Matze hat geschrieben: Green Camping
- Alles in allem überwiegt bei uns die Meinung, dass GC eher ein "Marketing-Name" ist, als dass das wirklich bewusst gelebt wird (werden soll)!
- Wir hatten uns im Vorfeld erhofft, dass dort vor allem Leute sind, die Wert auf "ökologisches Verhalten" legen und u.a. deshalb dort sind. Wir waren dann aber erschrocken darüber, wie viele Leute/Gruppen Unmengen an Müll dort produzieren und vor allem verteilen/nicht aufräumen/umherwerfen, ohne dass das irgendwelche (!!!) Konsequenzen hat --> für was gibt es "Regeln", wenn es keine Konsequenzen bei Ignoranz gibt?! (Ermahnung...GC-Band entfernen...)
- es war schlecht, dass die Duschen außerhalb des GC-Geländes und direkt neben den Essensständen waren
- muss der Flutlichtstrahler am Klohäuschen wirklich von Donnerstag bis Montag auf vollen Touren 24/7 laufen?!?! Was hat das mit "Green Camping" zu tun, wenn bei Sonnenschein und fast 30 Grad der Strahler ganztags läuft? Nachts hätte man den auch ausschalten bzw. auf die Hälfte der Lampen reduzieren können
- Wir haben bezüglich dieser "Probleme" mit diversen Ordnern gesprochen, jedoch konnten/wollten diese nichts machen (auch wenn sie echt nett waren)
- wir haben auch direkt diverse Personen/Gruppen angesprochen, die sich - wie oben beschrieben - verhalten haben, aber deren Einsicht war oftmals auch eher mäßig: Das hat uns ehrlich gesagt erschrocken. Hier sei vor allem die Gruppe der "Österreicher" zu nennen, die direkt gegenüber der Toilettenanlagen campiert und immer "Sybille" gerufen haben und die am SOnntag so viel Müll dagelassen hat (Pavillon, mehrere Stühle, die der Blondierte vorher noch zerstört hat...) Aber auch andere Gruppen im vorderen Bereich haben das ebenso gemacht. Hatte leider keinen Fotoapparat dabei, aber das war schon krass. Überall Dosen und Müll...
Danke Matze für die Vorlage!
Auch ich fand das TTF wie immer insgesamt super. Aber ich muss auch dazu sagen, dass der Frustfaktor beim Greencamp seit 4 Jahren kontinuierlich zunimmt. Dieses Jahr war ich zum 10. Mal im Taubertal und fast wäre es mein letztes Mal gewesen. Habe mich jetzt aber zusammen mit meiner Gruppe doch dazu entschlossen, dem Taubertal noch eine letzte letzte Chance zu geben - in der Hoffnung, dass sich endlich wieder was zum Positiven verändert.
Warum aber der Frust? Vor ca. 4 Jahren war es noch so, dass tagsüber immer mal wieder ermahnt wurde, wenn ein Camp zu dreckig war ("Wenn das in einer Stunde immer noch so aussieht, dann melden wir das dem Veranstalter und ihr fliegt vom Gelände!") und wer nachts noch lauter als im eigenen Camp hörbar Musik gespielt hat, musste den CD-Player o.ä. den Securitys aushändige bzw. im Zelt verstauen.
Seit Jahren wird es von Mal zu Mal schlimmer, was Müll und Lärm angeht. Dieses Jahr war bald jedes 2. größere (aus mehr als 2 Zelten bestehende) Camp dauerhaft zugemüllt - selbst bei der Abreise sah es unter aller Sau aus (wenn dann nicht andere Nachbarn aus Frust über das Chaos deren Müll mitaufgeräumt hätten...) Und nachts wurde noch nach 3 Uhr teils der gefühlt halbe Zeltplatz mit Partymusik beschallt. Was macht man da als ernsthafter Greencamper? Gut, man könnte die Security ansprechen - aber wenn die sich tagsüber lieber zu den Müllcampern setzt und nett plaudert oder einen nachts aufs übelste anfährt, wenn man sie auf den Lärm aufmerksam macht (vorn auf der Brücke: "Also ich hör hier nix, also reg dich nicht auf!")
Wenn dann auch noch die Camps, in denen der Müll sich schon türmt, noch mit netten "LoveYourTent"-Sprays auf ihren Zelten belohnt werden, statt auch nur irgendwas fürchten zu müssen, wird sich das noch weiter verschlimmern.
In unserer Gruppe waren 3 Taubertal-Neulinge. Eine davon war ob der Müll-Situation so enttäuscht, dass sie nicht mehr mit fährt. Die anderen beiden Neulinge geben dank meiner Überzeugungskunst dem Taubertal-Greencamp nächstes Jahr noch eine letzte Chance. Wenn sich dann allerdings nichts gebessert hat, dann war es das.
Wie Matze schon gesagt hat: eigentlich hätte man Fotos machen sollen. Werde ich nächstes Jahr auch. Wenn es sein muss, dann mehrmals täglich von allen Müllbergen im Greencamp. Die schicke ich dann gern an den Veranstalter weiter und ich will dafür noch nicht mal was - außer, dass endlich mal wieder durchgegriffen wird. Wenn nicht, dann werde ich jedenfalls niemanden mehr davon abhalten, diese Müllfotos der Presse außerhalb zuzuspielen und breit zu streuen, was für eine Farce das Greencamp im Taubertal (im Gegensatz zum Greencamp bei anderen noch größeren Festivals wohl gemerkt) eigentilch ist. Dieses Jahr habe ich noch an die Leute appelliert, es zunächst nochmal durch Kritik an den Verantalter zu versuchen. Aber nächstes Jahr ist es mir dann endgültig wurscht, ganz ehrlich...
Jede Lehrkraft oder auch Eltern wissen, wie das in die Hose geht, wenn man Regeln nur aufstellt, aber nicht durchsetzt. Von daher jetzt die ganz ganz dringende Aufforderung, sich hier gut zu überlegen, wie das nächstes Jahr besser laufen kann. Konkret: Es müssen Menschen mit der Autorität ausgestattet werden, Verstöße gegen die Greencampregeln zu ahnden. So und nicht anders funktioniert es. Und nur so lässt sich verhindern, dass das Greencamp-Label endgültig zur Farce wird (und dass dies so an die Öffentlichkeit kommt, weil inzwischen sehr viele die Schnauze echt voll haben).
Wer können diese Menschen sein?
- die Securitys, die qua Amt schon eine gewisse Autorität haben
- das Umwelt-Team, das aktuell ja nur aus netten Mädels besteht, die halt ein bisschen Müll vom Weg sammeln
- extra Green-Camp-Beauftragte o.ä.
Was müssen diese Menschen tun dürfen?
- Entweder selbst Menschen vom Gelände schmeißen dürfen (was ja nicht jeder allein schon körperlich mal eben schnell machen kann)
- oder sie müssen jemanden als Ansprechpartner haben, der sich dann auch wirklich drum kümmert, dass a) entweder aufgeräumt wird oder b) die Bänchen abgeschnitten werden o.ä.
Wie gesagt hat es schonmal funktioniert, dass nachts die Nachtruhe von den Securitys durchgesetzt worden ist und dass tagsüber Menschen mit zu viel Müll mit Rausschmiss gedroht worden ist.
Wenn es jetz heißt "wir bekommen das ja alles nicht mit"... - letztes Jahr ist auf unsere Mails noch nicht mal reagiert worden. Wenn das dieses Jahr ähnlich läuft und nächstes Jahr das "Müll-Camp" nochmal schlimmer läuft, dann muss man halt mit rechnen, dass jede Menge Fotos mit #ttf2017 #keingreencamp oder so auftauchen - die Foto-Wall und der Aufruf fleißig zu twittern hat da so manchen auf die Idee gebracht, dass nächstes Jahr auch anders zu nutzen...
(Das soll jetzt bitte nicht als Drohung verstanden werden - ich selbst twitter ohnehin nicht. Aber vielleicht hilft es ja, dass hier seitens Veranstalter mal die rosarote Brille abgenommen wird. Es ist nicht alles ok und das schon lange nicht mehr. Und so manch eingefleischter TTF-Camper hat mehr als die Nase voll davon, dass das alles kleingeredet wird. Da hilft es auch nicht, dass man 3-4 Camps als "sauberste Camps" prämiert und so hofft, dass diese ob der Ehre einer Backstage-Führung schon nix sagen dazu sagen werden, dass so viele außenrum im Müll versinken...
Und ein "den Job mit dem Anschwärzen will doch keiner machen!" zieht auch nicht. Ich melde mich hiermit schonmal freiwillig dazu, Fotos zu machen und die gröbsten Verstöße wo-auch-immer zu melden - wenn dann auch was passiert. Und ich will noch nichtmal ein Ticket oder so dafür. Ich will einfach nur, dass das Greencamp auch ein solches ist.)
Zu guter letzt trotzdem noch Danke für das ansonsten tolle Wochenende!
Es war ein tolles 10. TTF - und hoffentlich folgen noch viele weitere!