Wie schonmal erwähnt sollst du nicht kleindeutsch denken, denn das ist falsch. Die meisten Journale sind gar nicht in einer Printversion verfügbar, sondern rein elektronisch. Die Journale sind der Konsenz, auf den sich die WissenschaftsWELT geeinigt hat. Sie sind international und die Organisation der Zugänglichkeit und der Qualitätssicherung ist deren Aufgabe, für die sie Geld verdienen. Die ganze Welt macht das so und bevor es keine Weltregierung gibt, ist die Diskussion darüber müßig. Deutschland würde sich isolieren, würde es aus diesem System ausbrechen. Weiterhin habe ich dir schonmal erklärt, wie verlässlich Open Access Publikationen zu sehen sind. Dort landen entweder Abhandlungen von absoluten Idealisten (ich denke, eher selten) und eben der ganze Schrott, der zu schlecht oder zu lückenhaft für echte Journale ist.Elton hat geschrieben:@Kottsack:
Zur freien Verfügbarkeit von Forschungsergebnissen... die Sachen aus den mit öffentlichen Geldern erforschten Studien werden ja sowieso in den meisten Fällen veröffentlicht. Also zieht das Argument mit dem kostenlosen Wissenstransfer an andere nicht wirklich. Im Moment ist es nur so, dass die Ergebnisse nur in sauteuren Publikationen irgendwelcher Wissenschaftsverlagen rausgebracht werden. Und das passt net. Genauso wie die ARD und ZDF Eigenproduktionen dauerhaft frei verfügbar sein sollten, sollten eben auch die Studie über das Liebesleben des Regenwurms bei Sonnenschein kostenlos und frei zugänglich stehen. Wenn die Chinesen die Ergebnisse wollen um daraus Kapital zu schlagen, würden die ansonsten auch die Publikation kaufen und hätten das gleiche Ergebnis. Wir reden ja nicht über High-Tech-Materialien, die zufällig bei ner anderen Sache als Abfallprodukt entstanden sind und ggf. auch von den Universitäten oder so kommerziell vermarktet werden können. Da gibts ja dann auch die Möglichkeit über Patente. Aber das andere Zeug hab ich über die Steuern schon bezahlt. Also will ich nicht auch noch das Heftchen dieses Wissenschaftsverlags zahlen müssen, nur weil der die Studie auf Totholz rausbringt, obwohl mir ne PDF gereicht hätte. Und überhaupt.... was zahlt denn der Verlag überhaupt dafür, dass er das abdrucken darf?
Die Journale sind die Möglichkeit, sich über den aktuellen Stand der Wissenschaft zu informieren, ohne weltweit auf irgendwelchen Kongressen rumzusitzen.
Universitäre Grundlagenforschung ist in erster Linie immer ein Zuschussgeschäft, aber gerade dieser Staat sollte es sich leisten, diese zu bezahlen, denn so werden qualifizierte Forscher am Objekt ausgebildet und die zählen dann anschließend zu den Leistungsträgern der Gesellschaft, die mal mehr Steuern als der Durchschnitt bezahlen und so das marode System mit aufgeblähtem Beamten- und Volksvertreterapparat am Laufen halten. Irgendjemand muss ja den überwiegend sinnfreien Verwaltungsmist bezahlen.
So, warum überhaupt möchtest du freien Zugang zu naturwissenschaftlichen Publikationen haben? Als Ungelernter verstehst du die sowieso nicht und falls du dich Hobbymäßig damit beschäftigst, dann musst du dich mit aktuellen Fachbüchern auf dem Laufenden halten, wo ca. alle 2 Jahre neue Auflagen erscheinen, wo relevante Dinge sowieso mit eingearbeitet sind.
So, nochmal zurück zur freien Zugänglichkeit: ich verstehe nicht, wie sich das gesetzlich begründen ließe, dass für Bundeswehr und Polizei Extrawürste gemacht werden sollen und alles andere soll verramscht werden. Wie ließe sich das begründen? Gleiches Recht für alle, und sei es auch noch so hohl.