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Re: Ich war gestern bei....

Verfasst: Dienstag 6. November 2018, 19:45
von Dash
kottsack hat geschrieben: Montag 5. November 2018, 12:19 Die Daten kriege ich nicht mehr zusammen, aber es war ein schönes Zeuch, was ich da bekam.
Danke für den superlangen Bericht! :daumenhoch01:

Jep, lieber lange Texte in einem Worddokument schreiben und dann reinkopieren :-)

Hey, ich höre auch 0,00 Radio. Finde das dann immer witzig, wenn die Leute sagen:
"Muss man doch kennen, kommt ständig im Radio!" Einen Scheiß muss ich :D
Ganz selten ist ja dann doch mal eine Perle dabei, wird dann aber auf Ansage im Radio totgespielt.

Danke für den Tipp wegen Snow Patrol, muss ich mal schauen ob ich da Zeit habe :D
Ich bin ja auch schon wegen Muff Potter in München...und jetzt spielen die dieses Jahr auf ziemlich jedem Festival :roll: Freue mich trotzdem drauf!

Re: Ich war gestern bei....

Verfasst: Dienstag 6. November 2018, 23:02
von kottsack
Also die paar Perlen, die da unter dem ganzen Schlick sind, die können da meinetwegen vergammeln. Ich lass mich, wie du, doch nicht von 80% Scheiße und 15% ausgenudeltem Zeug für 5% Musik berieseln, die ich mag. Nö, also, StarFM mit seinen Channels zum Frühstück gerne, dazu immer wieder mal SubstanzFM und die Fußballkonferenz am Samstag, aber ansonsten alles selbst.

Beim Snow Patrol hab ich halt gleich an dich denken müssen.

Re: Ich war gestern bei....

Verfasst: Dienstag 13. November 2018, 19:54
von rulaman
Pavlov´s Dog am vergangenen Samstag im Karlsruher Jubez

DIe Band um Sänger, Gitarrist und Songschreiber David Surkamp wurde bereits im Jahr 1973 in St. Louis gegründet und erhielt 1975 mit 650000 $ den bis zu damaligen Zeitpunkt höchstdotierten Einstiegsvertrag einer Rockband.Die wechselvolle und von langen Unterbrechungen gekennzeichnete Bandgeschichte kann auf Wikipedia nachgelesen werden. Markenzeichen der Band ist die sehr hohe Stimme von David Surkamp, wegen der es nach der Auflösung auch Gerüchte über ein eventuelles Ableben des Sängers aufgrund von Heliumkonsum gab.
Seit 2005 tourt die Band wieder regelmässig, etwa alle eineinhalb Jahre kommen sie für ca. 8-10 Auftritte nach Europa.
Pavlovs Dog ist so ziemlich die einzige alte Band aus meiner musikalischen Menschwerdungsgeschichte die ich auch heute noch gerne anhöre, vor allem das erste Album "Pampered Genial " ist einfach saugut.
Das Jubez ist ein Kulturcafé, in dem regelmässig zahlreiche und sehr unterschiedliche Veranstaltungen stattfinden, ausser Musik auch Kabarett und Comedy. Der eigentliche Konzertsaal fasst geschätzt 300 Leute und war laut Band ausverkauft. Obwohl wir erst 20 Minuten vor dem eigentlichen Konzertbeginn angekommen waren ergatterten wir wohl noch zwei der letzten Tickets.Mit 30minütiger Verspätung kam die Band auf die Bühne. In der ersten Konzerthälfte wurden überwiegend Songs des zweiten Albums und einige neuere Stücke gespielt, bevor dann, als Höhepunkt des Abends das oben genannte Album in voller Länge zum Besten geboten wurde und vom logischerweise ziemlich betagten Publikum dann auch total abgefeiert wurde. Die Band ( als einziges Gründungsmitglied war David Surkamp dabei, dazu u.a seine Frau Sara und die famose Geigerin Abby Steiling )sprühte vor Spielfreude, auch die Spieldauer war mit knapp zweieinviertel Stunden sehr ansehnlich.
Ich habe die Band jetzt zum 4. Mal gesehen und werde wieder hingehen, falls sie es nochmal über den großen Teich schaffen.Ist immerhin auch schon 66 der gute David.


https://www.youtube.com/watch?v=FRUrlvi2FF4

Re: Ich war gestern bei....

Verfasst: Freitag 30. November 2018, 22:56
von kottsack
Ich hab noch was nachzutragen - es ist schon 1 1/2 Wochen her, aber ich war bei Frank Turner in der Tonhalle zu München.

Nach dem Reinfall mit George Ezra hatte ich leichte Bedenken, aber der Abend war einfach perfekt. Der hatte alles, was ein Konzertabend braucht.

Zur ersten Vorband sind wir rein und das waren zwei Frauen (oder ne Frau und ein sehr weiblicher Mann - keine Ahnung) mit einer Gitarre auf der Bühne. Das war zum Aufwärmen, Ohren warm machen. Ich fand die ziemlich schlecht. Das lag nicht dran, weils Frauen waren. Den Namen weiß ich auch nicht mehr. Passt schon - als Hintergrundmukke zum Getränk holen, Jacke verstauen und nochmal bieseln gehen, wars grad recht.

Dann kam die 2. Vorband, die ich noch nicht kannte: Pup ("we're not called pups!!!!") aus Kanada. Hatte ich noch nie gehört, haben aber sofort bei mir gezündet. Die spielen Musik wie vor 20 Jahren, also beste American Pie-Soundtrack-Mukke. Die haben mir echt gefallen. Schnelle Anschläge, bisschen zu hohe Stimme vom Sänger und keine Schraddelgitarre, sondern klare Dinger. Ich hab mir hinterher gleich ne CD für einen 10er geholt. Fairer Preis, gute Sache. Auf CD kommts nicht ganz so geil, aber passt schon. Und wenns nur dafür sorgt, dass die irgendwann mal wieder live irgendwo spielen können und ich meinen mini-finanz-Beitrag zugelegt habe.

Hier eine Hörprobe, einfach mal blind reingegriffen:



So, und dann kam der Frank mitsamt Band und es ging vollgas ab! Ich hab mich ja echt schon voll drauf gefreut - und noch mehr nach dem Bericht von Unkow und es hat einfach gepasst. Ich hab ihn ja schon sehr oft gesehen (also den Turner, nicht den unkow), aber ich muss echt sagen, dass er Entertainer-mäßig noch eine Stufe obendrauf gepackt hat. Er hat die volle Nummer durchgezogen und sich noch weiter entwickelt. Das ist jetzt keine 18.00 Uhr band mehr, das ist jetzt mehr und größer. Ansagen, Action, rein in den Pogo, Crowdsurfing, einen Accoustik-part, der einfach genial war und inziwschen ist er über der Grenze drüber, dass er jeden Abend seine ganzen Hits rausfeuern muss. Muss er nicht mehr, weil er inzwischen so viel hat. Dazu kamen noch ein paar Albumtracks, die er wohl immer wieder mal durchtauscht. Es war einfach klasse. Und ich dachte, die Tonhalle und München wären kacke, aber es hat gepasst. Wer sich an meinen Ezra-Bericht erinnert: es war diesmal kein Radiokonzert, es waren normale Leute da, die wissen, wie es läuft, der Ton war laut genug, so dass auch Akkustik-Sachen super hörbar waren, so gut wie keine Handyfilmer, sondern Leute, die den Moment genossen und die Halle ging ab. Sowas von. Ich hab meine Jacke abgegeben und die hing ganz hinten in der Garderobe - und die stank so elendig nach Schweiß, als ich sie wiederbekommen hab - einfach nur, weil Frank Turner die Halle so aufgeheizt hat. Spielzeit war bissle mehr wie 2h und ja, es war einfach das perfekte Hallenkonzert. Alles super!

Edit: Ja, und wieder hab ich für Dirk ein Plakat gesehen: Beartooth kommen als Vorband mit irgendwas, was ich noch nie vom Namen her gehört habe im Februar nach München.

Re: Ich war gestern bei....

Verfasst: Samstag 1. Dezember 2018, 13:49
von Dash
kottsack hat geschrieben: Freitag 30. November 2018, 22:56 Pup ("we're not called pups!!!!") aus Kanada.
Hast du zufällig noch meine High Fidelity 23? ;-)
Aus Kanada kommen da eh gut Bands aus der Musikrichtung, z.B. auch PkewPkewPkew
kottsack hat geschrieben: Freitag 30. November 2018, 22:56 Irgendwann muss ich Frank Turner auch unbedingt mal wieder sehen. Wird mal Zeit, dass er nach Nürnberg/Erlangen/Fürth kommt (oder ich habe es verpasst)
Das nach München gefahre ist mir zu mühsam. Außer Anfang nächstes Jahr...für Muff Potter mach ich das sogar :-D
kottsack hat geschrieben: Freitag 30. November 2018, 22:56Edit: Ja, und wieder hab ich für Dirk ein Plakat gesehen: Beartooth kommen als Vorband mit irgendwas, was ich noch nie vom Namen her gehört habe im Februar nach München.
Beartooth :-D btw. ich sollte mal die neue CD noch anhören. Ok, Vorband von Architects. Hmmm, wäre auch was.

Ansonsten war ich letzten Dienstag bei BOSSE in Nürnberg.
Nach einem ausgewachsenen Kartendrama :-D , war es aber ein unerwartet tolles Konzert!
Warum?
a) weil der Sound im Löwensaal endlich mal echt gut war.
b) weil die neuen Songs von Bosse live wesentlich druckvoller rüber kommen als auf der echt recht poppigen neuen Scheibe.
Einzig "Robert de Niro" ist auch live scheiße!
c) Bosse hat wie immer alles gegeben.

Jedenfalls fand ich den etwas kleineren Rahmen als auf der letzten Tour (da waren wir in Stuttgart) wesentlich angenehmer.
Angesetzt war ja eigentlich der Hirsch als Location.

Hat sich jedenfalls trotz der widrigen Umstände davor absolut gelohnt!

Re: Ich war gestern bei....

Verfasst: Samstag 22. Dezember 2018, 15:05
von kottsack
Noch schnell ein sehr subjektiver Eindruck der Brieftauben in München im Hansa39. Das Hansa39 ist ein feiner kleiner Club mit Juze und allem möglichen anderen Zeug noch mit dran. Ein Kulturzentrum trifft es wohl ganz gut. Ich mags immer gerne, da hinzugehen, v.a. weil es auch in Radlreichweite ist, was in München ja eher selten der Fall ist. Gute 10 Minuten, dann bin ich sportlich dran - wenns gemütlicher sein soll, dann eine gute Viertelstunde.

Mein Bericht tut den Tauben vielleicht etwas Unrecht, aber ich war einfach total lädschert an dem Tag und hatte null Bock drauf und wollte am liebsten unter eine Decke und mich einmümmeln. Die Karten waren aber schon vor ewiger Zeit gekauft und ich hatte sie ja als Vorband von Wizo vor einem (oder zwei?) Jahren gesehen und da haben sie mir echt gut gefallen, weil sie die Leute richtig schön in Stimmung gebracht haben.

Da ich eh in der Nähe war, hab ich mich vor das Hansa gestellt und mir gesagt:" Jetzt rauchste eine und schaust mal, ob du die Karten an den Mann bekommst", weil ich null Bock auf Konzert an dem Abend hatte. Ich wäre auf jeden Fall reingegangen, wenn es wieder Dirks umschwärmte Vorband gegeben hätte, um eine CD für ihn zu holen, aber auch das war eine andere.

Der Zulauf war nicht wirklich groß und irgendwie hatten alle schon ne Karte. Es war auch nicht ausverkauft und recht luftig im Raum. Da hätte schon nochmal 1/3 mehr reingepasst, um die ausverkauft-Füllmenge zu haben. Das hab ich da auch schon erlebt.

Also, Vorband waren "Lester", eine deutsche Band, die uns von kleinen Mädels vor der Halle als "voll geil, wir sind nur deretwegen da (...) die Brieftauben kennen wir gar nicht...." angekündigt wurden. Also, mit den nicht-verkauften Karten rein, weils echt kalt war und die Vorband angehört und trotz meines lädscher-Zustandes muss ich sagen: die waren echt schlecht. Respekt für jeden, der sich auf die Bühne stellt und sein Ding da präsentiert. Ich weiß gar nicht, wo da anzusetzen wäre. Sie haben mir persönlich auch nicht gefallen, aber auch so kamen die nicht wirklich an - es gab so gut wie gar keinen Applaus nach den Liedern und mei,....es ist gemein, weil die alle die Musik besser können als ich und so weiter, aber ich stell mich halt auch nicht auf ne Bühne. Das war so die Richtung Turbostaat in schlecht. Turborstaat mag ich auch nicht, aber denen gestehe ich zu, dass die das machen und dass das halt anderen als mir gefällt.

OK, dann kamen auch schon die Brieftauben. Es ging los und ich hab einfach keinerlei Text verstanden. Weiß nicht, ob es an meinem Zustand lag oder weil ich echt kaum was von denen erkenne oder weil das Mikro so schlecht eingestellt war. Ich kanns nicht sagen. Ja, und wenn du von den Brieftauben nix im Text verstehst, dann ist halt jedes Lied "Schlageug wird vollgas geklopft" und die Gitarre wird geschraddelt. Das wars. Folglich war jedes Lied gleich. Es waren viele verwaschene Brieftauben-Shirts im Publikum und die gingen auch gut ab, sangen alles mit und die hatten echt ihren Spass. Für mich warens halt 1,5 Minuten-Häppchen vom immergleichen Lied. Ich bin dann auch nach 45 Minuten heim, weil es sich für mich eh immer nur wiederholt hat und das wäre auch so weiter gegangen. Also, ich will der Band kein Unrecht tun. Die haben das sicher so gut gemacht, wie sie konnten - ich war an dem Abend weit von Normalform entfernt und bin dann so heim, dass ich noch die Sportschau geschafft habe und ich endlich unter meiner Decke war.

Generell stimme ich glaube ich Dirk zu: ein Vollkonzert von denen brauche ich nicht (nochmal), aber für einen Sprint als Vorband oder als Festivalauftritt auf der Nebenbühne mit 40 Minuten Spielzeit am Nachmittag würde ich sie nehmen.

Das war dann auch gleichzeitig mein letztes Konzert der Saison 2018 - für 2019 liegen schon so manch schöne Dinge in der Schublade.

Re: Ich war gestern bei....

Verfasst: Dienstag 8. Januar 2019, 17:42
von Erdbeerschorsch
... den Fantas in der Arena in Nürnberg.

Ich hatte Gästelistenplätze, damit ging das auch beim separaten Eingang relativ flott. Organisatorisch war das Konzert aber ein Witz, man sollte schon mal beschildern, wo die Garderoben sind :pflaster01:

Ich fand es super, die Setlist gut gemischt, viel von der Neuen dabei, aber auch einige Oldies. Leider haben sie den Krieger rausgenommen, dafür ist Die da?! wieder drinnen.
Mich bei den Fantas zu begeistern, ist aber eh nicht sonderlich schwer, weil Fanboy :lol:
Was mir in den letzten Jahren aber immer mehr auffällt, sind das, was Swiss und die Andern als "Konzerttouristen" bezeichnen. Das werden immer mehr, das ist echt heftig.
Klar ist das alles für den Mainstream, aber da waren Leute dabei, die glaub ich nur "MfG" gekannt haben.

Naja, der Stimmung tat's keinen Abbruch. Ich freu mich schon auf sie im Tal. :D

Re: Ich war gestern bei....

Verfasst: Dienstag 8. Januar 2019, 17:58
von markus.whatever
So unterschiedlich sind die Geschmäcker.
Ich finde Krieger das mit Abstand schlechteste Lied bei jedem Fanta-Konzert ;)

Re: Ich war gestern bei....

Verfasst: Dienstag 8. Januar 2019, 18:09
von Erdbeerschorsch
markus.whatever hat geschrieben: Dienstag 8. Januar 2019, 17:58 So unterschiedlich sind die Geschmäcker.
Logo. Liegt aber sicher auch am Alter :lach02:

Re: Ich war gestern bei....

Verfasst: Dienstag 8. Januar 2019, 19:09
von kottsack
Schließe ich mich an - da ich noch nie ein Einzelkonzert von ihnen besucht habe, hab ich den Krieger bisher nur 1x live gesehen und es hat mich einfach total geflasht. Das ist die Dicke-Eier Nummer vom Thomas und auch nüchtern betrachtet total lächerlich, aber in sich stimmig und saucool zu sehen.
Danke für den Bericht.

Re: Ich war gestern bei....

Verfasst: Dienstag 5. Februar 2019, 11:48
von The Reaper
...bei Good Charlotte im Zenith in München.
Einlass war ab 18 Uhr, Ankunft am Zenith war gegen Viertel vor Sieben. Unterwegs gab die Schwester meines Mitfahrers bereits durch, dass es massig Platz gibt. Direkt hinterm Zenith gab es dann auch noch einen kostenlosen Parkplatz am Straßenrand. Ich musste dann noch über eine halbe Stunde vorm Zenith auf meine Freunde aus der Heimat warten, da sie noch mein Ticket hatten. In dieser halben Stunde hätte ich gefühlt von jeder zweiten Person auch noch ein Ticket haben können, ebenso gab es auf Facebook noch massig Angebote unter Preis.
Drinnen kam dann die Überraschung. Eine riesige Halle, an deren Ende ein Vorhang hängt. :mrgreen: Das Zenith war nur zu einem Drittel gefüllt, dafür konnte man sich dann entspannt da hin stellen, wo man wollte. Zwischenzeitlich stand die Uhr auch schon auf 19:30Uhr, was der offizielle Beginn war. Kurz darauf ging es dann auch los mit der ersten Band. Abmischung: beschissen. Gesang: davon konnte man nicht reden. Frontmann: Vielleicht auch eine Frontfrau. Das was da aus den Boxen kam war ein Brei aus Schlagzeug und Bass, die Gitarristen hätten auch komplett hinter der Bühne bleiben können. Insgesamt ging das Spektakel 40 Minuten, nach 10 Minuten habe ich mich das erste mal gefragt, wann denn der nächste Song kommt. :lol:
Die anschließende Umbaupause dauerte verdächtig lange, insgesamt über eine halbe Stunde. Währenddessen wurde das Banner von Sleeping With Sirens abgehängt und die Banner von Good Charlotte aufgehängt, was bei uns sehr für Verwunderung gesorgt hat. Als es dann dunkel wurde und das Intro vom neuen Good Charlotte Album erklang, war uns klar warum. Die Bands haben wohl deutlich früher angefangen, um 19:30 Uhr waren die ersten beiden Bands bereits durch und der zuvor gehörte Einheitsbrei kam von Sleeping with Sirens.
Good Charlotte haben zuerst mit einem Song vom neuen Album begonnen und dann direkt ohne Pause "The Anthem" rausgehauen. Das Publikum war zwar klein, dafür aber sehr textsicher und energiegeladen. Erwartet hatte ich eigentlich viele junge Zuschauer 16+, aber tatsächlich waren vor allem Leute da, die mit der Band groß wurden. Auch ich war überraschend textsicher, ohne mir die Songs vorher nochmal angehört zu haben. Die Band war voll motiviert, trotz der leeren Halle und hat alles gegeben und auch sehr, sehr viel mit dem Publikum interagiert. Es gab sehr viel Wechselgesang, Anekdoten, Geburtstagsständchen und als aus dem Publikum welche in einer Liedpause Döp Döp Döp (Maria (I like it loud) von Scooter) angestimmt haben, hat die Band einfach angefangen mitzuspielen. :lol: Der Abend war in jedem Fall sehr kurzweilig, auch wenn er mit ca. 85 Minuten Auftritt von Good Charlotte etwas länger hätte sein dürfen.

Preise:
Ticket: ~50€
Bier: 4,50€
Anti-Alk: 4€
Garderobe: 3€ (Empfand ich als sehr teuer. Es sind auch sehr viele Leute mit ihren Jacken in der Halle gestanden. Wirklich warm war es aber auch nur vorne in der Menge.)
Parken: für mich kostenlos, auf der vereisten Schotterpiste hinterm Zenith: 5€
Preise am Merch: Durchweg zu teuer. Das günstigste Shirt von Good Charlotte war ein Auslaufmodell, welches für 20€ verkauft wurde. Das Tour-Shirt gab es für 40€. Aber gerade das Tour Shirt wurde von wirklich vielen Leuten gekauft. Die CD kostete am Merch-Stand 15€. Vergleichspreis bei Amazon: 12,99€

Am Ende kann ich nur jedem empfehlen, sich die Band am Tal anzuschauen. Wenn die im August in Rothenburg genau so gut drauf sind wie gestern in München, dann wird es sich lohnen! :wink:

Re: Ich war gestern bei....

Verfasst: Mittwoch 6. Februar 2019, 09:40
von Obse
Cooler Bericht! :daumenhoch01:

Ich war vor vielen Jahren mal bei Motörhead auf der Tour. Da hat das Tourshirt auch 35-40€ gekostet. Als ich das gesehen habe, bin ich lachend vom Merchstand weggelaufen.
Aber wie du siehst bzw wie ich es gesehen habe damals, wird das von den Leuten trotzdem gekauft.

Re: Ich war gestern bei....

Verfasst: Mittwoch 6. Februar 2019, 09:41
von Dash
The Reaper hat geschrieben: Dienstag 5. Februar 2019, 11:48 ...bei Good Charlotte im Zenith in München.
Danke für den Bericht.

Ich war ja letzten FR auch in München...bei Muff Potter.
Vielleicht komme ich noch dazu mehr zu schreiben.
Auf die Schnelle: war ein sehr geiles Konzert! Tolle Location, eine der Backstage-Hallen.
Am Samstag leider zu spät aufgewacht..jedenfalls dann aus dem Fenster geschaut, und da ist gerade Nagel in den Toursprinter gestiegen :-)
1 Std. eher und wir hätten mit Muff Potter Frühstücken können :-D
Eh, saßen im Frühstücksraum ziemlich viele MuffPotter-T-Shirts rum...die Fans kommen halt auch ins Alter :-D

Re: Ich war gestern bei....

Verfasst: Sonntag 10. Februar 2019, 13:23
von rulaman
Oysterband im Sudhaus in Tübingen.

Die Oysterband bezeichnet ihre Musik als "Contemporary Folk Music" und feierte im letzten Jahr ihr 40-jähriges Bestehen. Da sich 41-jähriges blöd anhört hat die Band beschlossen, für die nächsten Jahre weiterhin das 40-jährige zu feiern. Nach langer Zeit kam nun auch der Südwesten der Republik mal wieder in die Ehre eines Besuches dieser Folkrocklegende der Neunziger Jahre. Und das auch noch quasi in der Nachbarschaft in Tübingen. Nach über zwanzigjähriger Pause nun also endlich wieder einmal die Gelegenheit in die Vergangenheit meiner musikalischen Sozialisation abzutauchen.

Das Sudhaus ( eine ehemalige Brauerei) ist in der Region durchaus eine Institution in Sachen Konzertlocations, wenngleich die gebuchten Acts meist nicht unserem musikalischen Beuteschema entsprechen.
Der Laden war mit geschätzten gut 200 Leuten zu etwa drei Vierteln ordentlich gefüllt, der Altersdurchschnitt, dem Alter der Band entsprechend eher im Bereich Silberrücken mit Anhang. Wir fielen also nicht weiter auf. :wink:
Das Konzert begann ohne Vorgruppe pünktlich um 20.30 Uhr, im ersten Teil mit einer gelungenen Mischung aus älteren und neueren Songs. Stimmung entspannt aber durchaus gut, auch die Band schien mit Freude ihrem Job nachzugehen. Sehr originell die Aussagen zum Thema Brexit. 50 % vieler in GB gehandelter Waren stammten demnach aus der EU, inclusive des Spermas in den britischen Samenbanken. Die anwesenden männlichen Besucher wurden aufgefordert, GB weiterhin zu unterstützen und die Sache quasi selbst in die Hand zu nehmen. :wink: . Nach einer zwanzigminütigen Pause ging es im zweiten Konzertteil mit überwiegend Songs aus der für die Band erfolgreichsten Ära in den Neunzigern weiter, sehr zur Freude der Fans, es wurde viel gesungen und getanzt. "Blood Wedding" , "Granite Years" &Co. sorgten noch einmal für Hochstimmung und mit dem ruhigen "Put Out The Lights" wurde der gelungene Abend zu guter Letzt stimmungsvoll beendet.
Zu einem gelungenen Abend trug nicht zuletzt der glasklare Sound bei, eine angenehme Abwechslung zu den leider teilweise nicht so toll abgemischten Auftritten der von uns sonst meist besuchten eher punktastigen Konzerte.
Ob die Oysterband ins Line-Up für das TTF passen würde weiss ich nicht so recht, die Richtung Folkrock / Folkpunk durfte aber in Zukunft wenigstens wieder ein wenig mehr Beachtung finden.
Zum Abschluss noch eine Hörprobe vom Abend zuvor in Bensheim.

https://www.youtube.com/watch?v=4JImCxbSUSg

Re: Ich war gestern bei....

Verfasst: Mittwoch 13. Februar 2019, 10:37
von Kuschel
Obse hat geschrieben: Mittwoch 6. Februar 2019, 09:40 Cooler Bericht! :daumenhoch01:

Ich war vor vielen Jahren mal bei Motörhead auf der Tour. Da hat das Tourshirt auch 35-40€ gekostet. Als ich das gesehen habe, bin ich lachend vom Merchstand weggelaufen.
Aber wie du siehst bzw wie ich es gesehen habe damals, wird das von den Leuten trotzdem gekauft.
Bei AC/DC kostete das Tourshirt vor 4 Jahren 50 € ...

Re: Ich war gestern bei....

Verfasst: Mittwoch 13. Februar 2019, 11:48
von Dash
Kuschel hat geschrieben: Mittwoch 13. Februar 2019, 10:37
Obse hat geschrieben: Mittwoch 6. Februar 2019, 09:40 Cooler Bericht! :daumenhoch01:

Ich war vor vielen Jahren mal bei Motörhead auf der Tour. Da hat das Tourshirt auch 35-40€ gekostet. Als ich das gesehen habe, bin ich lachend vom Merchstand weggelaufen.
Aber wie du siehst bzw wie ich es gesehen habe damals, wird das von den Leuten trotzdem gekauft.
Bei AC/DC kostete das Tourshirt vor 4 Jahren 50 € ...
Stimmt. Da habe ich denen auch sauber den Finger gezeigt.....

Re: Ich war gestern bei....

Verfasst: Montag 25. Februar 2019, 19:25
von kottsack
Ich hab noch zwei Konzerte nachzutragen. (Eure Mütter ist zwar auch mit viel Musik, aber Konzert ist das keines. Trotzdem: jeder, der Eure Mütter sehen kann, sollte hingehen).

Also, 1. Che Sudaka im Hansa39.

Ich hab festgestellt, dass ich auf Festivals recht besoffen sein kann und das nachträglich und zukünftig bei allen meinen Festivalberichten Beachtung finden sollte. Das ist doch schonmal ein super Satz für einen Konzertbericht aus dem Winter. Also, ich war bei Che Sudaka, die ich vor glaub drei oder vier Jahren in Eichstätt auf dem Rock am Berg als Nachtband gesehen habe. Ich fand das lustig und bin Karten kaufen gegangen, als ich gesehen habe, dass die hier auch spielen.

Ja, die Vorband ist schnell erzählt. Zwei Typen mit Gitarre und einer Drummaschine und die haben Fußgängerzonenmusik gemacht. Haben auch so ausgesehen, außer dass sie kein Huftier dabei hatten. Fand ich echt sauschlecht und ist nicht der Rede wert. Den Namen weiß ich auch nicht mehr. Irgendwas mit "Rebel" und noch drei Wörter.

OK, dann kamen Che Sudaka und meine Augen wurden groß, weil ich da geschnallt habe, wie heftig ich in Eichstätt beinander gewesen sein muss. Ich hab mit einer Band von mindestens 6-7 Mann gerechnet, Bläser und Drummer inklusive. Hah! Nichts wars. Einer an der Gitarre, einer an der Quetsche, einer hat nur gesungen und einer war nochmal an einer anderen Gitarre. Das wars. So hab ich mich getäuscht. Auf jeden Fall haben sie losgelegt und die Leute haben durchgetanzt. Von vorn bis hinten. Der Beat kam aus so einem programmierbaren Kasterl - dementsprechend "unfrei" war die Band mit ihren Liedern. Hat aber nix ausgemacht. Die haben das schon so integriert, dass die auch nebenher noch genug Quatsch machen können. Da ich kein spanisch kann, kann ich nur sagen, dass es bei mir so ankam, als wäre das ganze Konzert ein großes Medley, wo Lieder auch irgendwie immer wieder kommen. Es war lustig, die Band war gut drauf, alles hat getanzt und gestunken und grad nett wars.

2. Inspecotr Cluzo im Backstage.

Die beiden Franzosen - hatte sie schonmal vor ca. 10 Jahren auf dem Southside gesehen (um 12 Uhr morgens!!!!) mit 50 anderen Leuten, die sich auch einen Wecker gestellt hatten (hab ich damals wirklich) und diesmal waren es weniger Leute. Es war im kleinen Backstageraum und es waren 30-40 Leute da. Tat mir etwas leid für die Band, weil die wirklich viel zu gut für diese kleine Menge an Menschen ist. Aber gut, die Mehrheit mag halt Kackmusik. Vielleicht ist das auch ganz gut für deren Konzerte - die lassen auch schonmal jemand einzelnes aus der Menge singen und haben wirklich eine tolle Chemie auf der Bühne. Lieder dauern so lange, wie sie Bock haben und wie es abgeht, beide sind großartige Musiker und das gibt dann so richtig schöne Rockscheiße (ohne Bass!). Basser sind nämlich kacke. Sie haben auch T-Shirts davon. Ich fand das einfach klasse, aus 2m Entfernung zuschauen zu können, wie der Sänger und Gitarrist ein einhändiges (!) Solo spielt, während er das Becken vom Schlagzeug hochhält. Einfach toll. Da braucht keiner große Hits erwarten, wenn die irgendwo spielen. Das ist einfach gute Musik von sehr guten Musikern, die über Artwork, Booking, Merch, Verlag, etc alles selbst machen. Unterstützenswert und es ist auch überdies noch gut!
(Sie sind die Vorband von Clutch - passt wie Arsch auf Eimer. Wem die taugen, der höre rein und jeder andere auch!)

ein schneller "Hit":


Ein Konzertausschnitt:



Fazit: bei Che Sudaka bin ich halt mitgegangen, bei Inspector Cluzo habe ich genossen, wie zwei Typen alleine so viel geilen Lärm machen können!!

Re: Ich war gestern bei....

Verfasst: Dienstag 26. Februar 2019, 16:52
von Dash
Danke für die Konzertberichte. Werde ich mir gerne mal anhören, wenn ich wieder im Lande bin.

Gesendet von meinem Moto G (5S) mit Tapatalk


Re: Ich war gestern bei....

Verfasst: Sonntag 3. März 2019, 11:44
von rulaman
Die 'Einschätzung von Che Sudaka kann ich so voll unterschreiben. Hab die mal vor etwa 4 Jahren in Stuttgart gesehen, hatte die ein wenig anders erwartet, war aber sehr tanzbar.

Re: Ich war gestern bei....

Verfasst: Sonntag 3. März 2019, 12:12
von rulaman
...Adam Angst im Wizemann zu Stuttgart.

Adam Angst hat sich ja in den letzten drei Jahren zu einem festen Bestandteil der deutschen Punkrockszene entwickelt und fehlte mir noch auf der Karte mit einer Headlinershow. Im Tal vor zwei Jahren hatten sie schon überzeugt, nun hatte es also endlich mal geklappt. Wir waren ohne Karten auf gut Glück losgefahren ( ging auch schon mal schief), was sich im Nachhinein als sehr lohnenswert herausstellen sollte. Vor der Halle bekamen wir zwei Karten für je 20 Euro ( AK 25.-), eine Runde isotonischer Getränke war also schon mal gesichert. Das Konzert fand im kleineren Saal statt und war nicht ganz ausverkauft. Mit geschätzten 400 Besuchern aber auch nicht weit davon entfernt.

Den Support machten Bloodhype aus Berlin. Sie spielen Indierock, der Gitarrensound klang bisweilen etwas nach Big Country. Vielleicht auch deshalb, weil ich endlich zwei Tage zuvor eine CD dieser Band vom legendären Rockpalastauftritt aus dem Jahr 1986 erstanden und die seither im Ohr hatte. Für drei-vier Songs war das ganz nett, auf Dauer aber eher langweilig. Lag vielleicht auch am Sound, der war nicht so dolle.

Immerhin 30 Minuten dauerte die Umbaupause zu Adam Angst. Band und Publikum legten auch gleich ordentlich los, Ruhepausen gibt es bei AA praktisch nicht, ausser vielleicht bei den paar wenigen und knappen Ansagen. So war es denn auch nicht weiter verwunderlich, dass die Spielzeit eher unterdurchschnittlich ausfiel, 75 Minuten inclusive Zugaben sich zwar etwas knapp, angesichts der Intensität ist mir das aber wesentlich lieber als unnötige Längen während eines Auftritts. Gespielt wurden 17 Songs, gleichmässig verteilt auf die beiden bisher erschienenen Alben plus einem Fu Manchu-Cover ( Frieda und die Bomben).Insgesamt ein gelungener Auftritt, Abzüge gibt es am ehesten für den Sound, der zwar insgesamt nicht schlecht war für ein Konzert aus diesem Musikgenre, der Gesang war jedoch leider wieder einmal zu weit im Hintergrund.
Würde mich freuen, die auch im Tal mal wieder begrüssen zu dürfen.