Festivallandschaft...quo vadis

Welche Open-Airs besucht ihr sonst noch? Welcher Gig hat euch besonders gefallen / gelangweilt? Ihr sucht Leute für ein gemeinsames Konzert, dann seid ihr hier richtig...

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Dash
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Festivallandschaft...quo vadis

#1 Beitrag von Dash »

Weil KARO, dass in ihrem aktuellen Newsletter angesprochen haben
Denn eigentlich sollte es heute noch den einen oder anderen Top Act für 2015 geben.
Nun ist es aber leider so, dass wir selbige heute nicht, wie angenommen, namentlich nennen dürfen.

Wir ersparen uns jetzt weitgehende Erklärungen. Nur so viel - der Festival Markt ist in den letzten Jahren nicht einfacher geworden... (wer das Thema ausführlicher erörtern will, kann gerne im Tauberplanscher Forum posten, wir lesen mit und klinken uns ggf. auch ein).
und das auch in der aktuellen VISIONS-Ausgabe ein Thema ist:
was meint ihr wie es an der Festivalfront weitergeht?

Welche Festivals werden aufgeben müssen? Kocht der Merkt gerade über?

Mit der Grünen Hölle und Rockavaria und auch dem Lollapalooza in Berlin sind 3 weitere Großfestivals
im Markt aufgeschlagen, meiner Meinung nach kann das nicht gutgehen, weil - wie auch immer -
die Zielgruppe doch begrenzt ist und auch deren Budget bzw deren Willen so viel Geld ausgeben zu wollen.

Bei mir speziell war bei AC/DC (wenn auch kein Festival) die Grenze zur Abzocke erreicht - nicht dass ich es mir nicht leisten könnte, aber 80 €(was ok ist) auszurufen, dann aber noch mal 20-25€ an Gebühren drauf zuhauen, ist für mich Abzocke pur! Da bringt es auch nicht die Karten lustig zu kaufen und mich hinterher zu beschweren.

Auch die Bands spielen natürlich die Veranstalter gegeneinander aus, war ja klar. FK Scorpio zumindest scheinen sich von dem Gezocke rauszuhalten.

Mich würde eure Meinung dazu echt interessieren!
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sumisu
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Re: Festivallandschaft...quo vadis

#2 Beitrag von sumisu »

Es wird so ausgehen wie fast überall: Die Organisatoren mit der größten Lobby, einem guten Grundkapital und einzelne mit innovativen Konzepten werden es reißen. Der Rest geht halt unter. Na und? Was verlangt wird, hängt davon ab, was unsereins bereit ist, zu zahlen. Jene, die es überstrapazieren, werden langfristig den Preis dafür zahlen.

Wenn sich die AC/DC-Tickets also selbst mit den Gebühren verkaufen und Leute zuschlagen, dann ist das doch ein Problem der Käufer. Erst, wenn das Konzept nicht mehr funktioniert, wird es zum Problem des Verkäufers- Marktwirtschaft bedeutet nicht, dass man etwas zu eigenen Vorstellungen einklagen kann. Aber das scheint heutzutage modern zu sein. Anstatt zu verzichten, wird gequengelt. Aber halt, stopp: das mache ich selbst ja auch gerade ;)

Zum Thema "Auch die Bands spielen natürlich die Veranstalter gegeneinander aus, war ja klar.": Welche Band konkret tut das denn mit welchen Mitteln? Und selbst, wenn dem so ist: Wo ist das Problem? Musiker sind heutzutage auf das Geld von Gigs angewiesen. Dann nimmt man halt jene, die sich nicht so verhalten. Hier wird was problematisiert, was ich für mich persönlich nicht als Problem sehe. Ja, ich ärgere mich. Aber ich bin groß genug, um mir selbst Alternativen zu suchen.
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bitte langsam und deutlich schreiben - ich bin über 50...

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Dash
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Re: Festivallandschaft...quo vadis

#3 Beitrag von Dash »

Deinem Kommentar ist weiter nicht hinzuzufügen, weil du Recht hast:
einzig der Konsument kann den Markt regeln!

Die Bands (Headliner!) treiben die Preise derzeit hoch, weil sie konkret Lieberberg und DEAG gegen einander hochbieten lassen. Und klar ist das auch das gute Recht der Bands das beste für sich raus zu holen. Fakt ist aber halt auch, dass es max. 10-20 richtig dicke Headliner für deren Festivals gibt...abzüglich derer, die gerade nicht auf Tour sind, minus derer die lieber selbst ihre Openairs machen (U2, AC/DC...) und denen, die man nicht haben will (BO). Und diese Bands gehen klar da hin wo es mehr Kohle gibt. Aber auch bei Lieberberg & DEAG ist das Budget begrenzt....ergo: Ticketpreise hoch, oder die kleinen Acts müssen für lau oder pay-for-play ran.

Auf kleinere Festivals schlägt das ja auch durch: Mehrkosten, Act dürfen nicht bekannt gegeben werden und wenn denn eher, dann nur gegen Zahlung. Entweder man zahlt oder die potentiellen Festivalbesucher werfen einem vor, dass man ja noch nix an den Start gebracht hat, Festival xy aber schon.

Wie auch immer, ich empfinde die derzeitige Entwicklung als fast erschreckend.
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JCA
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Re: Festivallandschaft...quo vadis

#4 Beitrag von JCA »

Finde auch, dass das Angebot an Festivals langsam zu viel wird. Wenn man das Geld und die Lust hätte, könnte man ja innerhalb Deutschlands mittlerweile JEDES Sommerwochenende auf ein anderes Festival gehen.
Ob das wohl auch so eine Art "Blase" ist, die kurz vorm Platzen ist? Irgendwann werden die steigenden Preise für Festivalbesuche doch bei dem einen oder anderen mal eine Schmerzgrenze überschreiten, und wenn die Festivals dann nicht mehr ausgebucht sind und die vermutlich auch steigenden Gagen nicht mehr gezahlt werden können...

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Öröc
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Re: Festivallandschaft...quo vadis

#5 Beitrag von Öröc »

sehe ich ähnlich.
es ist ja noch nichtmal wirklich sicher, dass sich diese ganzen neukreationen wie das deag triple, rocknheim, oder das neue chiemsee (um in sueddeutschland zu bleiben) auf dauer etablieren werden.
hinter denen stehen zwar die großen, aber wenn die auf absehbare zeit ned kostendeckend arbeiten, dann werden die auch ebenso plötzlich wieder eingestellt.

denke mal für die etablierten festivals werden jetzt natürlich auch schwerere zeiten anbrechen, aber letztendlich werden sie sich wohl durchsetzen.
es gibt dort halt einfach gewachsene strukturen, eine etablierte fanbase und dergleichen.
bin der meinung das toa sollte lieber auf seine stärken, wie die einzigartige atmosphäre (-> mittwoch), die location und auf seinen durchweg guten service (begehbarkeit der area/ toiletten u. duschen am berg/ shuttles etc.) und den ziemlich günstigen preis verlassen, als sich überbietungskämpfe mit anderen veranstaltungen zu liefern.
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vfbler
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Festivallandschaft...quo vadis

#6 Beitrag von vfbler »

Klar das es für die Festivalmacher immer schwieriger wird, aber gerade das Taubertal ist ein familiäres Festival mit einer Top Location und ich glaube da muss man viel Falsch machen das es nicht weiter geht.
Die Grossen haben klar viel größere Namen am Start, aber das ist, wie schon von anderen ausgeführt, lange nicht alles. Vielleicht sollten die Veranstalter auch einfach ein bisschen back to the roots und versuchen wieder unbekanntere Bands zu präsentieren, weniger Wiederholer und nicht dem Headlinerwahn zu verfallen und zu versuchen den Großen hinterherzurennen.
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Quo vadis Taubertal?

#7 Beitrag von MuhMachtDieKuh »

vfbler hat geschrieben:Klar das es für die Festivalmacher immer schwieriger wird, aber gerade das Taubertal ist ein familiäres Festival mit einer Top Location und ich glaube da muss man viel Falsch machen das es nicht weiter geht.
Die Grossen haben klar viel größere Namen am Start, aber das ist, wie schon von anderen ausgeführt, lange nicht alles. Vielleicht sollten die Veranstalter auch einfach ein bisschen back to the roots und versuchen wieder unbekanntere Bands zu präsentieren, weniger Wiederholer und nicht dem Headlinerwahn zu verfallen und zu versuchen den Großen hinterherzurennen.
Ich sehe das genauso und bin der Meinung, dass auf Dauer nur Festivals mit einem klaren Profil und einer treuen Fangemeinde überleben können. Beim Taubertal Festival könnte dieses Profil die besonders familiäre Atmosphäre sein - mit einem extra Campingtag, vergleichsweise lockeren Campingregeln (Glasflaschen, Aufbauten etc.) und Organisatoren, die sich einbringen und den Fans Blicke hinter die Kulissen ermöglichen.

Leider aber steht das in Rothenburg gerade wohl ein bisschen auf der Kippe. Wenn der Zusatzmittwoch gestrichen und eventuell das Camping weiter reguliert wird, was ist dann das Alleinstellungsmerkmal des Taubertal Open Airs? Deshalb sehe ich auch die Entwicklung im Booking zunehmend kritisch. Hier fehlt eine klare Linie und "Mainstream"-Festivals, die quer durch die Musikrichtungen Bands buchen gibt es mittlerweile sehr viele - mit einem oft besseren Preis/Leistungs-Verhältnis und exklusiven Buchungen im Billing. Ein paar echte Kracher an der Spitze des Lineups, dazu einige der besten internationalen Newcomer sowie vielversprechende deutsche Nachwuchsbands, so sollte das Konzept wohl aussehen. In den letzten Jahren ist das aber meiner Meinung nach nicht wirklich gut gelungen.

Eventuell wäre es auch hilfreich, davon wegzukommen, dass die Bands immer nur im Wechsel spielen und man theoretisch jede beworbene Band anschauen kann. Das ist zwar Volker ganz wichtig, mir und den meisten Besuchern wären aber Alternativen oftmals lieber - und wenn es nur Bands in "Steinbruch-Größenordnung" sind! Vor allem in den Abendstunden ist das schade, da könnte so manche Newcomerband eine traumhafte Stimmung auf die Sounds for Nature-Bühne zaubern und von Musikliebhabern entdeckt, während der "Mainstream-Pöbel" (nicht böse gemeint! ;) ) zum drölften Mal zu Fettes Brot abzappelt und sich nicht darüber beschweren "muss" wieso die kleine Band überhaupt im Lineup auftaucht.

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Re: Festivallandschaft...quo vadis

#8 Beitrag von Vollgas »

Ich hoffe das Karo das hier liest! Ich finde eure Beiträge wirklich gut und auch super formuliert! Ich persönlich könnte mir da sehr viel raus ziehen, wenn ich was zu sagen hätte! Bitte weiter so !

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JCA
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Re: Festivallandschaft...quo vadis

#9 Beitrag von JCA »

Jetzt hier nochmal:

Gestern war bei uns ein interessanter Artikel in der Zeitung (Tauber-Zeitung): http://www.swp.de/ulm/nachrichten/kultu ... 08,3121259
Zur aktuellen Festival-Situation in Deutschland: Volker Hirsch wurde auch befragt!

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Re: Festivallandschaft...quo vadis

#10 Beitrag von Obse »

Ja habe den Artikel heute morgen in der Zeitung auch gelesen.

Sehr interessant das ganze!
Konzerte/Festivals 2020:

06.06. Skaldenfest
06.08.-09.08. Taubertal Festival
12.08.-15.08. Summerbreeze

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Re: Festivallandschaft...quo vadis

#11 Beitrag von The Reaper »

Ich finde den Artikel auch sehr interessant, allerdings finde ich, dass im Artikel MLK über alle anderen gehoben wird... :?

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Vollgas
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Re: Festivallandschaft...quo vadis

#12 Beitrag von Vollgas »

Evtl braucht der Schreiberling noch ein Ticket für RaR)!

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Re: Festivallandschaft...quo vadis

#13 Beitrag von MuhMachtDieKuh »

Naja ganz ehrlich, es stimmt doch auch. Trotz schwierigen Bedingungen mit Standortwechsel und später Festlegung auf den neuen Standort, trotz neuer Konkurrenz auf dem Festivalmarkt - noch dazu in unmittelbarer Nähe - und trotz der allgemein sehr angespannten Situation hat MLK in nahezu Rekordtempo den Ring ausverkauft und steht auch beim Park kurz davor. Das war in den letzten Jahren schon ohne zusätzliche Probleme kaum mehr der Fall. Insofern muss man einfach sagen Respekt, MLK hat seine Hausaufgaben gemacht! Und das Lineup ist auch sehr, sehr gut geworden!

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Re: Festivallandschaft...quo vadis

#14 Beitrag von Charles_Robotnik »

Ich finde übrigens, dass das Thema heißer gekocht, als gegessen wird. ;) Die wesentlich größere Gefahr sind im Gegensatz zu den inländischen Festivals hierbei die ausländischen (vor allem amerikanischen), welche wirklich Mondsummen für die Künstler zahlen und somit dem europäischen Markt enorm viele Headliner "klauen".

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Re: Festivallandschaft...quo vadis

#15 Beitrag von MuhMachtDieKuh »

Sehe ich anders. Das ist meiner Meinung nach nur die eine Seite der Medaille. Die andere ist, dass dann Bands, wenn sie den Weg schon nach Europa finden, von so vielen Festivals umworben werden, dass dann auch hier immer mehr bezahlt wird und die Besucher unterm Strich weniger Lineup für mehr Geld bekommen. Und diesen Trend sehe ich schon.

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Re: Quo vadis Taubertal?

#16 Beitrag von Volker »

MuhMachtDieKuh hat geschrieben:
vfbler hat geschrieben:Klar das es für die Festivalmacher immer schwieriger wird, aber gerade das Taubertal ist ein familiäres Festival mit einer Top Location und ich glaube da muss man viel Falsch machen das es nicht weiter geht.
Die Grossen haben klar viel größere Namen am Start, aber das ist, wie schon von anderen ausgeführt, lange nicht alles. Vielleicht sollten die Veranstalter auch einfach ein bisschen back to the roots und versuchen wieder unbekanntere Bands zu präsentieren, weniger Wiederholer und nicht dem Headlinerwahn zu verfallen und zu versuchen den Großen hinterherzurennen.
Ich sehe das genauso und bin der Meinung, dass auf Dauer nur Festivals mit einem klaren Profil und einer treuen Fangemeinde überleben können. Beim Taubertal Festival könnte dieses Profil die besonders familiäre Atmosphäre sein - mit einem extra Campingtag, vergleichsweise lockeren Campingregeln (Glasflaschen, Aufbauten etc.) und Organisatoren, die sich einbringen und den Fans Blicke hinter die Kulissen ermöglichen.

Leider aber steht das in Rothenburg gerade wohl ein bisschen auf der Kippe. Wenn der Zusatzmittwoch gestrichen und eventuell das Camping weiter reguliert wird, was ist dann das Alleinstellungsmerkmal des Taubertal Open Airs? Deshalb sehe ich auch die Entwicklung im Booking zunehmend kritisch. Hier fehlt eine klare Linie und "Mainstream"-Festivals, die quer durch die Musikrichtungen Bands buchen gibt es mittlerweile sehr viele - mit einem oft besseren Preis/Leistungs-Verhältnis und exklusiven Buchungen im Billing. Ein paar echte Kracher an der Spitze des Lineups, dazu einige der besten internationalen Newcomer sowie vielversprechende deutsche Nachwuchsbands, so sollte das Konzept wohl aussehen. In den letzten Jahren ist das aber meiner Meinung nach nicht wirklich gut gelungen.

Eventuell wäre es auch hilfreich, davon wegzukommen, dass die Bands immer nur im Wechsel spielen und man theoretisch jede beworbene Band anschauen kann. Das ist zwar Volker ganz wichtig, mir und den meisten Besuchern wären aber Alternativen oftmals lieber - und wenn es nur Bands in "Steinbruch-Größenordnung" sind! Vor allem in den Abendstunden ist das schade, da könnte so manche Newcomerband eine traumhafte Stimmung auf die Sounds for Nature-Bühne zaubern und von Musikliebhabern entdeckt, während der "Mainstream-Pöbel" (nicht böse gemeint! ;) ) zum drölften Mal zu Fettes Brot abzappelt und sich nicht darüber beschweren "muss" wieso die kleine Band überhaupt im Lineup auftaucht.
Das bedeutet wir lassen den Versuch Bands wie P!NK, The Cure, Placebo, The Prodigy, Rise Against, Die Toten Hosen, Die Ärzte, Die Fantastischen Vier, Beatsteaks, Seeed, zu buchen und stellen da lieber Kodaline, Ben Howard, Catfish and The Bottleman, Kasabian, Wanda, Joris, Annenmmaykantereit und co. dahin?
"back to the roots und unbekannte bands" du meinst also Bands wie: We Are The Ocean, The Smith Street Band, The Majority Says, Team Me, Accolective, The Augustines, Dave Hause, Trampled By Turtles, The Intersphere, Olympique, The Story So Far?

Welches Festival mit nichtmal 15000 Besuchern (1/6 von Rock am Ring und €90,- günstiger) hat ein besseres Preis-Leistungsverhältnis? Objektiv betrachtet! …..wenn das bei Musik überhaupt geht ?!

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Re: Festivallandschaft...quo vadis

#17 Beitrag von zokker000 »

Preisleistungsverhältnis ist super! Der klasse Zusatz ist aufm TTF einfach der Mittwoch. Da muss man nicht viel zu sagen. Wurde schon alles x-mal erwähnt.

Bloß nicht die Heads von Bekannt auf Unbekannt wechseln.. ich glaub des wäre ein fataler Fehler, und könnte sich auf Jahre ziehen, dass es immer weniger Besucher werden. Klar, die Atmo macht schon viel aus, aber was bringt einem eine Handvoll bands die er/sie kennt und vllt nur 1 Head? mich würde von den angesprcohenen von Volker, keiner reizen.
Im mittelfeld kann man des machen, diese klasse Acts buchen wie Dave Hause, We are the ocean, the smith street band & usw.. um ein paar wenige zu nennen. es gibt einige Besucher, die gerne was neues hören wollen, oder einfach etwas anderes wollen, als das übliche.
Bekannte und unbekannte Bands sind ne tolle Verzahnung, jeder verläuft sich mal an eine Bühne von ner Band die er/sie ned kennt und dann überzeugt die Band soagr die Person, kann alles vorkommen.
Ich schwöre feierlich, ich bin ein Tunichtgut!

Taubertal 2013|'14|'15|'16|'17|'18|'19|'22|'23|'24
Rock im Park 2015|'17|'22|'23|'24?
ab geht die Lutzi 2017|'18|'23
Mission Ready Festival 2017|'18|
KNRD Fest 2023|'24?
Konzerte 2024: WIZO, Swiss & die Andern, Landmvrks

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Re: Festivallandschaft...quo vadis

#18 Beitrag von vfbler »

Kasabian würde ich sofort unterschreiben!
Natürlich spricht absolut nix dagegen bekannte Bands zu verpflichten, wenn das restliche Programm nicht drunter leidet. Seit ich das Festival besuche gibt es halt als Head immer wieder die selben Verdächtigen( irgendein Arzt, Beatsteaks, u.s.w.) grundsätzlich höre ich die alle sehr gern, aber so ein bisschen fehlt mir bei den Hauptacts halt die Abwechslung und um das ging es mir bei meinem Beitrag.

Mit dem Preis-Leistungsverhältnis hab ich übrigens null Problem, ich finde das Festival sogar ausgesprochen günstig.(zieh mir aber auch immer die blinden Hühner)

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MuhMachtDieKuh
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Re: Quo vadis Taubertal?

#19 Beitrag von MuhMachtDieKuh »

Volker hat geschrieben: Das bedeutet wir lassen den Versuch Bands wie P!NK, The Cure, Placebo, The Prodigy, Rise Against, Die Toten Hosen, Die Ärzte, Die Fantastischen Vier, Beatsteaks, Seeed, zu buchen und stellen da lieber Kodaline, Ben Howard, Catfish and The Bottleman, Kasabian, Wanda, Joris, Annenmmaykantereit und co. dahin?
"back to the roots und unbekannte bands" du meinst also Bands wie: We Are The Ocean, The Smith Street Band, The Majority Says, Team Me, Accolective, The Augustines, Dave Hause, Trampled By Turtles, The Intersphere, Olympique, The Story So Far?

Welches Festival mit nichtmal 15000 Besuchern (1/6 von Rock am Ring und €90,- günstiger) hat ein besseres Preis-Leistungsverhältnis? Objektiv betrachtet! …..wenn das bei Musik überhaupt geht ?!
Als Allererstes muss ich sagen, dass ich das Lineup dieses Jahr von seiner Konzeption bisher ganz gut finde und ich gespannt bin, was da noch kommt! (Auch wenn mir The Story So Far, The Menzingers, We Are The Ocean und Funeral for a Friend pesönlich einfach zu ähnlich klingen.) Wenn Du nochmal schaust, wann mein Post abgeschickt wurde, dann wird auch klar, dass diese Bands zu dem Zeitpunkt noch nicht bestätigt waren. Und der Beitrag ist auch ein wenig aus dem Frust heraus entstanden, dass die versprochenen Bestätigungen nicht eingehalten wurden und auch die Mittwoch-Geschichte noch nicht einmal von Euch erwähnt wurde. Jetzt, knapp vier Monate später, sieht das natürlich ein bisschen anders aus.

Nichts desto trotz, bin ich wirklich der Meinung, dass ihr mutiger sein solltet! Denn ja, Kodaline, Kasabian, Ben Howard, Alt-J, Familie Stone, The Kooks, Bon Iver und wie sie alle heißen wären auch auf dem Taubertal gut aufgehoben. Gegen Bands wie The Cure, Placebo, Pink oder The Prodigy hab ich auch wirklich nichts einzuwenden. Die sieht man auch nicht ständig hier in Deutschland. Die restlichen der genannten Bands sind aber quasi ständig unterwegs und absolute Dauerbrenner auf den deutschen Festivals. Klar kommt man um diese Bands nicht rum und es gehört für ein deutsches Festival, das was von sich hält, auch zum guten Ton die Bands zu buchen. Aber es kommt halt auch auf die Mischung an. In den letzten Jahren gabs halt in der Kopfzeile Seeed, Deichkind, Sportis, Ärzte und 2x Biffy Clyro. Das sind Bands, die in dem Zeitraum einfach jedes Festival abgeklappert haben und das ist dann nicht nur für mich als Festival-Vielfahrer schnell langweilig.

Was das Preis/Leistungs-Verhältnis angeht, kann man da sicher geteilter Meinung sein. Und es kommt da ganz entscheidend auf die Perspektive an, aus der man das ganze betrachtet. Für den interessierten Besucher ist erstmal der Preis der Tickets ganz entscheidend. Und da liegt man vll von Rock am Ring sehr weit weg, aber es gibt ja auch viele Festivals die ähnlich viel kosten und ein üppigeres Lineup bieten, weil sie - klar - mehr Besucher haben. Das ist der Faktor der für Euch bzw. aus Veranstaltersicht natürlich auch entscheidend ist. Es kommt wirklich darauf an, was man möchte. Will ich zum Beispiel einfach nur ein Wochenende mit toller Musik, unbekannten Bands, die ich entdecken kann, und mit netten und entspannten Leuten bei ein paar Bierchen verbringen, dann gibt es da auch im ganz niedrigen Preissegment (Stuttgart Festival, Maifeld Derby Mannheim) bis zum kompletten Umsonst-Event (U&D in WÜ, Obstwiesenfestival bei Ulm) tolle Angebote.

Das ist aber natürlich keine Konkurrenz zum Taubertal Festival, sondern soll nur klar machen, dass alles immer relativ ist ;) Ich finde schon, dass ihr eine gute Arbeit macht und ich gehe jedes Jahr sehr gerne aufs Taubertal und schreibe hinterher einen positiv gestimmten Bericht darüber, weil es mir bisher auch immer gefallen hat. Nur würde ich mir, wie gesagt, einfach ein bisschen mehr Mut wünschen, auch mal in der Kopfzeile öfter "mutige" Entscheidungen zu treffen.

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Re: Festivallandschaft...quo vadis

#20 Beitrag von Vollgas »

Es ist aber auch schwierig die Kopfzeile überhaupt anders zu gestalten, wenn es der Markt nicht her gibt, oder!? Dieses Jahr ist es ja bekanntlich besonders schwierig überhaupt was her zu bekommen, durch den Clinch deag vs MLK! Ich geh seit 1996 auf Konzerte, seit 1999 auf Festivals! Ich hab also schon echt viel gesehen. Da ist es halt leider so, das man in einem Jahr halt 3 mal den gleichen Head hat. Und warum? Weil die grad ne neue Platte raus gebracht ham und auf Tour sind! Und dann bucht man die halt weil man ran kommt! Es gibt ja auch Leute die nur auf ein Festival gehen, und die freuen sich über kraftklub, Beatsteaks usw! Ich für meinen Teil bin ganz zufrieden was Karo gebucht hat, obwohl ich bis auf die kleinen Bands dieses Jahr schon alles mal gesehen hab! Rechnet doch nur mal zusammen was KK, Beatsteaks und Farin auf nem einzelkonzert kosten! Dann ziehst du dir das BHT für 90€ incl Shirt, und du hast es raus! Klar, einzelkonzert ist länger, aber bei 6 heads, wie angekündigt, rechne ich pro mit min 1 1/2 Stunden Spielzeit! Und das ist mehr als gut!

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