Ich war gestern bei....

Welche Open-Airs besucht ihr sonst noch? Welcher Gig hat euch besonders gefallen / gelangweilt? Ihr sucht Leute für ein gemeinsames Konzert, dann seid ihr hier richtig...

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kottsack
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Re: Ich war gestern bei....

#741 Beitrag von kottsack »

Nö, ich hab nicht Buh gerufen - kann ja sein, dass ich bei irgendjemandem da ein Trauma auslöse. Es hat ja den meisten auch gefallen und selbst, wenn es ihnen nicht gefallen hätte - sie hätten es sich nicht anmerken lassen glaube ich.

Denn, erstens: was bringt es, im Netz mit einem Konzert anzugeben und die ganze Abendstory dran aufzuhängen und dann zugeben zu müssen, dass es nicht gut war?

Zweitens: die sind ja so Obrigkeithörig - und das gilt auch für jemanden, der vor ihnen auf ner Bühne steht - dass Widerworte oder Mißgunstbekundungen niemals im Real Life getätigt werden dürfen. Das können die gar nicht. Trauen sich nicht. Haben es noch nie ausprobiert.

Und drittens: was hätte es gebracht? Ich hab schon auch immer noch im Hinterkopf, dass da Leute vor der Bühne waren, denen Corona 3 Jahre der geilsten Zeit im Leben geraubt hat. Die waren alle so kurz vor 20–25 schätze ich mal. Und die hatten einen tollen Abend, wie auch immer der objektiv zu sehen ist. Die hatten Spass. Und hätte ich hinterher meinen Unmut geäußert, der berechtigt war, wären die mit einem richtigen Scheißgefühl da rausgegangen, weil die mit sowas nicht umgehen können. Was hätte es also gebracht? Mir tun die 30 Euro zum Glück nur ideel weh. Von daher: scheiß drauf. Ich hab schon so viel besseres gesehen und erlebt. Mir hat Corona kaum weh getan. Ein paar Todesfälle im Umfeld wie jeder eben auch und ansonsten wars eine spannende Zeit, die persönlich irgendwie auch witzig war. Ich muss nicht mehr jede Woche 5-7x auf die Rolle - danke, diese Jahre hatte ich schon und steh ich eh nicht mehr durch. Die jetzt hatten das nicht und pirschen sich langsam ran. Also lass ich die doch und ziehe altklug im Netz über diese Pflunze auf der Bühne her. Und freu mich, dass ich im Milla war. (ich glaub, ich geh sogar zu Angelika Express, einfach nur, weil die bald im Milla spielen. Und Dirk weiß, was ich von denen halte)
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kottsack
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Re: Ich war gestern bei....

#742 Beitrag von kottsack »

Ich hab ja nicht mal einen Youtube-Account - sollte ich vielleicht mal machen - dann würde ich nicht dauernd Autovideos und Inhalte von diesem AfD-Gesocks bekommen.

Aber ich hab einen Fanbericht für die Veranstaltung für Eventim geschrieben und der wurde tatsächlich veröffentlicht. Wundert mich und hätte ich nicht mit gerechnet, aber finde ich cool.
Nein, es kann nicht sein, dass der Geld für sowas verlangt und die Leute so verarscht werden.

https://www.eventim.de/artist/bevn/

PS: Eventim ist ein schlechter Verein!
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Dash
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Re: Ich war gestern bei....

#743 Beitrag von Dash »

kottsack hat geschrieben: Sonntag 24. September 2023, 16:52 Und Dirk weiß, was ich von denen halte)
Echt? :?: Kann mich nicht erinnern :-)
Ich fand die zu Anfang zu "geh doch nach Berlin"-Zeiten echt gut, dann leider nur noch beliebig :roll:

Ansonsten hast du schon recht: warum der zufriedenen Mehrheit den Abend versauen.
Aber Nachkarteln auf Eventim passt ja auch :-)
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sumisu
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Re: Ich war gestern bei....

#744 Beitrag von sumisu »

... Baboon Show, Z-Bau Nürnberg (28.09.)

Ich fasse mich kurz: die Vorband (Spiders, auch aus Schweden - ca. 45 Min.) gefiel mir grundsätzlich ganz gut, irgendwie ist der letzte Funke dann aber doch nicht übergesprungen. Baboon Show (etwas mehr als 1,5h netto) haben grandios abgeliefert. Ich mag die einfach und sie sind momentan genau das, was ich am liebsten höre. Am Ende keine großen Überraschungen (ok, ein Song zusammen mit der Sängerin von Spiders) aber wie immer publikumsnah und sie haben alles gegeben. Wie schon im Tal hat sich der neue Gitarrist sehr gut eingefügt. In meinen Augen ein echter Glücksgriff, da der Vorgänger (jetzt bei Mando Diao) ja schon auch irgendwo einzigartig war. Wie es alle 4 für sich ohnehin sind. Das Publikum hat gut mitgemacht. Die Getränkeversorgung war eine Katastrophe. Für ein Bier ist man knapp eine halbe Stunde angestanden. Das war etwas schade. Ansonsten ein top Abend.
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unkow
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Re: Ich war gestern bei....

#745 Beitrag von unkow »

sumisu hat geschrieben: Freitag 29. September 2023, 08:57 Die Getränkeversorgung war eine Katastrophe. Für ein Bier ist man knapp eine halbe Stunde angestanden. Das war etwas schade. Ansonsten ein top Abend.
Oh echt? Normal funktioniert das im Z-Bau immer Recht gut.

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kottsack
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Re: Ich war gestern bei....

#746 Beitrag von kottsack »

...am Donnerstag beim Tourauftakt der Kapelle Petra zum neuen Album "HAMM" im Ampère in München.

Das Ampère ist das kleine Ding von der Muffathalle, mitten in der Stadt gelegen und mit den Öffis die am schlechtesten zu erreichende Konzerthalle in München. War aber ok und zum Glück hats am Hinweg pünktlich das regnen aufgehört.
Das Ampère selbst hat für einen Konzertsaal eine komische Form. Rechteckig ja, aber eher breit als tief, so dass man eine sehr breite Bühnenfront hat, die glaub ich breiter ist als der Raum tief ist. Dazu gibt es noch einen über die ganze Breite zugänglichen Balkonbereich, so dass die Leute in zwei Ebenen stehen. Oben war ich noch nie, aber man kann, wenn man will, einfach ohne Sonderticket auch hochlatschen. Grad gut für kleinere Leute, die nur das Konzert sehen wollen. Die können sich oben an die Brüstung hängen und einfach kucken - ich bin so froh, dass ich groß bin.
OK, Vorband waren False Lefts oder so. Eine Frau mit allerlei großen Trommeln und ein Typ mit hoher Stimme, viel Hall und E-Gitarre. War für sich interessant, wenig mitreißend und hat nicht zur Hauptband gepasst. Das war schon sehr künstlerisch. Bei dem Auftritt hat man aber auch schon das Problem des Abends gesehen oder besser nicht gehört: es war zu leise. Die Band hat gespielt und ich hab das Geratsche der Leute am Ausschank dennoch gehört. Das war beim Hauptact ein wenig besser, aber die waren immer noch zu leise, obwohl ich vielleicht 3m vom Sänger wegstand und eine Box direkt zwischen uns hatte.
Vielleicht lag das am zweiten Problem: ich habs als Rentnerkonzert bezeichnet. Das Publikum war einfach nur alt. Ich bin ja auch Ü40 inzwischen, aber ich war glaub mit der jüngste. Vor mir stand einer mit einem Wanderrucksack auf dem Rücken, in Reihe eins direkt vor der Bühne war ein Typ, der aussah wie Hans Maulwurf, der sich so ungefähr nicht bewegt hat und ein Kind in Reihe eins hat irgendwann während des Konzerts das Handy der Mama bekommen, damits ein wenig spielen kann; generell ganz viele Eltern waren mit Kindern da, als wir ein wenig das Tanzen angefangen haben wurden wir gebeten, nicht zu rempeln. Schlimm und hat mir dann auch einfach die Lust genommen. Da es mein erstes reines Kapelle Petra Konzert war meine Frage: ist das bei denen immer so? Ist das normal bei denen, dass die die Musik zu leise haben und solche Leute da kommen? Falls ja, warum bestuhlen die dann nicht gleich? Ich hab nix gegen Leute, die ihre Kinder mitbringen - musikalische Früherziehung ist ja was Feines - aber diese Egozentrik von vielen Eltern kommt halt dann auch gleich immer mit dazu und das ist das, was mich dann total aufregt. Im Ampère gibts den Balkon, einen Treppenbereich auf der einen Seite, wo die kleinen Prinzen und Prinzessinen auch erhöht stehen können und alles sehen können - da muss ich mich doch nicht mit den Kleinen vor die Bühne quetschen, wo sie dann das ganze Konzert über einen Arsch von einem Fremden im Gesicht haben? Und dann die Fremden auch noch anraunzen und denen den Spaß vermiesen.

Naja, die Lieder vom neuen Album waren für mich erstmal ziemlich mittelmäßig. Ich habs mir gekauft und muss mir das noch ein wenig genauer anhören. Vor lauter Geratsche um mich rum hab ich die Texte nicht so ganz verstanden. Man merkt schon, dass das "Nackt"-Album das mit Abstand erfolgreichste von ihnen war - es ist auch saugut. Davon kamen auch glaub die meisten Lieder. Wirklich ältere Sachen musste man leider mit der Lupe suchen. Ich glaube 3 ältere Sachen haben sie gespielt (geht mehr auf Konzerte, Ja und noch eins. Weiß es nicht mehr). Naja, war nett, sie mal gesehen zu haben. Ich werd das nicht mehr wiederholen. Hat mir leider nicht gut gefallen, wofür die Band am wenigsten kann. Die waren schon sehr gerührt - klar, erstes Konzert, Tourauftakt, zündet das alles? - Ja, hat im Rahmen funktioniert und falls die das so gewohnt sind, dann wars für die ein Erfolg.
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Re: Ich war gestern bei....

#747 Beitrag von Dash »

Wir sind heute in Nürnberg :-D hochverlegt vom Club Stereo in den Hirschen, deswegen geht es auch schon um 18:45 Uhr los :-) taugt mir.
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Re: Ich war gestern bei....

#748 Beitrag von kottsack »

Dash hat geschrieben: Samstag 3. Februar 2024, 14:45 Wir sind heute in Nürnberg :-D hochverlegt vom Club Stereo in den Hirschen, deswegen geht es auch schon um 18:45 Uhr los :-) taugt mir.
Und wie wars bei Euch? Warst zur Abendschau wieder zuhause? :mrgreen:
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Re: Ich war gestern bei....

#749 Beitrag von Dash »

kottsack hat geschrieben: Dienstag 6. Februar 2024, 09:55 Und wie wars bei Euch? Warst zur Abendschau wieder zuhause? :mrgreen:
Scheiße, hatte gerade einen sehr langen Bericht geschrieben, Tab abgestürzt :-(
Ich schaue mal, dass ich das noch nachreiche :evil:
Auf die Schnelle: es war ein tolle, kurzweiliger Abend ohne Kinder :-)
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Re: Ich war gestern bei....

#750 Beitrag von kottsack »

Ärgerlich sowas.

Was für einen Browser nimmst Du denn? Ich hatte das früher auch immer mal wieder und ab irgendeiner Version speichert der Firefox den Eintrag in Fenster ab. So kann ich mit dem "zurück"-Button viele Seiten zurückspringen und voilà, da steht es wieder.
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Re: Ich war gestern bei....

#751 Beitrag von kottsack »

Freitag, selbe Stelle wie die Woche davor, Dr. Krapula im Ampère.

Ja, hat das Ampère für mich rehabilitiert. Ich musste feststellen, dass das Publikum bei Kapelle Petra wohl einfach unglaublich lahm war. Krapula tat sich natürlich mit der Musik etwas leichter - tanzbares südamerikanisches Zeuch aus der Bandbreite Hip-Hop, Crossover, Latin, tanzbares Ska-Zeuch. Und sie hatten den Vorteil, dass sie ein ich schätz mal zu 3/4 südamerikanisches Publikum hatten. Das ist halt der Vorteil an so einer großen Stadt wie München. Da sammelt so eine Band halt so viele davon ein, dass es quasi ein Heimspiel für die Band ist. Und da durften wir als Kartoffeln mitmachen. War schon cool!
Es gab keine Vorband und die Band hat gute 2h gespielt. Ich hab mir mal vor einem halben Jahr 2-3 Lieder angehört, die hatten mir gefallen und ich hab Karten gekauft, wusste aber nix mehr drüber, als ich in der S-Bahn dorthin saß. Hat gepasst. Drums, Bass, Gitarre, ein Keyboarder mit allerhand Musikeffektgeräten und ein Sänger. Gesungen haben aber alle bis auf den Basser - schön abwechselnd, zusammen. Das war schon cool. Ansagen waren auf spanisch und manchmal ein bisschen auf ganz schlechtem Englisch. Hat aber schon gepasst und wir haben zusammen mit dem ganzen Laden getanzt. Nach 2-3 Liedern hatten sie von allen die Beine in Bewegung und ich fand sie gut. Kein Oberburner, aber einfach ein guter Abend!

Mal ein paar Hörproben:







Das ist so ganz gut die Bandbreite. Keine Ahnung, was die da singen. Aber egal.

Aja, und die Lautstärke war zum Glück normal. Die Kapelle hat einfach nicht genug aufgedreht.
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Re: Ich war gestern bei....

#752 Beitrag von rulaman »

kottsack hat geschrieben: Samstag 3. Februar 2024, 14:07 ...am Donnerstag beim Tourauftakt der Kapelle Petra zum neuen Album "HAMM" im Ampère in München.

Das Ampère ist das kleine Ding von der Muffathalle, mitten in der Stadt gelegen und mit den Öffis die am schlechtesten zu erreichende Konzerthalle in München. War aber ok und zum Glück hats am Hinweg pünktlich das regnen aufgehört.
Das Ampère selbst hat für einen Konzertsaal eine komische Form. Rechteckig ja, aber eher breit als tief, so dass man eine sehr breite Bühnenfront hat, die glaub ich breiter ist als der Raum tief ist. Dazu gibt es noch einen über die ganze Breite zugänglichen Balkonbereich, so dass die Leute in zwei Ebenen stehen. Oben war ich noch nie, aber man kann, wenn man will, einfach ohne Sonderticket auch hochlatschen. Grad gut für kleinere Leute, die nur das Konzert sehen wollen. Die können sich oben an die Brüstung hängen und einfach kucken - ich bin so froh, dass ich groß bin.
OK, Vorband waren False Lefts oder so. Eine Frau mit allerlei großen Trommeln und ein Typ mit hoher Stimme, viel Hall und E-Gitarre. War für sich interessant, wenig mitreißend und hat nicht zur Hauptband gepasst. Das war schon sehr künstlerisch. Bei dem Auftritt hat man aber auch schon das Problem des Abends gesehen oder besser nicht gehört: es war zu leise. Die Band hat gespielt und ich hab das Geratsche der Leute am Ausschank dennoch gehört. Das war beim Hauptact ein wenig besser, aber die waren immer noch zu leise, obwohl ich vielleicht 3m vom Sänger wegstand und eine Box direkt zwischen uns hatte.
Vielleicht lag das am zweiten Problem: ich habs als Rentnerkonzert bezeichnet. Das Publikum war einfach nur alt. Ich bin ja auch Ü40 inzwischen, aber ich war glaub mit der jüngste. Vor mir stand einer mit einem Wanderrucksack auf dem Rücken, in Reihe eins direkt vor der Bühne war ein Typ, der aussah wie Hans Maulwurf, der sich so ungefähr nicht bewegt hat und ein Kind in Reihe eins hat irgendwann während des Konzerts das Handy der Mama bekommen, damits ein wenig spielen kann; generell ganz viele Eltern waren mit Kindern da, als wir ein wenig das Tanzen angefangen haben wurden wir gebeten, nicht zu rempeln. Schlimm und hat mir dann auch einfach die Lust genommen. Da es mein erstes reines Kapelle Petra Konzert war meine Frage: ist das bei denen immer so? Ist das normal bei denen, dass die die Musik zu leise haben und solche Leute da kommen? Falls ja, warum bestuhlen die dann nicht gleich? Ich hab nix gegen Leute, die ihre Kinder mitbringen - musikalische Früherziehung ist ja was Feines - aber diese Egozentrik von vielen Eltern kommt halt dann auch gleich immer mit dazu und das ist das, was mich dann total aufregt. Im Ampère gibts den Balkon, einen Treppenbereich auf der einen Seite, wo die kleinen Prinzen und Prinzessinen auch erhöht stehen können und alles sehen können - da muss ich mich doch nicht mit den Kleinen vor die Bühne quetschen, wo sie dann das ganze Konzert über einen Arsch von einem Fremden im Gesicht haben? Und dann die Fremden auch noch anraunzen und denen den Spaß vermiesen.

Naja, die Lieder vom neuen Album waren für mich erstmal ziemlich mittelmäßig. Ich habs mir gekauft und muss mir das noch ein wenig genauer anhören. Vor lauter Geratsche um mich rum hab ich die Texte nicht so ganz verstanden. Man merkt schon, dass das "Nackt"-Album das mit Abstand erfolgreichste von ihnen war - es ist auch saugut. Davon kamen auch glaub die meisten Lieder. Wirklich ältere Sachen musste man leider mit der Lupe suchen. Ich glaube 3 ältere Sachen haben sie gespielt (geht mehr auf Konzerte, Ja und noch eins. Weiß es nicht mehr). Naja, war nett, sie mal gesehen zu haben. Ich werd das nicht mehr wiederholen. Hat mir leider nicht gut gefallen, wofür die Band am wenigsten kann. Die waren schon sehr gerührt - klar, erstes Konzert, Tourauftakt, zündet das alles? - Ja, hat im Rahmen funktioniert und falls die das so gewohnt sind, dann wars für die ein Erfolg.

Ich war in Stuttgart im Wizemann ( war hochverlegt vom Club Cann) und kann nur sagen, dass das von der Stimmung wahrscheinlich das beste Kapelle-Konzert war das ich bisher gesehen habe. Bereits nach dem Opener wurde lautstark um Zugabe gebeten, was Herr Scholz dann auch gerne immer mal wieder in seinen Ansagen aufgriff. Die Labersäcke während einem Konzert wird man zwar wohl niemals los, war aber erträglich. Man könnte jetzt natürlich an der Spieldauer(90 Minuten) oder der Songauswahl herummäkeln, wäre für mich aber jammern auf hohem Niveau. Klar, „ Geht mehr…“ war der einzige Song der älter als 10 Jahre war, aber vom Material ab dieser Zeit war alles Essentielle dabei. Das neue Album hat mir auch erst beim zweiten Hören gefallen, das geht mir aber mittlerweile komischerweise bei fast allen neuen Alben der Bands auf meiner Liste so. Die Vorband war wirklich… seltsam, ziemlich noisy. Meinem Begleiter hat es aber gefallen.
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Re: Ich war gestern bei....

#753 Beitrag von kottsack »

...gestern bei NowEx im Backstage. Die Veranstaltung war im Club, also dem kleinsten Raum vom Backstage und ich schätze mal, es waren so 70 Leute da. Vorband war Caitlin Dalton, eine Sängerin mit guter Stimme und Akkustik-Gitarre. https://caitlindalton.de/about/

Hat mir zuerst gefallen, dann wars das zelebrieren von Psychokrankheiten und dann war bei mir zumindest der Ofen aus, weil mich dieser Trend voll anfault. Ein wie ich finde, unschaffbares "Where's my mind"-Cover, was man einfach nicht covern kann, weil diese Stimme des Originals einfach keiner nachmachen kann, hats dann für mich endgültig gekillt. Der Auftritt war auch der komplette Downer so insgesamt. Sie hatte ein paar Fans auch am Start, die sie gefeiert haben, aber es hat so eine komische Stimmung in den Raum gebracht. Eine Akkustik-Gitarre ist halt sehr leise; es waren auch Leute da, die einfach beim Ratschen an der Bar saßen, Sonntag Abend mit Freunden ein Bier trinken, bisschen quatschen, hinterher ne Band kucken - und das ging irgendwie nicht zusammen. Klar, die haben drübergeratscht und die, die vor der Bühne standen, haben böse Blicke nach hinten geschickt und ich hab mich auch nur zu meinen Begleitern flüstern trauen. Also ja, irgendwie war das einfach der falsche Ort, wie ich finde und unangenehm.

Aber dann zur Hauptband, bzw. dem Hauptact war dann alles gut. NowEx ist eigentlich nur einer. Er hat wohl während Corona angefangen, Lieder zu schreiben und einzuspielen und geht damit auf Tour. Da er nicht alles alleine machen kann, hat er sich zwei Tourmusikanten mitgenommen. So waren auf der Bühne: einer am normalen/elektrischen Schlagzeug, einer am Bass und Keyboard und der Sänger mit Gitarre, Keyboard und so einem Sounddings. Es ist aber schon alles auf ihn ausgelegt. Eine wuchtige, tapsige Erscheinung, die sich, für diese Musik ganz untypisch, total auf der Bühne über alles gefreut hat - wie so ein junger Hund. Ein Lied hat geklappt, die Leute haben sich gefreut, er hat gejubelt, als hätte er ein Tor geschossen. Der wusste teilweise nicht, wohin mit seiner Freude, hat gestrahlt und es war einfach toll. Er hatte auch noch so ein Soundboard dabei, hatte aber wegen der Gitarre keine Hand frei, wollte aber was vom Soundboard spielen. Also hat er sein Mikro halb gegessen und am Ständer rüber gedreht. Das hab ich noch nie gesehen.

Fazit: Nicht ganz meine Musik, aber echt gut und kurzweilig. Das Konzert hatte genau die richtige Länge, die richtige Abwechslung zwischen ruhigen und krachigen Liedern. CD-Kauf war obligatorisch. Ich fands einen gelungenen Abend.
https://www.now-ex.com/

Hab einfach mal 3 blind ausgewählt. Ich hab noch keine Ahnung, was was ist.






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Re: Ich war gestern bei....

#754 Beitrag von unterfranke06 »

Ich war am Donnerstag in der PoHa in Würzburg bei TurboBier. Ich hatte Karten gewonnen über rcn und war schon ganz gespannt. Allerdings war ich eher in Vorfreude auf ThunderKant 🤣 Eingang war um 18:30 Uhr noch sehr einfach, das einzige Problem war, unsere Gästelistenplätze zu finden. Bier war okay, mit 4,50€/0,4l leistbar.

Was mir nicht bewusst war, weil das nicht so promoted wurde war, dass zwei weitere Vorbands da waren. Eis und Focus.

Eis war eine starke Performance von der gesamten Band, Musik hört sich sehr gut an. Der Lead Sänger hat Spaß an dem, was er da auch der Bühne macht und das sieht man.

Focus. ging was das angeht fast nahtlos weiter, auch hier hat der Sänger eine Bühnen Präsenz, die seinesgleichen sucht. Gerade gesehen, dass die du auf TTF sind dieses Jahr. Empfehlung ist raus!

ThunderKant war, wie bei unserem ersten Treffen letztes Jahr auf dem Lutzi auch wieder genial. Diesmal wurde kein Ketchup auf der Bühne und auch kein Konfetti in der Menge zum werfen verteilt. Mit den Wasserbällen, die im Zuschauerraum geworfen wurden, konnte aber immerhin passend zum Lied eine Interaktion gestartet werden.

Bei TurboBier verbrachten wir die meiste Zeit im Moshpit, wo wir auch wieder die Band von Focus. trafen 😬 mit dem Lead Sänger von Eis kamen wir auch nochmal für uns Gespräch. Als in allem ein gelungener Abend! 😉
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Re: Ich war gestern bei....

#755 Beitrag von Erdbeerschorsch »

... letzten Do. bei Rogers im Hirsch in Nürnberg

Es haben 3 Bands gespielt, Casino Blackout, Sperling und die Rogers eben.

Der Hirsch war nur zur Hälfte voll, schade einerseits, aber natürlich schön, dass man sich ohne Problem hinten auf die Empore raufstellen kann und alles im Blick hat.

Zu den Bands:

Casino Blackout

Kannte ich nicht, hatten 25 Minuten, mich haben sie leider nicht gekriegt. Ist Alternative, ich fand das live aber relativ austauschbar. Werd mich das nächste Mal, bevor ich sie wieder mal sehe, wieder mit ihnen beschäftigen, denke, es könnte sich echt lohnen.

Sperling

Von denen hab ich das neue Album dann doch einmal vorher durchgehört. Der Sänger könnte stimmlich der kleine Bruder von Casper sein. Sind aber auch nicht mein Fall, mir ist das zu depressiv. Meinem Kumpel haben sie super getaugt, der hat sich dann noch von ihnen am Merchstand das neue Album gekauft.
Kann mir die auf dem Noisehausen nochmal anschauen, wenn, dann eher aber so nebenbei. Vermutlich werden die dann mal ein großes Ding und ihr dürft mich alle auslachen.

Rogers

Sind auch lange, lange an mir vorbeigegangen, ich frag mich immer noch, warum? Wollte die nach dem Biberttal letztes unbedingt wieder sehen und es war dann ein klasse Auftritt.
Die 20 Songs waren fast zur Hälfte vom neuen Album, der Rest dann Hits. Stimmung war gut für nen Do. Abend, der Sänger bringt dann auch Ansagen, bei denen der ganze Saal lacht (will jemand Haschpralinen - wir haben noch welche übrig/ wer scho zu viel gesoffen hat, einfach nach dem Konzert an die Bar kommen, ich sprech' Deinem Chef dann auch persönlich ne Sprachnachricht auf). Das ist so ein sympathischer liebenswert Kaputter, ich mag sowas total.

War ein guter Konzert-Abend, Rogers haben einfach abgeliefert. Ich bin happy mit einem Grinsen im Gesicht nach Hause gegangen, find ich gut. Daumen hoch :daumenhoch01:
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Re: Ich war gestern bei....

#756 Beitrag von unterfranke06 »

Danke!

Rogers haben mich von Anfang an abgeholt gehabt und seitdem versuche ich jeden dazu zu bringen, sich das anzuhören und abzufeiern 😊
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Re: Ich war gestern bei....

#757 Beitrag von rulaman »

Die Rogers und ich...eine seltsame Geschichte.
Hab die schon gesehen als Vorband von Sondaschule und Bad Religion, beim U&D Lindau, auf dem Taubertal usw...
Aber für eine komplette Show hat es noch nie gereicht. Immer was was, aktuell in Stuttgart musste ich bei meinem Eishockeyclub einspringen.
Aber die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt.
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Re: Ich war gestern bei....

#758 Beitrag von rulaman »

Vergangenen Samstag hat es endlich nach sieben langen Jahren geklappt...

Der Butterwegge kam mit seiner Band ins Beteigeuze zu Ulm und lieferte ein fulminantes Konzert ab.

Den Herrn Butterwegge habe ich zum ersten Mal beim 15 Jahre Sonderschule vor sieben Jahren in Gelsenkirchen gesehen und war sofort angetan.
Die beiden ersten Scheiben waren noch eher so ein Singer/Songwriter-Ding, bevor er sich mit Album 3 auf seine Punk-Wurzeln zurückbesann und seither drei richtig starke Alben abgeliefert hat. Leider hat er es mit Band noch nie in den Südwesten geschafft ,
nun hat es endlich geklappt.
Das Beteigeuze ist ein kleiner Punkerclub, der bereits seit 30 Jahren besteht. Ich schätze mal, es waren gute 100 Leute da, arg viel mehr hätten auch nicht reingepasst. Der Support des Punk-Duos Schofisch und Rueß kam schon mal sehr gut an, war ganz unterhaltsam. Leider hat ,man die Texte kaum verstanden.
Bei Butterwegge ging es dann vom ersten Ton an gut ab, der ganze Laden war in Bewegung und es wurde auch reichlich gepogt. Zwischen die Abgehnummern wurden zwei-dreimal auch nachdenkliche Songs mit entsprechender Vorgeschichte eingeschoben. Ansonsten ist Carsten Butterwegge einfach auch ein guter Geschichtenerzähler, unterhaltsam und lustig und geht auch auf das Publikum ein. So vergingen Eindreiviertel Stunden wie im Flug, nach der Show mischten sich die sechs Musiker dann noch unter die Leute für den ein oder anderen Plausch.
Ich hoffe, bis zum nächsten Mal vergehen nicht wieder 7 Jahre, werde langsam alt und auch der Butterwegge ist ja nicht mehr der Jüngste.
Für die zweite Jahreshälfte hat er wohl vor noch eine weitere Konzertrutsche zu machen, auch in Städten wo er noch nie war.
Da hoffe ich mal auf Stuttgart, Karlsruhe oder Reutlingen.
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Re: Ich war gestern bei....

#759 Beitrag von rulaman »

Mit den Herbstkonzerten des Herrn Butterwegge hat es nun leider nicht geklappt für mich, 335 Kilometer als kürzeste Entfernung sind dann doch too much...
...aber et jibbt ja auch noch andere gute Mucke wie der Herr sagen würde.

Also mal wieder in die Heimat nach Stuttgart und zwar ins JuHa West, wo am Freitagabend ein Musiker namens Dave Collide das Releasekonzert zu seinem jüngst erschienenen, ersten voll instrumentierten eigenen Album gab.
Dave Collide hatte ich zum ersten und bisher einzigen Mal als Support (solo) für Tim Vantol im Wizemann gesehen, kurz nach Corona. Fand ihn ganz gut, nach dem Konzert hat er mir erzählt, dass er zwar in Stuttgart lebt, aber in Herrenberg aufgewachsen ist.
Hat wohl auch noch ne Band am Start, namens Bike Age.
Die letzten Jahre ist er neben seinem Job ziemlich viel in kleinen Clubs und auch auf der Straße rumgetingelt, und hat vor knapp einem Jahr seinen Job gekündigt sein ganzes Geld in dieses Album gesteckt und versucht nun, damit über die Runden zu kommen.

Im JuHa West, das er als quasi sein Wohnzimmer bezeichnet, fanden sich dann immerhin etwa 150 Leute ein, viel mehr hätten auch nicht reingepasst un den kleinen Konzertsaal. Der Abend wurde von einer Singer/Songwriterin mit dem Namen Mary Into Music
eröffnet. Die selbst geschriebenen Songs waren ganz gut, das Gitarrenspiel leider eher so lagerfeuermässig, was gar nicht negativ gemeint sein soll, aber mit ein wenig mehr Akzenten wäre das eben richtig gut gewesen. Ist aber trotzdem gut angekommen und durfte auch eine Zugabe spielen.
Als zweiter Act betrat eine Punkrock-Band aus Köln die Bühne. Die Flick Knives legten einen starken Auftritt hin, immer Vollgas nach vorne. Auch sie boten ausschliesslich eigenes Material, irgendwo in der Richtung von The Offspring angesiedelt. Haben mir richtig gut gefallen, leider hatten sie nur zwei Vinyl-Singles dabei und ich habe meinen Plattenspieler seit Jahren nicht mehr angeworfen.

Nach erfreulich kurzer Umbaupause dann also Dave Collide mit seiner neu zusammengestellten Band The Everkids. Nach nur 2 oder 3 gemeinsamen Proben mit dem kompletten Line-Up durfte man gespannt sein wie denn das Zusammenspiel der 5 Protagonist:innen passen würde.
Zumal der Bassist ( ich nenne ihn mal so, obwohl ich mir nicht sicher bin welchen Geschlechts er wirklich war) sein allererstes Konzert überhaupt gespielt hat. Tat aber alles nichts zur Sache, man hat es der Band absolut nicht angemerkt.
Gespielt wurden selbstredend die Songs des neuen, im Übrigen absolut gelungenen Albums, sowie einige Songs aus Daves Soloprogramm. Da das Repertoire natürlich noch etwas überschaubar war betrug die Spielzeit nur gut eine Stunde, aber eine Stunde mit Herzblut vorgetragene Musik ist mit dann doch lieber als ein Konzert mit zahlreichem Füllmaterial.
Insgesamt ein sehr schöner Konzertabend mit einem zufriedenen Publikum und glücklichen Musikern.
Und wer auf Künstler wie Tim Vantol oder auch Frank Turner steht sollte sich das Album mal anhören und bei Gefallen diesen Künstler ( und natürlich auch die vielen anderen unbekannten Musiker ) unterstützen. ( Ende des Werbeblocks.)
Aber solche Musikfans gibt es ja in diesem Forum genug.
Ansonsten muss sich der gute Mann eben wieder als Roadie bei Schmutzki verdingen, die sich im Laufe des Abends auch unter die Besucher mischten.
If we go down we go together

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kottsack
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Re: Ich war gestern bei....

#760 Beitrag von kottsack »

...gestern bei einem Dreierkonzert bei Cassyette im Orangehouse (gehört zum Hansa39).

Ich war noch nie im Orangehouse, aber das ist fast das gleiche wie das Feierwerk - ein bisschen kleiner, spiegelverkehrt, aber es sieht ähnlich aus. Dazu kommen auch die guten Preise - da merkt man, dass das ein Juze ist. Ich darf aber trotzdem rein. Es war nicht ausverkauft und es war das Nachholkonzert von letztem Jahr, wo ich nicht hinkonnte und mich gefreut hab, dass der Nachholtermin bei mir passt.

Also, zeitig hingekommen und da ging die erste Runde schon los. Auf der Bühne war Harpy. Eine Frau aus London in Lack und Gothic-Aussehen mit einer sauguten Stimme, toller Bühnenperformance - sie wusste, wie sie stark aussehende Posen im Licht von hinten erzeugen kann. Musikalisch Vollgas Düsterelektro. Ich wünsch mir die auf einer fetten Open-Air oder Festivalzelt-Anlage, wo es einem den Magen umdreht. Der Klang ging durch alle Gewebe und das war den Eintritt von 20 Euro PLUS unverschämten Livenation-Gebühren von 3,90 Euro pro Karte für Print-at-Home alleine wert.
Leider gibts die geilen Bass-Brecher nicht auf Youtube. Hier der spärlich besetzte Kanal:
https://www.youtube.com/@HailHarpy/videos

Klingt alles nicht so geil. Wars aber.

Im August soll laut Merch-Mann ein Album oder EP kommen. Ich bin auf jeden Fall dabei, auch wenns wahrscheinlich auf einen Import rauslaufen werden muss. Aber das ist es wert. Ich war voll drin und der Abend war da schon ein Gewinn.

Daran hat auch die folgende Band nichts ändern können. Witch Fever
Es war überhaupt nicht meines. Ich bezeichne es mal als Crossover-Grunge mit Görengekreische oder so langsames Dog Eat Dog/Rage against the machine mit Görengekreische. Es findet sicherlich Abnehmer - mir gefallen ja nicht mal die genannten großen vielleicht-Vorbilder. Uff, ganz schwere Kost und war aber zum Glück für mich dann auch bald vorbei. Es hat aber auch Leuten gefallen. Es war nicht schlecht, nur für mich eben schlecht. Alles gut.

Anschließend kam Cassyette - es waren drei, es ist alles auf die Sängerin ausgelegt und ich weiß nicht mal, ob sie alleine die Band ist oder ob der Drummer und der Gitarren-Elektroinstallations-Bediener zur Band gehören oder halt für die Tour da sind. Keinen Plan. Es ging nur um sie. Alle Blicke drauf und alle Blicke dort zu recht. Das ist ein Energiebündel mit einer meeeeega Gesangsfähigkeit. Ich hab mich ja eingehört und das klang alles so nach Gitarren-Pink, bisschen Rockpop mit guter Stimme, lässt sich auf einen guten Abend ein. So gings auch los. Und dann bittet sie die Leute freundlich um einen Pit (hat sie leider inflationär verwendet, aber es war nur das, was gestört hat und dem aktuellen Publikum mit der Corona-Pause muss sowas halt erklärt werden, weil die, die das organisch entstehen lassen würden nicht mehr weggehen. Woher sollen die Kiddies das auch wissen?)

Also, sie will den Pit, der Gitarrenmann schlägt ein paar harte Riffs an und die haut einen Growl-Part vom Feinsten raus. Mir hats die Augen aufgerissen. Und so war das Spektrum des Abends abgedeckt. Auf der einen Seite der Poprock in fast schon Roxettiger Manier, auf der anderen Seite die harten Metal-Knüppel und das teilweise innerhalb des gleichen Liedes. Und wie schnell und genial die die Stimme hin und herwechselt. Vom Feinsten! CD hab ich gleich nach dem heimkommen vorbestellt - sie hat auch noch kein Album draussen, aber das wird ein Dauerbrenner bei mir.

Cassyette ist der Hammer und ich würd mir die immer wieder anschauen. (obwohl ich Metal, also reinen Metal, nicht mag.)

Hier mal ein paar Videos. Das ist die Bandbreite - von Radiopop bis zum letzten - ist ein Live-Ding. Ja, und das Lustige: sie ist jetzt dann wohl Vorband der Menschgewordenen Antenne von Bayern: Bryan Adams. Da werden so einige Hausfrauen die 6-Ämter-Tropfen auspacken dürfen, wenn sie richtig loslegt. Ich würds mir gern von oben ankucken (und vor Bryan Adams wieder gehen). Ich bin jetzt Fan - ich darf das!









Let the revels begin
Let the fire be started
We're dancing for the desperate and the broken-hearted

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