoch war das ganze von dem einen oder anderen negativen Punkt überschattet.

Doch zuerst zum Positiven.
- Das Line-up war sensational. Meeeeeega. Genau meine Auswahl.
- Die Auswahl an Essensmöglichkeiten, ein Traum. Allen voran die Spanferkel Schmiede. Das war einfach nur noch ein Glücksgefühl im Mund und ein Träumchen. Bitte nächstes Jahr zwingend wieder.
- Die Kaffee und Frühstücksmöglichkeiten auf dem Berg waren auch super. Auch wenn man anstehen musste, es war top die Möglichkeit zu haben.

Leider gab es aber auch einige negative Punkte.
- Zum einen, dass es doch relativ kurzfristig war, mit den ganzen Vorgaben und Regeln, keine Aggregate, keine Autos auf dem Camping, nur noch Womo Tickets.
Wir hatten Glück und haben noch eins ergattern können, aber viele eben auch nicht. Die sich auf sowas verlassen haben. Es hätte bessere Lösungen gegeben für dieses Problem. Man hatte ja lange genug Pause um sowas Publik zu machen.

- Stellflächen der Fahrzeuge. Wir wurden aufgrund Platzmangels auf den normalen Zeltcampingplatz verwiesen. Was an sich kein Problem ist. Jedoch wurden wir eingekesselt von Besuchern mit Zelten. Die dann auf den Rettungsgassen gecampt hatten.
Wäre was in Flammen aufgegangen, hätte es für unsere Sachen und die Rettungskräfte sehr sehr schlecht ausgesehen. Rettungsgassen sollten meines Wissens freigehalten werden!!!!
 Buch verweis: Rettungsgasse ist kein Straßenname! Bitte lesen!

- Bei den Damen-Duschen stellte sich das Problem, dass die Damen einfach mehr Platz brauchen. Die Damen wollen sich ja niemand zeigen und gleich garnicht jemand berühren. Die Mädels sind halt auch einfach komische Leute. Ist ja jeder gleich…
Naja, Vorschlag ein Umkleidezelt für die Damen, es waren immer ca. 5 Duschen frei, aber kein Platz zum umziehen.

- Toiletten Bezahlung: es war nicht unbedingt sinnig, die Jungs und Mädels, welche kassiert haben, auch noch in das viel zu schmale Pavillion hineinzusetzen. Hier gab es mega Stau und gedrücke. Ebenso hätte man mehr auf die Sauberkeit der Duschen und Toiletten achten können. Grundsätzlich zahlt man auch für die Flatrate immerhin stolze 12.50€

- Allgemeines Problem Dixis. Evtl. 2x am Tag mehr leeren und evtl. auch mal nachts einmal putzen. Morgens um 5 war es immer ganz schlimm.

- Vielleicht klappt es auch das Gelände mit Wasser ein bissel zu sprenkeln vor der Anreise, es war einfach uuuuunglaublich staubig und trocken. Ebenso auf dem Festivalgelände. Einfach mal den Schlauch vor der Bühne ausbreiten und den Boden etwas befeuchten. Ich habe gestern noch Staub gehustet XD

- Thema Nachhaltigkeit. Ich weiss es ist schwierig, aber wie wäre es, wenn ihr Bier aus der Region holt. Es gibt so leckere Biere in Bayern. So könntet ihr hier auch etwas an den Fahrwegen und somit auch CO2 sparen und die Brauereien würden sich auch mehr als freuen.

- Müll: Wir sind am Sonntagmorgen nach Hause gefahren. Da wir ca. 3 H unterwegs sind, haben wir uns um 11 auf den Weg gemacht. Vorbildlich unseren Müll an die Abgabestelle geschleppt und wollten die Marken einlösen.
Was war!? Die Station macht erst um 13 Uhr auf. Sowas kann nicht sein, da sonntags auch für einige Abreisetag ist. Auch wenn in Bayern am Montag Feiertag ist. Hier MUSS bereits um 10 Uhr die Deponie geöffnet sein!

- Strom: Bei Rock im Park hatten wir ein Verteilerkasten mit Stromkabeln, welche man anstecken konnte und so für etwas Geld den Strom beziehen konnte. Wäre auf jedenfall auch möglich.

So aber jetzt genug gemeckert bzw. Kritik geübt.
Es war und bleibt eines meiner Lieblingsfestivals. Nur wie gesagt, dieses Jahr war etwas Unmut dabei. Auch bei anderen Besuchern, mit denen man geredet hat.

P.S. und der absolute Ehrenmann, war der nette ältere Herr mit dem Traktor, der die ganzen Jungs und Mädels mit dem Gepäck von A nach B gefahren hat.

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Re: Positives & Negatives zum Taubertal-Festival 2022

#33 Beitrag von D4rkm0e »

Also ich sehe mich leider auch gezwungen, die mobilen Bierverkäufer zu nennen, um meine Erfahrungen zu schildern.
Die Hautfarbe interessiert mich hier absolut nicht die Bohne (auch wenn ich zugeben muss, dass es schon irgendwie so wirkt, als hätte man da einfach eine große Familie engagiert :lol: )....was ich allerdings schon grenzwertig finde, ist, dass von diesen Leuten 50% kein Deutsch außer "Bierbierbier" sprechen.

Die Damen neben uns hatten versucht, sich zu erkundigen, wie sicher der (falsche) Preis zusammengesetzt hat und das ist schlicht an der Sprachbarriere gescheitert.
Als wir dann selbst insgesamt drei mal (zwei mal mobil, einmal am Stand neben dem Hang unten) Bier gekauft haben, wären wir interessanterweise bei allen drei Versuchen um 1-2€ beschissen worden. Als wir dann die korrekte Summe vorgerechnet haben, war die Antwort mit einem Grinsen "Oh ja, schuldigung".
Ich möchte daraus eigentlich keine Schlüsse ziehen aber toll finde ichs nicht - auch wenn man mit alkoholisierten Leuten leicht Geld verdienen kann und es vermutlich nicht weh tut, Beschiss beibt halt Beschiss.

Ansonsten schließe ich mich mit kurzen Stichpunkten meinen Vorrednern an:
Positiv:
- Stimmung und Location sind einfach ein Genuss
- Dass es Pissrillen für Männer gibt, ist unfassbar praktisch, meine Freundin hat aber gejammert (siehe bei negativ)
- Security sehr entspannt
- Die Wasserwerfer am Berg (bei 30Grad darf aus meiner Sicht der Aspekt der Wasserverschwendung mal außer Acht gelassen werden, Gesundheit geht vor)

Negativ:
- Preise Essen: für mich nicht mehr tragbar, haben ab Tag 2 Semmeln mit rein geschmuggelt
- Lineup: Kann der Veranstalter vermutlich nur bedingt was dafür, man hätte aber sicher mehr Bands spielen lassen können. Die Überschneidungen waren unnötig.
- Kommunikation!!!: Blendet Änderungen doch auf Bildschirme ein, dazu sind sie doch da!!
- Bauzäune am Berg Camping: Ohne Worte, ohne Sinn (zumindest aus meiner Sicht, hier wäre ein Statement mega interessant!)
- Klos für Frauen: Wege/Orte und Anzahl
- der 2023 VVK Preis von 35€+, was ist da denn los??? Den Blindticket-Kauf werde ich mir erstmal sparen...ist ja eh nicht klar, wann die Tickets online gehen (Laut PocketPlaner heute, laut Facebook morgen, laut mobilem Bierverkäufer +*-§&$§)

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Re: Positives & Negatives zum Taubertal-Festival 2022

#34 Beitrag von Isabel »

Was die Bierläufer angeht, glaube ich auch nicht an Segregation, sprich eine Zuordnung der Aufgaben nach Hautfarbe. Auffällig ist es aber schon, dass den Job auf dem Taubertal nur Schwarze machen. Aber nicht nur da. Beim KSC sind es so Bauchladen-artige Tabletts mit vorgezapften Bierbechern. Auch da machen das nur Schwarze - seit Jahren.

Welche Gründe dazu führen, ist Spekulation. Es könnte sein, dass diese Jobs im Gegensatz zur Stand-Tätigkeit "selbständig" sind und somit aus welchem Grund auch immer attraktiver für diese Zielgruppe. Vielleicht haben sie ihren Hauptwohnsitz außerhalb von Deutschland und profitieren so steuerlich. Oder sie haben in ihrer Duldung ein Verbot von abhängiger Arbeit und eine Erlaubnis zur selbständigen Tätigkeit. Letzteres würde mich wundern, die Duldungen, die ich so beruflich in die Hände bekomme, sind eher umgekehrt formuliert. Eine andere Möglichkeit ist schlichtweg, dass einer von ihnen mal so nen Job ergattert hatte u dann seine kompletten Freundeskreis angeworben hat. Hatten wir bei der Arbeit auch ein paar Mal an versch. Standorten, einer hat mitbekommen, dass viele Jobs zu vergeben waren, und schwupps war das halbe Flüchtlingsheim bei uns unter Vertrag. Ein Mal auch eine größere Anzahl indischer Studierender, als wir Studi-Jobs zu vergeben hatten.

@kottsack: Ich habe mir wirkl überlegt, etwas zu deinem Beitrag zu schreiben, weil ich das Gefühl habe, das bringt eh nichts. Aber das N-Wort möchte ich trotzdem nicht unwidersprochen lassen. Wenn du anderen schon Rassismus vorwirfst (wg. einem Beitrag, der genau umgekehrt gemeint war), solltest du vielleicht ein Wort, das von der überwiegenden Mehrheit der Schwarzen als beleidigend empfunden wird, vermeiden
Folgende Benutzer bedankten sich beim Autor Isabel für den Beitrag (Insgesamt 4):
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Re: Positives & Negatives zum Taubertal-Festival 2022

#35 Beitrag von kottsack »

Komisch, dass ich jetzt hier die Niete zugeschoben bekomme, wo ich der einzige bin, dem die Farbe des Schankpersonals egal ist. Aber das ist ja das Schöne am Internet. :blumen01:
(und Stellvertreterkämpfe nehme ich nicht für voll)
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Isabel
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Re: Positives & Negatives zum Taubertal-Festival 2022

#36 Beitrag von Isabel »

So, aber backt to topic:

Ich hab mich wahnsinnig gefreut, endlich wieder Taubertal und daher war erstmal das Wochenende an sich POSITV :lol: :clap01: :daumenhoch01:

POSITIV
  • auch wenn ich keinen Headliner (ganz) gesehen habe, waren genügend Bands dabei, um nicht das Ticket für "rausgeschmissenes Geld" zu halten
    die Tauber hatte noch Wasser! :daumenhoch01:
  • apropos Wasser: Mineralwasser (ich hab auf die Flaschen geachtet, war kein aufgesprudeltes Leitungswasser) für 1,5 EUR/Becher ist echt OK
    große Essensauswahl
  • ich habe das Gefühl, KARO versucht, das Gelände zu entzerren, und experimentiert rum, so dieses Jahr mit den Toiletten u dem verschwundenen Basar
  • meist nette u gutgelaunte Ordner*innen/Secus. Ausnahme: die blonde Dame am Haupteingang, bei der ich min. 4 mal war, und die jedes einzelne Mal echt missmutig war
NEUTRAL
  • die Essenspreise finden ja einige zu hoch, was ich nachvollziehen kann, weil der Geldbeutel nach einem Wochenende ganz schön leer ist. Andererseits sind die Personal- wie Materialkosten seit dem letzten Taubertal enorm gestiegen, von daher ist es aus Caterer-Sicht eine normale Preisgestaltung und war für mich noch im Rahmen. Ich habe aber auch nichts auf dem Gelände gegessen, irgendwie hat es jeden Tag mit Unter den Linden gepasst
  • die Schließfächer am Haupteingang: Positiv ist, dass es sie überhaupt gab. Happig ist der Preis, der ja anfangs wohl noch höher geplant war. Ich hätte mir auch ein bisschen größere Fächer gewünscht. Hätten wir noch Regenklamotten unter bringen wollen, hätten wir definitiv ein 2. Fach gebraucht (zu zweit)
  • Toilettensituation: ich bin nur einmal auf dem Weg von der Hauptbühne an die SfN direkt nach dem Co-Headliner an einer seeeehr langen Schlange vorbei gekommen. Sonst bin ich während der Konzerte gegangen u bin immer gleich dran gekommen. Daher kann ich die Kritik nur bedingt nachvollziehen. Ich finde auch gut, dass der Standort nicht mehr so direkt gegenüber dem Biergarten-Bereich ist, das war beim letzten Mal etwas ungünstig aus meiner Sicht. Absolut negativ ist die fehlende Seife in Zeiten von Corona, Affenpocken etc pp. Den Desinfektionsspender hätte ich in der dunklen Ecke vermutlich nie gesehen, wäre nicht ein Kerl vor mir daran gegangen
NEGATIV
  • kann sein, dass es daran liegt, dass ich 2,5 Jahre auf keinem Konzert war, aber ich fand das Gedränge an der Hauptbühne (zwischen FOH u 1. Becks-Stand in der Mitte), schon beim Co-Head heftig und hat mir den Spaß etwas verdorben. Ab Samstag dann nur noch von weiter hinten
  • die Krönung war dann auch noch, von so nem ekeligen Suffkopp sexuell belästigt worden zu sein. Als ich mich gewehrt habe, behauptete er plötzlich, dass er ja auch nur an den Zaun gewollt hätte (ah ja, deshalb hat er vollflächigen Körperkontakt von hinten aufgenommen. Is kla :stupid02:
  • Kommunikation von KARO: bezüglich der Programmänderungen hätte man wirklich mehr über die Bildschirme oder klarere Infos in den soz. Medien gewünscht. Die Änderung mit Swiss hatten wir von den Tauberplanschern mitbekommen
  • Die Überschneidungen Hauptbühne/SfN. Ganz ohne lässt sich wohl nicht machen. Aber gerade Fiddler's Green/Kraftklub war sehr schade
  • ein Busshuttle Stadt - Haupteingang - Stadt fehlt echt. Wer nicht so ganz fit ist, kann sonst schnell Probleme mit der Kurzen Steig bekommen
  • Polizei: am Freitag sind mir echt viele Polizisten auf dem Festivalgelände aufgefallen. Beim Rausgehen den Polizisten im buten Leibchen drauf angesprochen. Er meinte, es sei doch früher auch so gewesen, was ich widersprochen hab. Dann hab ich noch gesagt, dass das mit der USK halt komisch ist und ich als Fußballfan da schon ein gewisses Bild bekomme. Er antwortete mir, dass das das Problem ist, dass ich Fußball-Fan bin. Ich widersprach, woraufhin er noch mal betonte: "Doch, DAS ist das Problem, dass du Fußball-Fan bist!" Und ging weg. Tolle Kommunikation :daumenhoch01:

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Re: Positives & Negatives zum Taubertal-Festival 2022

#37 Beitrag von Isabel »

kottsack hat geschrieben: Donnerstag 18. August 2022, 16:38 Komisch, dass ich jetzt hier die Niete zugeschoben bekomme, wo ich der einzige bin, dem die Farbe des Schankpersonals egal ist. Aber das ist ja das Schöne am Internet. :blumen01:
(und Stellvertreterkämpfe nehme ich nicht für voll)
Naja, es ist ein Unterschied zwischen: "mir doch egal, welche Hautfarbe derjenige hat, der mir das Bier einschenkt" und "ich bemerke, dass das ausschließlich Angehörige einer Hautfarbe (und scheinbar auch Volksgruppe) sind und mache mir deshalb Sorgen, ob da eine Negativbehandlung dieser Gruppe vorliegt"

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Re: Positives & Negatives zum Taubertal-Festival 2022

#38 Beitrag von Öröc »

kottsack hat geschrieben: Donnerstag 18. August 2022, 16:38 Komisch, dass ich jetzt hier die Niete zugeschoben bekomme, wo ich der einzige bin, dem die Farbe des Schankpersonals egal ist. Aber das ist ja das Schöne am Internet. :blumen01:
(und Stellvertreterkämpfe nehme ich nicht für voll)
Du hast halt effektiv dafür eine geballert bekommen, dass du sehr pointiert und farbig schreibst. Das passiert manchmal, wenn man sich bissel treiben lässt. Deine Posts sind trotzdem immer lesenswert und unterhaltsam. Ich glaube, man kann dir keinen Rassismus vorwerfen, nur weil du den Neger ausgepackt hast.

Aber insgesamt ist es doch auch spannend und bereichernd, dass sich Leute im Forum über die sozialen Hintergründe der Beschäftigen auf dem Festival austauschen und vor diesem Hintergrund ihre soziale Verantwortung reflektieren. :10:

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Re: Positives & Negatives zum Taubertal-Festival 2022

#39 Beitrag von kottsack »

Vorauseilender Gehorsam nennt sich das und ist für mich bescheuert. Und wie kann ich soziale Hintergründe anhand der Hautfarbe erkennen? Die Eigenschaft fhlt mir, aber ich lerne noch dazu. Versprochen. (Jay-Z ist auch schwarz und kann nicht gut deutsch) Das ist doch gespickt von Vorurteilen! Es gibt doch keine höhere Anerkennung für etwas, wenn es einem egal ist. Im Internet hier ohne einen Effekt einen vermuteten Mißstand anzuprangern bringt genau was? Das ist die Aktivität und das Engagement des Internetpublikums, ohne den eigenen Sessel zu verlassen. Ich verschenk hier mal 10 likes - kann sich jeder eines nehmen.

Nochmal: Kommt klar damit, dass mir ein Mensch das Bier bringt. Ihr unterscheidet scheinbar und teilt Menschen in unterschiedliche Klassen ein und das ist das eigentlich peinliche hier. Wer hat hier ein Rassenproblem? Ich würde sagen die Personen, die es sehen. Die Farbe tut nix zur Sache! Der Bierlieferant braucht zwei Arme, zwei Beine und ein Faß auf dem Rücken. Haar- und Hautfarbe sowie Geschlechtsteil sind für die Funktion unerheblich. Zefix!
(Der Eismann auf dem Zeltplatz war übrigens auch schwarz, männlich und glaub Christ (hatte ein Kreuz um). Ich erinnere mich aber eher daran, dass der jeden Tag eine Scheißgute ansteckende Laune sowie Eis dabei hatte und ich mich richtig auf den gefreut habe. Dufte Type war das.)
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Re: Positives & Negatives zum Taubertal-Festival 2022

#40 Beitrag von Elton »

Vorweg zum Ton der laufenden Rassismus-Debatte hier:
1. Auch lesbische, schwarze Behinderte können ätzend sein. (Vanny van Dannen)
2. Kottsack hat euch mit dem N-Wort gezielt getriggert und ihr habt angebissen und das noch nicht mal gemerkt. Respekt für Kottsack für die kommunikative Variante, Schande über die SJW-Snowflakes der Wokeria, die es einfach nicht lernen und drauf anspringen. Immer und immer wieder.

Sodele, und jetzt zum Thema Taubertal-Festival:

Aus Gründen konnte ich dieses Jahr leider nur am Freitag da sein und hab wegen der Sperrung des Engelbergtunnels auch noch Itchy verpasst :-( Meine Eindrücke sind daher stark eingeschränkt, weil ich genug damit zu tun hatte, Leute zu treffen und daher nichtmal alle Stände gesehen hab. Bevor ich meine Positiv/Negativ-Liste aufführe, noch eine kurze Einführung in Festival-Management:

1. Line-Up: Wer über die spielenden Bands und unverständliche Headliner jammert, muss bedenken, dass der Großteil des Line-Ups bereits für 2020 geplant war. Damals wussten zumindest ein paar Leute, wer AnnenMayKantereit ist.
2. Biervertrag: Das Spiel läuft so, dass KARO einen mehrjährigen Deal mit Beck's abgeschlossen hat. Die Einnahmen aus dem Vertrag sind wohl ziemlich relevant für die Gesamtkostensituation. Beck's hat damit das Exklusivrecht für das gesamte Festivalgelände. Das ist auch der Grund, warum selbst in den Supermärkten kein Bier der Rothenburger Landwehr-Brauerei mehr verkauft werden darf. Als das noch so war, sind die Leute reihenweise in den Supermarkt im Tal und haben sich dort die Becher mit Landwehr gefüllt und sind zurück zum Konzert. Beck's hat das aber mitgekriegt und abgewürgt. Gäbe es den Biergarten nicht, hätte man gar keine Chance auf gescheites Bier. Jedenfalls kauft Becks das Exklusivrecht und liefert das Equipment. Der Ausschank vor Ort läuft dann aber über das Catering. Vor ein paar Jahren war die Lage echt mal richtig schlimm und ich habe Beck's bzw. AB Inbev direkt kontaktiert. Das hat wohl einen ziemlichen Anschiss beim Catering-Dienstleister gegeben.
3. Catering-Dienstleister: KARO organisiert das Catering nicht selbst. Auch hierzu gibt es wieder einen Vertrag mit einem großen Dienstleister. Das ist Kegel Impuls. Die sind wohl recht dick im Geschäft bei Festivals. Die Bierlogistik kommt dann wegen dem Exklusiv-Vertrag von Beck's. Inklusive Vorschriften für zu verwendende Becher und das Spülmittel dafür. Letzteres wirkt sich dann auf die Qualität aus. Die Konzession an die Food-Trucks werden auch von Kegel vergeben, ob KARO da noch was mitredet und die noch zusätzlich die Hand aufhält, weiß ich nicht. Ich denke aber, dass Kegel einen Paketpreis bezahlt und dann nach unten eigene Konditionen vergibt. Der Herr Kegel soll lt. verschiedenen Gesprächen nicht der netteste Mensch sein. Aber Jörg, der für die Abwicklung verantwortlich ist, bemüht sich echt darum, dass alles läuft. Und das auch bei steigenden Preisen zumindest das Wasser bei 1,50 € noch fair zu bekommen ist. Oder das es zumindest an ein paar Ständen auch Spaten gibt. Die gehören ja wie Beck's auch zur ABInBev Gruppe. Und bei der Essensauswahl hat er ja meistens ein halbwegs gutes Händchen.
4. Bierläufer: Vor ein paar Jahren hatte ich mit Jörg schonmal über die Läufer geredet. Ich bin mir nicht mehr ganz sicher, aber soweit ich mich erinnere, hat er gesagt, dass den Job kaum einer machen will, außer denen, die es aktuell tun. Das ist echt kein Spaß, mit so nem Faß auf dem Buckel über den Platz zu laufen. Im Gegenzug kann man aber halt auch einiges nebenbei kassieren. Ob die Läufer als "Selbstständige" laufen oder von Kegel eingestellt werden, weiß ich nicht. Jedenfalls werden sie nach Fässern abgerechnet. Angenommen, du kriegst 100 Becher aus nem Fass und musst dafür 400 € an Kegel blechen, dann guckst du halt, dass es vielleicht auch für 120 Becher reicht. Deshalb werden die Becher besonders bei den Läufern gern mal unter Eich ausgeschenkt. Das wiederum ist Kegel natürlich ein Dorn im Auge, den zum einen fällt der Ärger auf sie zurück (Becks kriegt es zuerst ab, siehe oben, aber am Ende ist der Dienstleister schuld) und zum anderen fühlt sich Kegel selbst betrogen. Auch beim Rausgeld und Gesamtpreisrechnen gibt es wohl regelmäßig "Schwierigkeiten". Ob das bei einer größeren Diversität der Läufer anders wäre, wage ich nicht zu beurteilen. So oder so stellt sich die Frage nicht. Du musst für den Job die Leute nehmen, die ihn machen wollen und physisch dazu in der Lage sind. Ach und zu dem Einwand "dann soll Beck's halt mal gescheite Löhne zahlen".... kann Kegel (Beck's ist wie gesagt nicht zuständig) gern machen, aber da ihr hier gleichzeitig über die hohen Bierpreise jammert, gibt es da wohl einen Zielkonflikt. Wegen den Läufern eine Rassismus-Debatte anzufangen, ist absolut unnötig. Sonst können wir auch eine Gender-Debatte anfangen, warum denn die jungen hübschen Damen immer vorne an der Ausgabe bei der Theke stehen und die Jungs zapfen müssen (Hint: Sex sells).
5. Bierpreis insgesamt: Wir hatten dieses Jahr ein Vereinsfest, EK-Preis beim Bier war um die 3,00 € je Liter. Kegel bekommt es von Beck's bei den großen Abnahmemengen und wegen dem Exklusiv-Vertrag sicher etwas günsitger. Den Rest könnt ihr euch ausrechnen.
6. Preise allgemein: Die Preise steigen jedes Jahr. In diesem Jahr gibt es dazu das Problem, dass viele Hilfskräfte der Catering-Branche während Corona andere Jobs gesucht haben. Da muss erstmal Personal beschafft werden, und das will wohl mehr als sonst. Zumal der Mindestlohn auch gestiegen ist. Analog gehen die ganzen Einkaufspreise hoch, von der Energie ganz zu schweigen. Ergo braucht KARO mehr Geld von Kegel und Kegel mehr Geld von den Standbetreibern, die dann mehr Geld von den Kunden haben wollen. Das System dahinter nennt sich Kapitalismus. Hört sich komisch an, ist aber so.

Und jetzt zur eigentlichen Liste:

Positiv:
- Taubertal-Festival ist halt wie heimkommen. Kaum auf dem Gelände treff ich schon drei bekannte Leute einfach entlang des Weges. Bei nem Festival mit 15k Gästen.
- Jamie Ginger auf der VIP-Tribühne war gut gemischt.
- hmm... scheint eine kurze Liste zu sein

Negativ:
- Infos zu diversen Regeländerungen auf dem Gelände und vor allem beim Camping kam wie üblich bei KARO viel zu spät. Die Info-Politik muss da echt mal besser werden. Auch wenn an den Konzepten bis zum Schluss gearbeitet wird, sollten die wichtigsten Änderungen wie Auto nicht neben Zelt mindestens 6 Monate vorher bekannt gemacht werden, damit sich die Leute drauf einstellen können.
- Turnbeutelkontrolle am Haupteingang. Ich hab jetzt seit Jahren den Hashbag von BR3 dabei. Weil ich in Eile war, hab ich den Trick, sich den Tascheninhalt in die Hosentaschen zu packen, verpennt. Klar hat mich der Kerl am Eingang zurückgewiesen. Ich hab nicht weit weg geparkt und konnte alles in das Auto zurückbringen. Aber angenervt war ich damit definitiv. Daher vielleicht auch die kurze Positiv-Liste für meinen kurzen Freitagabend-Aufenthalt. Dieses ganze Taschenverbot wegen Terror ist absoluter Humbug. Wenn was aufs Gelände soll, kommt es auch drauf. Oder wurde vorher schon platziert. Man kann große Rucksäcke gern verbieten. Aber ein Stoff-Turnbeutel? Ernsthaft? Es gibt Leute, die einfach $Dinge mit dabeihaben wollen/müssen. Und nicht alles ist für die Hosentasche geeignet. Zumal es auf dem Gelände dann keinen juckt, wenn die Leute Taschen umhängen haben. Und es an den Sponsorenständen oft genug kostenlose Bags gibt. Das ist doch genauso scheinheilig, wie das Verbot von Tetra-Packs.
- Am Freitag haben echt nicht allzuviele Bands gespielt. Dann aber auch noch eine Überschneidung von Flogging Molly mit Kraftklub hinzubekommen, ist schon eine Leistung. Zumal letztes Mal Kraftklub nur als Sondergast nachts um 1 Uhr auf der SfN spielen durfte, Flogging Molly dafür 3. Head des Abends war. Nach dem ersten Song von Kraftklub fiel die Entscheidung dann zugunsten von Flogging Molly aus und die Wahl war wohl weise. Celtic macht halt einfach Laune.
- Am Samstag war ich kurz oben bei dem, was vom Tauberplanscher-Camp noch übrig ist. Die Leute waren grad beim Abbauen. Es kam, wie alle es sich gedacht haben. Da die großen Bands jetzt alle in einer Ecke und am Storm sitzen, kommt es zur Soundschlacht. Nachdem das eine Großcamp wohl eine 10-Song-Mallorca-Hits-Dauerschleife hatte, die man schon von der Straße aus hören konnte, wurde das vom Camp nebenan mit einem röhrenden Bass, dafür immerhin mit Rock-Musik beantwortet. Die Nachruhe wurde wohl auch nur am ersten Abend eingehalten. Das war wohl selbst für hartgesottene TTF-Besucher zu viel, daher wurden die Zelte des Tauberplanscher-Camps am Samstag mittag abgebrochen.
Vom Veranstalter wird seit Jahren immer auf die Beschwerden der Stadtbewohner wegen der Lautstärke verwiesen und jedes Jahr neue Maßnahmen ergriffen, die Camps zu beschneiden in der Hoffnung, dass es was bringt. Aber das einzige, was wirklich was bringen würde, wäre konsequentes Durchgreifen der Security. Aber deren Tätigkeitswillen ist ja in den letzten 20 Jahren nicht besser geworden. Statt also für (Nacht-)Ruhe auf dem Platz zu sorgen und übermäßig aufgedrehte Anlagen zu unterbinden, dröhnt es eben weiter. Lasst die Leute wieder campen, wo sie wollen, aber dafür eben mit durchgesetzter Ruhe. Wer sich nicht dran hält, bekommt eine Verwarnung und bei der dritten Verwarnung fliegt das Camp vom Platz. Und das muss auch gegenüber der lokalen Bauernjugend umgesetzt werden, deren Eltern womöglich sogar die Felder gehören. Nur so ändert sich was.
- Campen neben Auto abzuschaffen ist blöd.
- Campen neben Auto zu erlauben, wenn man dafür 40 € extra löhnt, ist bigott. Leute, dann schlagt das halt aufs Ticket um. Aber bitte kommt nicht mit Corona, Terrorgefahr oder Kinderpornos (das wär der dritte Grund, der üblicherweise genannt wird, wenn in Deutschland eine miese Regel durchgesetzt werden muss).
- Großcamps nochmal extra viel viel mehr abzukassieren, geht dann natürlich mal gar net.
- Stimmung oben war wohl nicht berauschend. Das hab ich selbst bei meinem kurzen Besuch gemerkt.
- Dixis oben waren nach meinem Eindruck deutlich weniger als sonst. Vor allen Dixie-Batterien, die ich gesehen habe, waren lange Schlangen. Letztes Mal, als ich gecampt hab, gab es sowas eher selten.

Fazit:
Für mich war es leider nur ein kurzer Besuch. Von vielen Altstars hört man, dass es unwahrscheinlich ist, ob sie nächstes Jahr nochmal kommen. Wie sich das Taubertal-Festival weiterentwickelt, insbesondere durch die Beteiligung von BMG an KARO, muss sich in den nächsten Monaten entscheiden. Vielleicht wird es besser, vielleicht schlechter. Im Jahr 1 nach der Corona-Pause sollte man aber noch nicht alles abschreiben. Gebt unserem geliebten Tal nochmal ne Chance.
Burn the land, boil the sea, but you can't take the sky from me!
Listen. Don't blink. Run!

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