Elton hat geschrieben:SCHILLINGSFÜRSTgirl hat geschrieben: Was hat Moral mit Gesetzen zu tun? Außerdem verhält sich gerade der Staat in manchen Fällen unmoralisch. Und selbst wenn das passen würde, müssen sich die Menschen erstmal an die Gesetze halten. Ist man aber in jedem Fall unmoralisch, wenn man sich nicht dran hält?
mit den ersten beiden zitierten Sätzen widersprichst du dir ja schon selbst;) auch etwas unmoralisches hat ja mit Moral zu tun.
Ich versuchs mal nen groben Überblick zu verschaffen
Kant trennt ja klar das moralische vom gesetzlichen. Der optimale Staat versucht Normen (bzw Gesetze) zu schaffen, die für die gesamte Gesellschaft den optimalen Nutzen hervorbringen. Ob das für das Individuum moralisch gesehen "gut" ist, sei erstmal dahingestellt. Nach Durkheim ist die Gesellschaft eben mehr, als die Summe der Individuuen; verfolgt also als Ganzes dementsprechend auch andere Ziele. Von daher kann man eben auch aus Sicht der Individuuen nicht immer verstehen wie die Gesellschaft (hier der Staat) handelt, bzw. kann die Gesellschaft nicht immer entsprechend der moralischen Sichtweise jedes Einzelnen handeln.
@SCHILLINGSFÜRSTgirl: Das ist jetzt nur mal ein ganz grober Überblick, vielleicht hilfts dir ja etwas weiter. Hab zu Kant noch nichts gelesen und berufe mich hier auf Durkheim (dessen Arbeit aber auf Kant aufbaut). Ob Moral direkt aus Recht resultiert, wage ich zu bezweifeln. Ich könnte mir zwar vorstellen, dass gewisse moralische Ansichten aus festgelegten Normen enstehen, aber genausogut kann es sein, dass die Norm/das Recht aus der moralischen Ansicht resultiert oder vielleicht sogar teilweise im angeborenen "Selbsterhaltungstrieb" des Menschen liegt.
So gesehen kann ich schon nachvollziehen, dass diese ganzen Soziologischen Theorien jemandem als schwachsinnig erscheinen. War teilweise anfangs auch mein Gedanke, aber alle anderen Bereiche wie Migrationssoziologie oder Bevölkerungswissenschaft, welche z.b. für eine Stadtentwicklung nicht wegzudenken sind, bauen eben auf solchen Tatbeständen auf.